Konzepte für Mikrohaussiedlung in Wüllen Terhalle überzeugt Projekt-Jury

Konzepte für Mikrohaussiedlung: Jury bewertet Wüllener Projekte
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Auf 3800 Quadratmetern sollen in Wüllen Mikrohäuser entstehen. Im vergangenen Jahr hatte der Rat der Stadt Ahaus die Ausschreibung zur Konzeptvergabe auf den Weg gebracht. Nun hat sich eine Jury mit den neuen Konzepten auseinandergesetzt und eines zum Sieger gekürt. Anhand des Ergebnisses soll der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen am 11. April über das weitere Vorgehen beraten.

Rückblick: Erste Schritte

Kurz zurückgeblickt: Prof. Hartmut Welters vom Dortmunder Architektenbüro Post Welters und Partner stellte im August des vergangenen Jahres erste grobe Vorgaben für einen geplanten Konzeptwettbewerb vor. Und er lobte die Stadt für ihre Offenheit. Vor 25 Jahren sei er das erste Mal in Ahaus gewesen, um Planungen vorzustellen. Es sei beeindruckend, wie sehr sich die Stadt in der Zwischenzeit verändert habe. Und bei den Schwierigkeiten, denen der Bau von Einfamilienhäusern im Moment gegenüberstehe, seien Mikrohäuser eine gute Option.

Schnell stand die Idee, dass Wohnhäuser geplant werden sollen, die maximal 60 Quadratmeter groß sind. Schon das hatte im damaligen Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen für rege Diskussionen gesorgt. Doch im September einigte man sich schließlich auf den Start des Wettbewerbs.

Insgesamt reichten vier Unternehmen jeweils ein Konzept ein. Nachdem sich die Jury, bestehend aus der Bürgermeisterin Karola Voß, Andreas Dönnebrink (Ausschussvorsitzender für Verkehr und Umwelt), Klaus Dosch (Beratender Ingenieur), Prof. Andreas Fritzen (Architekt und Stadtplaner), Martin Rogge (Architekt und Stadtplaner), Thomas Vortkamp (Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung) und Susanne Weihrauch (Landschaftsarchitektin), alle Projekte sorgfältig angeschaut hat, kürten sie das Konzept von Terhalle Holzbau und der Volksbank Gronau-Ahaus zum Sieger.

Was macht das Konzept aus?

Doch was genau schlägt die Bietergemeinschaft aus Terhalle und Volksbank eigentlich vor? Die Arbeit zeichnet sich aus Sicht der Jury vor allem durch ihre kompakte Bebauungsform und die deutlichen Zentrierung der Quartiersmitte mit seinem Gemeinschaftsgebäude und dem umliegenden öffentlichen Freiraum aus.

Die Kombination der Mikrohäuser mit aneinanderreihender Setzung von jeweils zwei bis fünf Baukörpern schaffe klare räumliche Kanten, welche den Raum gliedern und die Quartiersmitte in Lage und Größe angenehm definieren.

Die Durchmischung von Wohneinheiten des Grundmoduls - eingeschossig rund 52,5 Quadratmeter Wohnfläche - mit einer größeren zweigeschossigen Modulvariante lockert die jeweiligen Blöcke aus Sicht der Jury auf und schaffe ein Raumbild mit „durchmischtem sozialen Gefüge“.

Die dreidimensionale Zeichnung zeigt, wie viel Platz zwischen den einzelnen Wohneinheiten bleiben soll.
Die dreidimensionale Zeichnung zeigt, wie viel Platz zwischen den einzelnen Wohneinheiten bleiben soll. © Lecke und Partner

Darum ist die Jury dafür

Die gemeinschaftliche Ausarbeitung der Firma Terhalle Holzbau und der Volksbank Immobilien überzeugt die Jury laut Ausschussvorlage vor allem aufgrund ihrer städtebaulichen, architektonischen und freien raumplanerischen Gesamtstruktur. „Die kompakte Bebauung mit der effizienten Gebäudekombination und der klar definierte Quartiersplatz mit dem Gemeinschaftshaus bilden ein Ensemble, welches sich nicht nur in den umliegenden Städtebau einfügt, sondern auch eine ganz deutliche eigene dörfliche Sprache spricht“, heißt es in dem Fazit.

Die klare Komposition der Räume und die modulare Bauweise, welche unterschiedliche Nutzungsformen zulässt, sorge für eine ruhige Gesamtgestaltsprache mit einer hohen Vielfalt für ihre inhaltliche Nutzung. „Der gezeigte strukturelle Ansatz wird sehr positiv beurteilt, weshalb die Jury neugierig auf die weitere Ausarbeitung ist“, heißt es weiter.

Ob das Konzept tatsächlich so umgesetzt wird, darüber entscheidet der Ausschuss in der öffentlichen Sitzung am 11. April ab 19 Uhr im Ahauser Rathaus.