
Dass Maschinen in der Landwirtschaft Krach machen, weiß jeder, der schon mal einen Lastwagen, Traktor oder Maishäcksler aus der Nähe gehört hat.
Dass Maschinen in der Landwirtschaft auch außerhalb normaler Bürozeiten laufen, könnte man wissen. Manchmal sind sie sogar nachts unterwegs. Weil es gar nicht anders geht.
Dass ein wirklich großer, landwirtschaftlicher Betrieb wirklich viele große und laute Maschinen benötigt, könnte man sich mit etwas Vorstellungskraft noch zusammenreimen.
Dass diese Maschinen natürlich über die eine vorhandene Hofzufahrt auf den Hof fahren müssen, geht ja gar nicht anders.
Dass diese eine Zufahrt dem angedachten Wohngebiet exakt gegenüber liegt, hätte man mit einem Blick auf die Karte erkennen können.
Und dass sich eine Menge Lärm nicht mit direkt daneben schlafenden Graesern in ihren Mehrfamilienhaus-Schlafzimmern versteht, dürfte einleuchten.
Alarmglocken in tiefem Schlummer
In der Summe könnten alle Alarmglocken schrillen, dass mit dem gefassten Plan etwas nicht stimmt. Haben sie aber nicht. Schwamm drüber, Fehler passieren. Selbst in der Ahauser Stadtplanung.
Viel schlimmer – und sogar noch schlimmer als Irritationen über laute landwirtschaftliche Maschinen in einem ländlichen Dorf wie Graes: Fast ein Jahr ist vergangen, seit der erste Plan für das Baugebiet in Graes gefasst und veröffentlicht wurde. Fast ein Jahr hat es gedauert, um die Bedenken des Landwirts zu hören, einen Sachverständigen loszuschicken, vier Mehrfamilienhäuser aus dem Plan zu streichen und einen neuen Beschluss zu fassen.
An diesem Punkt würde ich mich auch nicht mehr trauen, irgendeine Prognose abzugeben. Zu gar nichts.