Eigentlich sei sie ja spontan auf dem Weg in die Stadt vorbeigekommen, gelesen hatte sie von der Premiere des Lagerverkaufs aber auch in der Zeitung. Monika Meyer hat sich nach kurzer Beratung von Christian Fleer entschieden: Eine neue Uhr von Wichelhaus soll es sein. Die Ahauserin hat ihr Schnäppchen gemacht – so wie viele andere vor ihr bereits auch. Schon nach wenigen Stunden sei die Resonanz durchweg positiv, meint Christian Fleer am Samstagnachmittag.
Eine Menschenschlange hatte sich am Morgen schon gegen 11 Uhr vor der Stadthalle gebildet. Das seien wohl die „echten Schnäppchenjäger“ gewesen, unkt Philipp Terhaar. Frei nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Soeben hat der Inhaber von Schuhmoden Held eine erste Runde durch die Stadthalle gedreht. Kurze Abfrage unter den Kollegen: „Bisher alle gut zufrieden“, so der Vorsitzende des Gewerbevereins.
Rundum zufriedene Gesichter
Ein erstes Anzeichen, dass der Verein mit dem Lagerverkauf einen Treffer gelandet hat. Oder wie es der Gewerbeverein nennt: „Lagerkehr (Ah)aus – Ker wat gut“. So sei auch sein erster Eindruck, berichtet dessen Schriftführer Christian Fleer. Der Entwurf sei natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern verbunden, meint er. Er passe aber einfach zu dieser Premiere.

Unterdessen freut sich Susanne Kalmus über ihr eigenes Schnäppchen. Bei Thiemanns Basteln & Spielen nimmt sie ein Federballset in Empfang. „Für die Schule“, meint die Coesfelderin. Nicht der einzige auswärtige Besucher, wie man vernimmt. Das Angebot ist groß, die Location „schon eine besondere“, meint Philipp Terhaar. Dass man bei diesem Lagerverkauf bewusst auf eine gewisse Wertigkeit setze, betont Martina Böddicker von Pretty Mom.

Die hatte bekanntlich die Idee, dies auf Basis ihrer Erfahrungen von ähnlichen Veranstaltungen in der Emslandhalle in Lingen. Auch sie ist begeistert von der ersten Resonanz: „Wir hatten bisher nonstop zu tun.“ Erfahrungen in Lingen hat ebenso bereits Ingrid Cramer (Ingrid Cramer – Mode mit Stil) gemacht. Auch sie findet es klasse, wie die Geschichte in Ahaus angenommen wird. „Zu Beginn hätten wir gar zu dritt zu tun gehabt. Wir alle haben natürlich parallel noch unsere Geschäfte offen“, erzählt sie.
Von Mode über Elektroware- und Unterhaltungselektronik, Fahrräder, Schmuck, Deko, Spielwaren, Schuhe, Reinigungsmittel bis hin zur Parfümerie reicht die Spannweite an diesem Wochenende in der Stadthalle. Rund ein Dutzend Unternehmen beteiligen sich an der Premiere.
Eine Win-win-Situation: Zum einen räumen die Geschäfte so ihre Lager, zum anderen profitierten die Kundinnen und Kunden von besonderen Angeboten, gebündelt unter einem Dach. Und: „Die Werbung, die wir so erhalten, kommt on top“, meint Martina Böddicker.

Das sieht Sebastian Hopster (Schatzkammer Ahaus) genauso. Mit der Teilnahme gewinne man so oder so. Dass es am Samstagnachmittag nach dem ersten Ansturm ein wenig ruhiger wird, das biete auch Chancen: „So kann man mit den Kunden auch mal kurz reden – dies vor allem auch mal außerhalb des Ladens in einer anderen Atmosphäre.“
Damit gibt er das Stichwort: Ins Gespräch kommen natürlich auch die Unternehmer und deren Mitarbeiter selbst. Auch diejenigen, die aufgrund ihrer Lage von verkaufsoffenen Sonntagen zum Beispiel ausgeschlossen sind.

„Richtig was los hier.“ Diesen Satz hört man mittlerweile zum widerholten Male. Obwohl – wie gesagt – es gegen Nachmittag etwas ruhiger geworden ist. Das werde sich am verkaufsoffenen Sonntag sicher wieder ändern. Christian Fleer verspricht, dass auch dann noch viele Schnäppchen gemacht werden könnten. Bis zu 50 oder gar 70 Prozent Rabatt ist den meist roten Schildern in der Halle zu entnehmen.
Planungen für Neuauflage laufen
Die Planungen für eine Neuauflage im kommenden Jahr liefen bereits, berichtet Martina Böddicker. Da klappe es zwar nicht mit der Parallelveranstaltung zu „Fanfaren – Flammen – Feuerwerk“, aber man habe einen guten Termin gefunden. Die Hallentermine sind bekanntlich begehrt. Und auch ins Jahr 2026 werde der Blick schon geworfen. „Wir wollen nicht nur mal was anderes machen, wir wollen diese Messe schon etablieren“, betont sie noch einmal. Und wer weiß, ob sich dann der eine oder andere noch der Idee anschließen wird.
Das wird auch Emma und Tani freuen. Die beiden Mädchen aus Stadtlohn haben an diesem Samstagabend offensichtlich noch etwas vor: die Schleich-Welt entdecken. Unter anderem eine Hochzeitskutsche.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. Oktober 2024.