Neustart nach zehn Monaten Zwangspause Kleyboldt-Borgmann öffnet ab 1. Februar wieder

Zehn Monate Zwangspause: Kleyboldt-Borgmann öffnet ab 1. Februar wieder
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Zehn Monate war die Tür verschlossen. Zehn Monate lag das Modegeschäft Kleyboldt-Borgmann völlig brach. Ein Zettel in der Tür wies auf Betriebsferien wegen Krankheit hin. Das ist jetzt Geschichte.

Inhaberin Liesett Borgmann (59) wagt jetzt den Neustart – und bekommt dafür Unterstützung: zusammen mit dem neuen Geschäftsleiter Björn Becker. Eine spontane Fügung sei das gewesen: Erst Ende 2024 habe sich der 44-Jährige bei ihr gemeldet. Gemeinsam wollen sie jetzt das Geschäft neu starten.

Auf Instagram hat er als Erstes ein Video veröffentlicht, in dem er für den Neustart die Werbetrommel rührt. Für Liesett Borgmann ungewohntes Terrain. Und auch eine ungewohnte Öffentlichkeit. Vor der ist es ihr nach der langen Pause fast ein wenig unheimlich. Sie fürchtet, regelrecht überrannt zu werden.

Die Tür von Kleyboldt-Borgmann
Zehn Monate war diese Tür abgeschlossen. Am 1. Februar ab 9.30 Uhr geht das Team von Kleyboldt-Borgmann neu an den Start. © Stephan Rape

Was in den vergangenen Monaten passiert ist? „Ich war krank. Bin jetzt aber auf dem Weg der Besserung“, sagt sie. Ab sofort will sie auch wieder selbst im Laden stehen, auch wenn sie ab und zu noch zur Gehstütze greifen muss.

Vom Krankenbett aus sei ihr schlicht nicht möglich gewesen, das Geschäft weiterzuführen. Erst die Coronapandemie, dann die monatelange Sperrung der Wessumer Straße wegen der Umgestaltungsarbeiten, dann das gebrochene Bein. „Da kam einfach alles zusammen“, sagt sie im Rückblick. Doch das wischt sie schnell beiseite. Ihr Blick geht jetzt nach vorn.

Räumungsverkauf und neue Pläne

Erst einmal auf den groß angelegten Räumungsverkauf: Der beginnt am Samstag, 1. Februar, morgens um 9.30 Uhr. Und soll laufen, bis das letzte Hemd durch die Ladentür gegangen ist. Danach sind Renovierung und Umbau geplant. Björn Becker spricht auch von frischer Mode und neuen Marken.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Und da will Liesett Borgmann lieber erstmal noch vorsichtig sein. Erst einmal müsse der Räumungsverkauf gut laufen. Parallel seien sie schon dabei, die zukünftigen Kollektionen und Lieferanten zusammenzustellen oder wieder zu reaktivieren.

Borgmann bleibt Inhaberin

Gerüchten will sie mit allem Nachdruck einen Riegel vorschieben: „Ich bin und bleibe die Inhaberin“, sagt sie. Von einem Verkauf des 1896 gegründeten Familienunternehmens, das sie vor 33 Jahren übernommen hat und in vierter Generation führt, will sie nichts wissen. Auch zukünftig nicht.

Für etwas ist sie besonders dankbar: den großen Rückhalt und die vielen guten Wünsche in den vergangenen Monaten.