Kleiner Wohnraum in Wüllen ist auf der Zielgeraden Sieger-Entwurf kommt gut an

Kleiner Wohnraum ist auf der Zielgeraden: Sieger-Entwurf kommt gut an
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Der Sieger steht schon seit Mitte Februar fest: Wie berichtet soll das Unternehmen Terhalle zusammen mit der Volksbank Immobilien GmbH die geplante Mikrohaussiedlung nördlich des Kaikhoffs Wegs in Wüllen planen, bauen und vermarkten.

Eine Jury hatte aus vier eingereichten Entwürfen den Sieger ermittelt. Ellen Wiewelhowe vom Architekturbüro Post, Welters und Partner fasste den Politikern die Ergebnisse noch einmal zusammen. Ihr Büro aus Dortmund hatte den Wettbewerb begleitet.

Schon die Visualisierung des Siegerentwurfes begeisterte sie: „In die Atmosphäre kann man sich verlieben.“ Die Holzfassaden, Rückzugsorte für die zukünftigen Bewohner und die insgesamt sehr ansprechende Gestaltung habe die Jury vollends überzeugt. Die drei anderen Entwürfe hätten da nicht mithalten können: Mal zu hochpreisig, mal mit einem viel zu großen Gemeinschaftshaus, mal zu wenig prägnant oder pflegeintensiv.

Mikrohaussiedlung
So könnte die Mikrohaussiedlung in Zukunft aussehen, wenn die Firma Terhalle gemeinsam mit der Volksbank Gronau-Ahaus ihr Konzept umsetzt. © Lecke und Partner

Noch bleiben aber einige Fragen offen: Was die zukünftigen kleinen Häuser einmal kosten sollen. Das liege natürlich auch am Vermarktungskonzept. „Klar ist, dass das natürlich bezahlbar bleiben muss“, erklärte der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner. Klar sei auch, dass das Projekt als gemeinschaftliches Wohnen gedacht ist. Es gehe nicht darum, sich gegenüber den Nachbarn abzuschotten. Im Kern stehen auch Gemeinschaftsflächen und -räume, die zusammen genutzt werden können. Die aber auch gemeinschaftlich gepflegt werden sollen.

Das rund 3800 Quadratmeter große Grundstück soll nun für ein bis zwei Jahre den Wettbewerbssiegern an die Hand gegeben werden, damit die es vermarkten können. Angedacht sind eingeschossige Gebäude mit rund 52,5 Quadratmeter Wohnfläche oder eine zweigeschossige, etwas größere Modulvariante mit rund 90 Quadratmetern.

WGW lehnt Planung ab

Für Hermann-Josef Haveloh (WGW) blieb es dabei: „Wir sind dagegen.“ Nicht gegen den Wettbewerbssieger und seinen Entwurf, sondern gegen das Konzept insgesamt. „Das brauchen wir in Wüllen nicht“, schimpfte er – wie schon in ungezählten Sitzungen zuvor, wenn es um dieses Thema ging.

Die Fläche sei anders besser zu nutzen: „Wir brauchen Bauplätze für junge Leute“, wiederholte er sein Argument. Außerdem habe er gehört, dass für die neuen Gebäude alte Kastanien gefällt werden müssten. Und das, obwohl für viel Geld die Weiden umgepflanzt worden seien.

Die übrigen Ausschussmitglieder nahmen die Tirade hin und konterten: „Ich finde das Projekt gut für Wüllen“, erklärte Stefan Vöcking (CDU). Den Erhalt der Bäume müsse man natürlich früh genug klären.

Auch Hubert Kersting (UWG) antwortete betont gelassen auf Havelohs Argumente: „Ich muss widersprechen“, sagte er. Schließlich seien die kleinen Wohnflächen ausdrücklich auch für junge Familien gedacht. „Wir können durch diesen Entwurf 21 bis 24 Eigentumsobjekte schaffen“, sagte er. Würden dort normale Einfamilienhäuser entstehen, wie die WGW es vorgeschlagen hatte, seien es nur sechs.

Rat muss noch zustimmen

Hermann-Josef Haveloh versuchte es noch ein letztes Mal: Wo denn beispielsweise Schaukeln, Spielgeräte oder ein Pool für Kinder aufgestellt werden sollten? Schließlich gebe es dafür an den einzelnen Wohnhäusern schlicht keinen Platz. Und eine eigene Parzelle etwa mit einem dichten Zaun soll ja bewusst nicht geschaffen werden.

Dieses Mal war es die Architektin, die gelassen antwortete: „Auf den Gemeinschaftsflächen. Genau dafür sind die ja da.“ Ende der Diskussion. Der Ausschuss stimmte dafür, das Projekt umzusetzen. Der Rat muss das noch bestätigen. Er tagt am 17. April.