Später Mittwochnachmittag. Die Sonne knallt bei kühlem Wind auf das Freibadgelände. Das Aufbau-Team des Sperenzken-Festivals macht Pause. Im Team der Musikerinitiative Ahaus (MIA) gab es schon einen heftigen Sonnenbrandfall. Somit treffen sich die Aufbauer regelmäßig im Schatten. An den Zelten des Helferbereichs gibt es Wasser, Bananen-Milchshake und Zeit zu erzählen.
Seit Donnerstag vor Pfingsten arbeiten das 12-köpfige Festivalteam der MIA und viele Helfer hier. Mehr als 14 Tage ehrenamtliche Arbeit vor Ort werden es: sieben Tage Aufbau, drei Tage Festival und vier Tage Abbau. „Bis auf die Bühne bauen wir fast alles auf“, sagt MIA-Kassenwartin Channy Lambers.

Awareness und Höme-Verbund
Sie haben bereits das Gelände mit Bauzäunen umringt. Neben den Helfer-Zelten stehen schon das Cocktailzelt, der Bier- und die Toilettenwagen. Channy Lambers, Valerina Fischer und Sarah Kennedy bauen an der Awareness-Area. In dem etwas abseits gelegenen Safer Space können Festival-Gäste Ruhe finden. Ein Awareness-Team wird bei Problemen zuhören.
Bei Auswahl der Bands steht Awareness und Empowerment vorn, betont die Erste Vorsitzende Eva Vehring. Da die MIA im Höme-Verbund der Non-Profit-Festivals organisiert ist, konnte das MIA-Team für die Auswahl zahlreiche Festivals besuchen. Trotzdem fielen viele beliebte Bands heraus. „Die Gage ist ein begrenzender Faktor“, sagt Eva.

Unter den Bands sind nationale Newcomer aus Rock und Pop wie Kaffkiez und Liser und Acts aus der Region wie Acid Lizard und Maiva. Mit Acid Lizard hat Sperenzken-Cocktail-Mixer Darius Sonnenberg gerade einige Songs im neuen MIA-Aufnahmestudio produziert und freut sich auf sie. Zum Line-Up am Samstag sagt er: „Das wird ein schönes Familientreffen im Bandland.“ Raum27, Kaffkiez und Conny kennen sich von gemeinsamen Gigs.

Helfer und Profis
Ohne massives ehrenamtliches Engagement ginge nichts ab Freitag, 18 Uhr. An den Festivaltagen helfen 80 Menschen wie Sven Kappel, der vor Ort Holzböden und Schränke zimmert und schon seit Wochen Material dafür sammelt, oder Johanna Wüpping und Justin Holtheuer, die über das Jugendkomitee Stadtlohn zum Sperenzken gefunden haben.

Stefan Wewers, Zweiter MIA-Vorsitzender, listet die helfenden Profis auf. An der Bühne werkelt die Firma Audiokonzept. Chef Jürgen Brüning ist erleichtert, dass der Bühnenboden durch das Tor gepasst hat. Er listet zufrieden auf, was seine Mitarbeiter alles schon geschafft haben. Das Licht wird bald fertig sein, dann kommt der Ton dran. Die Firma Etechnik wird verkabeln, Westmünsterland Events sorgt für Zelte. Das Aquahaus gibt sein Gelände, Catering und etwas besonderes: Während des Festivals kann man draußen schwimmen.
