Seit kurzem bewertet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Süßstoff Aspartam als „möglicherweise krebserregend“. Verboten ist der Stoff nicht, er ist einer von elf zugelassenen Süßstoffen in der EU und ungefähr 200 mal süßer als Zucker.
Entsprechend weit ist er verbreitet, trotz der WHO-Einstufung. Auch in manchen Krankenhäusern wird der Süßstoff noch gereicht. Auch in Ahaus? Im Café wie auch der Mitarbeiterkantine des Marienkrankenhauses in Ahaus gibt es zwar Süßstoffspender, darin sind aber andere Stoffe enthalten: beispielsweise Cyclamat.
Und in der Küche? Im Klinikum Westmünsterland sieht man die neue Einstufung gelassen. Seit Jahren werden in den Küchen der Krankenhäuser als auch in der Altenpflege überhaupt keine künstlichen Süßungsmittel eingesetzt.
„So werden die Ernährungspläne heute geschrieben“, erklärt Klinikums-Pressesprecher Tobias Rodig auf Anfrage. Beispielsweise die Diätmenüs würden so gestaltet, dass der Verzicht auf künstliche Süßungsmittel nicht ins Gewicht falle. Soll gesüßt werden, greife die Küche auf herkömmlichen Zucker oder andere natürliche Stoffe zurück.
Süßes für heiße Getränke
Etwas anderes sei es beim Süßstoff für Heißgetränke: Dort bietet das Klinikum auch für Patienten Süßstoff an. Allerdings nur die Stoffe Cyclamat und Saccharin. Und das auch schon seit Jahren. Eine Umstellung habe es in der jüngeren Vergangenheit nicht gegeben, erklärt Tobias Rodig.
Auch Peter Schwack, Vorstand beim Caritasverband Ahaus-Vreden, sieht keinen Anlass zur Sorge: In keiner der beiden Großküchen des Verbands werde Süßstoff verwendet.
Cyclamat und Saccharin gelten als unbedenklich. Studien hatten in der Vergangenheit allerdings auch bei diesen Stoffen den Verdacht aufgebracht, dass sie Krebs auslösen könnten. Das habe sich in weiteren Untersuchungen allerdings nicht erhärten lassen.
Keinen Einfluss hat das Klinikum Westmünsterland natürlich auf Inhaltsstoffe in Softdrinks, die beispielsweise im Kiosk oder auch der Mitarbeiterkantine verkauft werden. In sogenannten Light- oder Zero-Produkten, die mit weniger oder ganz ohne Zucker auskommen, ist Aspartam enthalten. „Auf die Tabletts unserer Patienten kommt es jedenfalls nicht“, sagt Tobias Rodig.
WHO ändert Richtlinien nicht
Auch dazu hat die WHO allerdings eine klare Einschätzung – und ändert ihre Richtlinien nicht: Zwar könne Aspartam laut der Experteneinstufung unter Umständen bei Menschen Krebs auslösen – in den üblich konsumierten Mengen dürfte der Stoff aber kein Problem darstellen.
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