Knappe Parkplätze am Krankenhaus Ahaus? Nachbarn sind genervt von Falschparkern

Krankenhaus-Parkplatz: Nachbarn sind genervt von Falschparkern
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Rund um den Kreisverkehr am St. Marienkrankenhaus Ahaus geht an diesem Morgen nicht viel. In alle vier Richtungen staut sich der Verkehr. Ganz übel sieht es auf dem Parkplatz selbst gerade aus. Autofahrer fahren auf der Suche nach einem Stellplatz mehrere Runden. Stehen sich gegenseitig im Weg, winken hektisch, hupen.

Vorfahrtsregeln scheinen gerade nicht zu gelten, gefahren wird, wo Platz ist. Platz ist dabei das große Stichwort: Denn der scheint an diesem Januarmorgen Mangelware. Entnervt drehen einige Autofahrer um und suchen sich gegenüber oder in den angrenzenden Wohnstraßen einen Stellplatz, machen sich von dort zu Fuß auf in Richtung Krankenhaus.

Blick in einen OP und Pressesprecher Tobias Rodig
Für den OP-Bereich und die Funktionsdiagnostik werden gerade noch neue Gebäude errichtet. Wie Tobias Rodig, Pressesprecher des Klinikums Westmünsterland, erklärt, stehen deswegen aktuell weniger Mitarbeiterparkplätze zur Verfügung als üblich. © Markus Gehring (Archiv)\Klinikum

Gegenüber des Krankenhaus-Parkplatzes platzt Klaus Ikemann gerade der Kragen: Der Geschäftsführer des Gartencenters Hilgert steht auf dem Parkplatz vor seinem Betrieb. Lange Zeit habe sich das Chaos auf und vor dem Krankenhausparkplatz im erträglichen Rahmen bewegt. Doch seit einigen Wochen werde es wieder schlimmer: „Seit Anfang des Jahres stehen ständig Krankenhausbesucher bei uns auf dem Parkplatz“, sagt er. 120 Kundenparkplätze hält er vor seinem Gartencenter vor.

Durchgezählt hat er die „Fremdparker“ nicht. „Aber ich spreche sie regelmäßig an und stelle sie zur Rede“, sagt er. Einige würden dann schnell das Weite suchen, andere tatsächlich noch für einen kurzen Einkauf in den Laden kommen. „Im Moment geht es ja sogar noch. Aber zur Hochsaison in ein paar Monaten muss eine Lösung her. Da brauche ich die Parkplätze“, sagt er.

Parken im absoluten Halteverbot

An Montagen ist das Gartencenter seit einiger Zeit geschlossen. Dann verschließt Klaus Ikemann auch seinen Parkplatz mit einer Kette. Regelmäßig würden sich die Autofahrer dann einfach davor stellen. „Im absoluten Halteverbot“, schimpft der Chef des Gartencenters. Darüber wisse inzwischen auch das Ahauser Ordnungsamt Bescheid.

Auf der anderen Seite der Wüllener Straße ist das Problem bekannt, wenn auch nicht in seiner aktuellen Ausprägung: Dass es just seit einigen Tagen besondere Probleme auf oder viel mehr rund um den Krankenhausparkplatz herum geben soll, mag Tobias Rodig, Pressesprecher des Klinikums Westmünsterland so nicht bestätigen. Zumindest gebe es aktuell keinen besonderen Andrang an zusätzlichen Fahrzeugen.

Weniger Mitarbeiterplätze

Allerdings stehen gerade vorübergehend weniger Mitarbeiterparkplätze zur Verfügung als üblich. Auf dem Gelände laufen gerade noch Bauarbeiten: Die Anbauten für Funktionsdiagnostik und einen Teil des Operationsbereichs werden dort gerade hochgezogen. Ein Teil der seit Jahren laufenden Erweiterung des Ahauser Krankenhauses.

Parallel dazu seien aber auch die Parkflächen über die vergangenen Jahre kontinuierlich erweitert worden. „Das St. Marien-Krankenhaus Ahaus verfügt über umfangreiche Parkmöglichkeiten“, macht Tobias Rodig deutlich. Gerade mit Blick auf vergleichbare Häuser oder gar Krankenhäuser in Ballungsräumen.

Trotzdem komme es natürlich gerade in den nassen und kalten Wintermonaten zeitweise zu einem erhöhten Parkdruck, insbesondere zu Stoßzeiten. „Wir sind uns bewusst, dass dies zu Unannehmlichkeiten führen kann, und bemühen uns um Lösungen“, erklärt er weiter. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Erweiterung von Parkflächen mit erheblichen finanziellen und infrastrukturellen Herausforderungen verbunden ist. Und die würden schlicht nicht zu den originären Aufgaben eines Krankenhauses gehören.

„Kurzfristige Lösungen zur Erweiterung des Parkplatzangebots können wir daher aktuell nicht realisieren, arbeiten aber an langfristigen Konzepten, um die Situation zu verbessern“, so Tobias Rodig.