Insgesamt gab es im Jahr 2022 in Ahaus 177 Unfälle mit Personenschaden. Entgegen dem Trend im gesamten Kreis Borken ist damit die Anzahl aus dem Jahr 2019 – dem letzten Jahr vor der Coronapandemie – überschritten. Damals gab es 169 solcher Unfälle in Ahaus. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik der Kreispolizeibehörde Borken hervor.
Besonders tragisch: 2022 verloren zwei Menschen ihr Leben auf den Ahauser Straßen. In beiden Fällen handelte es sich um Radfahrer. Im Januar stürzte ein 84-jähriger Mann mit seinem Fahrrad auf der Siemensstraße. Es handelte sich wohl um einen Alleinunfall.
Im März dann die nächste traurige Nachricht: Ein 85-jähriger Pedelecfahrer stürzte bei einem Radausflug in einen Graben. Auch er starb im Krankenhaus.

89 der 213 im Straßenverkehr verunglückten Personen waren 2022 in Ahaus mit einem normalen Fahrrad oder einem Pedelec unterwegs. Das sind immerhin 11 weniger als noch 2021. 16 von ihnen wurden schwer verletzt, 71 leicht.
Insgesamt wurden im Ahauser Straßenverkehr 32 Menschen schwer verletzt, 179 leicht. Ein Anstieg um 9 beziehungsweise 17 Personen.
Besonders Erwachsene betroffen
Die Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren bilden nach wie vor die größte Gruppe bei den verunglückten Personen. 125 kamen 2022 auf den Ahauser Straßen zu Schaden. Das sind 34 mehr als 2021. Senioren waren in 37 Fällen betroffen, junge Erwachsene 26 Mal.
Positiv: Kinder und Jugendliche waren wieder seltener an Unfällen beteiligt. Waren es 2021 noch 24 Kinder bis 14 Jahren, so waren es 2022 18. Jugendliche (15-17 Jahre) waren siebenmal betroffen. Drei Menschen kamen bei Schulwegunfällen zu Schaden, in allen drei Fällen blieb es aber bei leichten Verletzungen.
Viele Unfallfluchten
Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten blieb im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant. In zehn Fällen flüchteten Unfallbeteiligte nach einem Unfall mit Personenschaden, sieben dieser Fälle konnten aufgeklärt werden. Sehr viel häufiger flüchteten Unfallbeteiligte bei einem Sachschaden. 223 dieser Fälle gab es 2022 in Ahaus, 83 konnten aufgeklärt werden.
Der Alltagsärger, der durch solche Unfallfluchten entstehe, sei nicht hinzunehmen, so Landrat Dr. Kai Zwicker zu den Zahlen der Statistik. „Fehlverhalten im Straßenverkehr bleibt eben oftmals nicht folgenlos. Deshalb setzen
wir auch weiterhin alles daran, dem entgegenzuwirken.“ Im Grunde gehe es immer wieder um eines: „Verantwortung zu übernehmen, für uns selbst wie für alle Verkehrsteilnehmer.“