Es ist vollbracht: Die Fußballvereine in Ahaus und den Ortsteilen haben eine Lösung für die jahrelange Debatte um die Kunstrasenplätze gefunden. Noch in diesem Jahr wird ein bestehendes Fußballfeld bei Union Wessum in einen Kunstrasenplatz umgewandelt. Beim FC Ottenstein und bei den SF Graes werden je ein Kleinspielfeld gebaut. 2026 folgen der große Kunstrasenplatz beim VfB Alstätte und je ein Kleinspielfeld beim TuS Wüllen und dem FC Oldenburg. Gefüllt werden alle Plätze mit Quarzsand.
Diese Aufteilung und zeitliche Abfolge waren der letzte Puzzlestein im Ringen um eine Kunstrasenlösung für die Stadt und ihre Vereine. Zur Erinnerung: Im Sommer 2016 hatten sich die Fußballvereine an die Stadt gewandt und mehr Kunstrasenflächen gefordert. Nur so könnten sie konkurrenzfähig bleiben, hieß es damals. Sieben neue Plätze sollten es sein. Geschätzte Kosten: 4,5 Millionen Euro. Zu viel für die Stadt.

Was folgte, waren ein schier endloses Ringen um einen Kompromiss, die Corona-Pandemie, das EU-weite Verbot von Kunststoffgranulat als Füllstoff für den Platz. Zwischenzeitlich sollten gar keine Kunststoffplätze mehr gebaut werden. Dann kam das Thema zurück auf die Tagesordnung. Samt aller hitzigen Diskussionen, auf und neben den Plätzen. Politiker aus zwei Stadträten, Verwaltungsvorstand Christoph Almering und die beiden Beigeordneten Werner Leuker sowie jetzt dessen Nachfolger Marco Schröder hatten auf Seiten der Stadt an dem Problem zu knacken.
Im November 2024 hatte Verwaltung dann den aktuellen Kompromiss angekündigt. Nun also scheinen auch die letzten Details geklärt.
Regelungen zwischen Vereinen
Das zumindest versprach der Beigeordnete Marco Schröder zusammen mit dem Fachbereichsleiter Bildung, Kultur, Sport. Auch die Nutzung der einzelnen Plätze haben die Vereine jetzt untereinander geregelt. Für einen Trainingsabend samt Nutzung der Umkleiden und sanitären Einrichtungen werden 80 Euro fällig. Das gilt auch für den bestehenden Kunstrasenplatz in der Augenklinik Ahaus Arena von Eintracht Ahaus am Stadtpark.
Ebenso hatte die Stadt als Voraussetzung festgeschrieben, dass keine Hauptplätze sondern lediglich Neben- oder Trainingsplätze in Kunststoffspielfelder umgewandelt werden dürfen. Sie sollen in erster Linie für den Trainingsbetrieb genutzt werden. Nur im Fall von witterungsbedingten Spielverboten auf Rasenplätzen sollen die beiden großen Felder für den Spielbetrieb genutzt werden.
Stadt zahlt 1,5 Millionen Euro
Die Stadt zahlt den Vereinen insgesamt einen Zuschuss von 1,5 Millionen Euro, aufgeteilt auf die beiden Haushaltsjahre. Mögliche Mehrkosten müssen die Vereine tragen. Sie wollen alle Flächen gemeinsam bei einem Unternehmen in Auftrag geben.
Wie Marco Schröder erklärte, seien die letzten Details Mitte März abgesprochen worden. Konstruktive Gespräche seien das gewesen. Die Verträge sind jetzt unterschriftsreif. Sie sollen zeitnah zwischen Verwaltung und den einzelnen Vereinen geschlossen werden.
Gordischer Knoten löst sich
Dr. Michael Räckers (CDU) bemühte im Ausschuss für Schule und Sport das viel zitierte Bild des unlösbaren, gordischen Knotens. „Der scheint sich in diesem Fall ja gerade mehr und mehr zu lösen“, freute er sich.
Mit den Vereinen ist auch vereinbart, dass sie sich künftig um eine nötige Sanierung der Plätze kümmern werden. Wie Marco Schröder in Aussicht stellte, würde 15 Jahre nach Fertigstellung eine Teilsanierung und nach 30 Jahren eine komplette Sanierung der Kunststoffspielfelder fällig. „Dafür müssen Rücklagen gebildet werden“, sagte er im Ausschuss. Und das sei mit den Vereinen so besprochen.