Während der Corona-Pandemie hat das Kombibad Aquahaus die Preise nicht erhöht. Die letzte Erhöhung stammt noch aus dem Jahr 2019. Dabei sind in der Zwischenzeit natürlich die Kosten massiv gestiegen. „Die komplette Auswirkung der Inflation können wir ja gar nicht weitergeben“, sagt Bäderleiter Franz-Josef Bülter.
Die Tickets werden fünf Prozent teurer. Gleichzeitig fällt allerdings der doppelte Tarif weg: Aktuell zahlen Einwohner von Ahaus und den Ortsteilen über die Ahaus-Card einen vergünstigten Tarif. Auswärtige zahlen etwas mehr. Und genau da liegt das Problem: „Es ist möglich, dass das rechtlich am Ende nicht ganz einwandfrei gewesen ist“, formuliert es der Bäderleiter ganz vorsichtig.
Denn: In Bayern hatte ein österreichischer Badegast bei einer ähnlichen Regelung in einem Freibad einer Gemeinde erst geklagt und dann sogar Verfassungsbeschwerde eingelegt. Der vergünstigte Tarif soll gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz und damit das Grundgesetz verstoßen. Eine finale Klärung dieser Frage gibt es noch nicht. Aber das Aquahaus oder vielmehr Geschäftsführung und Aufsichtsrat wollen es nicht darauf ankommen lassen.
Daher zahlen Auswärtige künftig ebenfalls den günstigeren Tarif. „Der Aufsichtsrat hatte uns ohnehin geraten, das Tarifmodell zu verschlanken“, sagt Franz-Josef Bülter. Erwachsene zahlen ab 2. Mai 4,70 Euro. Für Kinder, Jugendliche, Schüler, Studenten und Freiwilligendienstleistende kostet der Eintritt 2,60 Euro. Familien zahlen 10,60 Euro.
Zwei Drittel kommen aus Ahaus
Die Ermäßigungen der Familienpässe aus Ahaus und den umliegenden Kommunen gelten weiter: Damit kosten die Einzelkarten 3,40 Euro, 1,90 Euro oder 8 Euro. Die Preiserhöhung hatte der Ahauser Rat im März 2023 beschlossen. Wann die nächste Preiserhöhung für die Bäder ansteht, sei offen.
Wäre der vergünstigte Tarif weggefallen, hätte der Bäderleiter mit deutlicherer Kritik gerechnet. „Das hätte einen Aufschrei gegeben“, da ist er sich sicher. Schließlich kommen 60 bis 65 Prozent aller Badegäste aus Ahaus und den Ortsteilen. Für die ändere sich jetzt praktisch nichts. „Für alle, die nicht aus Ahaus kommen, wird es erstmal günstiger“, sagt er schmunzelnd.

Verglichen mit anderen Bädern könnten sich die Badegäste im Aquahaus aber immer noch nicht beklagen. An der Preiserhöhung gehe schlicht kein Weg vorbei. Er wirbt auch dafür, die Preise regelmäßig anzupassen. „Eine kleine Erhöhung tut nicht so weh, als würden wir über Jahre nichts machen und dann auf einen Schlag massiver erhöhen“, macht er deutlich. Auch so würden die Kosten des Bads durch den Eintritt ja nur zu einem Teil gedeckt.
Auf der Kostenseite lasse sich jedenfalls nicht viel sparen. Um Energie zu sparen, soll aber beispielsweise das Freibad in diesem Jahr wieder frühestens Mitte Mai eröffnen. „Dann aber auch nur, wenn das Wetter passt“, sagt Franz-Josef Bülter. Zu den ersten sonnigen Maitagen rufe zwar jeder nach einem Freibad, Besucher kämen aber nur sehr wenige. „Es kostet aber gerade bei den teils sehr kalten Mainächten enorm viel Energie, um das Wellenbecken aufzuheizen“, betont der Bäderleiter.
Freibad öffnet spätestens am 2. Juni
Bleibe das Wetter kühl, bleibe auch das Freibad geschlossen. Spätestens zum 2. Juni werden die Becken im Außenbereich aber geöffnet: Dann steigt das Sperenzken-Festival der Musikerinitiative Ahaus.
In Alstätte wird das Freibad planmäßig am 13. Mai eröffnen. Einerseits, weil es im Ortsteil kein Hallenbad gibt. Andererseits aber auch, weil die Heizung dort günstiger ist. „Und weil sich der Förderverein so sehr um das Freibad bemüht“, sagt der Bäderleiter.
- Am 30. April steigt im Außenbereich des Kombibads das nächste Disc-Golf-Turnier.
- Am 6. Mai bleibt das Kombibad wegen eines Turniers der Deutschen Meisterschaft im Aquaball geschlossen.
- Vom 2. bis 4. Juni findet das Musikfestival Sperenzken der Musikerinitiative Ahaus statt. Spätestens dann soll der Freibadbereich geöffnet sein.
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