Lokale Künstler sollen in Ahaus ausstellen Valeria Ulman macht Auftakt in Galerie Kappmeier

Mehr Raum für lokale Künstler: Valeria Ulman macht den Auftakt
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Valeria Ulman zeigt ihre Bilder in Ahaus. Die 49-jährige Kunstlehrerin mit argentinischen Wurzeln ist froh, diesen Raum für Kunst zu erobern. Aktuell in der Galerie Kappmeier in der Wallstraße.

Geboren in Argentinien, kam sie als Kind mit ihren Eltern nach Spanien. Zum Teil aus politischen, zum Teil aus persönlichen Gründen und wohl auch zu einem Teil aus Abenteuerlust. Wie in Argentinien besuchte sie auch in Spanien eine deutsche Schule. „Meine Eltern hatten Kontakt zu deutschen Freunden, die wir regelmäßig besucht haben“, sagt sie.

„Frau am Wasser“ – eines der Werke, die Valeria Ulman in ihrer Reihe „Flow“ in der Galerie Kappmeier in Ahaus ausstellt. So will sie einen Raum für Kunst erobern, die sonst in der Region rar gesät seien.
„Frau am Wasser“ – eines der Werke, die Valeria Ulman in ihrer Reihe „Flow“ in der Galerie Kappmeier in Ahaus ausstellt. So will sie einen Raum für Kunst erobern, die sonst in der Region rar gesät seien. © Stephan Rape

Und so war für sie nach Schule und Studium die Richtung eigentlich klar: Es geht nach Deutschland. „Meine Schwester lebt auch hier. Da war das eigentlich gar nicht so eine verrückte Sache“, sagt sie. Es ging erst an den Bodensee, dann nach München und Mainz und schließlich nach Ahaus. Auch wenn sie sich hier heimisch fühlt, sieht sie sich nicht als Münsterländerin. „Als Erstes fühle ich mich als Spanierin“, sagt sie und lacht. Oder ein bisschen von allem.

„Ich wollte immer ins Münsterland“, sagt sie. Auch wenn sie vorher nie dort gewesen sei. „Ich hatte immer nur davon gehört“, erinnert sie sich. Dann ergab sich die Gelegenheit. Seit 13 Jahren arbeitet sie als Kunstlehrerin am Gymnasium Georgianum in Vreden. Lebt mit ihrer Familie in Ahaus. Und ist mit ihrer Entscheidung immer noch glücklich. „Ich liebe die Landschaft hier einfach“, sagt sie.

Verkauf nur ein Randaspekt

Nebenher hat sie Zeit für ihre Kunst. „Ich muss nicht davon leben“, sagt sie lächelnd. Aber natürlich stecke viel Arbeit in den Werken. Entsprechend wünscht sie sich natürlich, das ein oder andere Werk zu verkaufen. „Das ist aber nur ein Aspekt“, sagt sie. Einer, den sie schnell beiseite wischt. Wichtiger sei ihr, ihre Kunst überhaupt zeigen zu können. Und dafür sei vor Ort leider nur relativ wenig Raum.

Raum, den Julian Kappmeier in seiner Galerie gerne schaffen möchte. Erst einmal als eine Art Projekt. „Zwei Ausstellungen pro Jahr möchte ich gerne machen“, sagt er. Mindestens. Das Spannende sei ja gerade, kreative Köpfe von vor Ort oder aus der Region zu zeigen. Dabei gehe es auch ihm nicht darum, die Bilder auch zu verkaufen. Zumindest nicht in erster Linie: „Ich möchte, dass Menschen zusammenkommen und zusammen über Kunst sprechen“, sagt er. Gerne möchte er die Kultur so unterstützen. Ob das gelingt, weiß er noch nicht. „Ich warte auf Resonanz“, sagt er.

Ausstellung bis 21. Dezember

Valeria Ulmans Bilder zeigen oft Menschen am Wasser. „Das Ästhetische am Wasser, seine Bewegung faszinieren mich schon immer“, sagt sie. Ihre Malerei seien Kompositionen aus eigenen Fotografien. „Momente oder Erlebnisse aus meinem Leben“, ergänzt sie. Dabei lehnt sie den Begriff „Fotorealismus“ ab. Auch wenn er naheliegt und sogar oft von Menschen benutzt werde, die ihre Bilder sehen. „Es sind aber keine reinen Reproduktionen“, betont sie. Allenfalls als figurative Malerei bezeichnet sie die Werke ihrer Ausstellung „Flow“.

Noch bis zum 21. Dezember sind die Bilder in der Galerie Kappmeier, Wallstraße 4, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr.