Diesen großen Aktionstag hatte die Kreispolizeibehörde Borken bewusst zuvor nicht angekündigt. Am Montag fanden kreisweit Tempokontrollen statt. Und genau dabei entdecken die Polizeibeamten in einem kontrollierten Fahrzeug Unglaubliches.
Man muss genau hinschauen, um zu erkennen, was sich da in einem Fahrzeug in Gronau auf der Enscheder Straße hinter dem Beifahrersitz befindet. Ein kleines Mädchen hat sich zwischen Rückbank und Beifahrersitz gekauert - umgeben von Möbeln und mit einem Bürostuhl über dem Kopf.
Fassungslosigkeit
Dieses von der Polizei veröffentlichte Bild auf Facebook sorgt auch bei den Beamten für Fassungslosigkeit. Polizei-Sprecher Dietmar Brüning, der bei der Kontrolle selbst vor Ort war, findet entsprechend deutliche Worte: „Das ist unfassbar, hochgradig gefährlich, verantwortungslos und verboten.“
Wann genau das Fahrzeug, das mit insgesamt drei Personen besetzt war, kontrolliert wurde, kommuniziert die Polizei nicht. Auch nicht das Alter des Mädchens. Angehalten wurde das Fahrzeug, weil den Beamten bei der Tempokontrolle die „komische Lagerweise“ von Holz im Auto aufgefallen war.
Polizeiliche Maßnahmen
Erst bei der Kontrolle entdeckten die Beamten dann das Mädchen hinter dem Beifahrersitz. Entsprechende „polizeiliche Maßnahmen“ seien umgehend eingeleitet worden, wie es Dietmar Brüning formuliert.
Beifahrerin und Kind mussten den Weg zu Fuß fortsetzen. „So etwas geht einfach nicht. Auch nicht, wenn es nur ganz kurz ist“, betont der Polizei-Sprecher mit Nachdruck.
Sensibilisierung
Der Aktionstag als solches, durchgeführt zusammen mit der Kreispolizeibehörde Steinfurt, sei von „langer Hand“ geplant gewesen und sei zudem bewusst im Vorfeld nicht nach außen kommuniziert worden.
Der Polizei geht es bei den kreisweiten Tempokontrollen, die um 10 Uhr begannen, darum, die Verkehrsteilnehmer in Sachen gefahrener Geschwindigkeit zu sensibilisieren. Denn laut Polizei gehören überhöhte Geschwindigkeit und Raserei zu den Hauptunfallursachen, die immer wieder auch bei unbeteiligten Verkehrsteilnehmern zu schweren Unfallfolgen führen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. November 2023.