Die neue Kita Wilde Wiese in Alstätte soll Ende August 2025 fertig sein. Ab April sollen die Außenanlagen gebaut werden. Und auf die können sich die Kinder, die das runde Gebäude einmal erobern werden, jetzt schon freuen: Eine Bobbycar-Rennstrecke, eine große Matschanlage, Hochbeete, eine klare Trennung zwischen den Bereichen für Unter- und Über-Dreijährige, möglichst große Bäume und natürlich eine bunte Auswahl an Spielgeräten. Den Plan hat Architekt Georg Ubbenhorst jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen vorgestellt.
Auch die Eltern sollen es möglichst bequem haben: Die Zufahrt der Kita soll so gestaltet werden, dass gerade die Anfahrt per Auto möglichst ohne Chaos und Gefahren abläuft. Dafür ist ein eigener, kleiner Kreisverkehr vor der Kita-Tür vorgesehen. Inklusive einer Haltespur: eine sogenannte Kiss-and-Ride-Zone.
Die Elterntaxis können in Fahrtrichtung am Rand anhalten, das Kind aussteigen lassen, sich verabschieden und direkt weiterfahren.

Die Planungen summieren sich auf 630.000 Euro für die Außenanlagen. Dazu kommen noch einmal rund 95.000 Euro für Spielgeräte. Janek Meyer, neuer Leiter des Fachbereichs Immobilienwirtschaft der Stadt Ahaus, beeilte sich noch zu erklären, dass es sich dabei um keinen gehobenen Standard handele. „Wir reden von rund 140 Euro pro Quadratmeter“, machte er deutlich. Das liege im Rahmen.
Peter Mensing (UWG) haderte jedoch genau mit der Gesamtsumme. „Eine Dreiviertelmillion ist schon ein Schluck aus der Pulle“, machte er deutlich. Dabei fürchtete er, dass so das Niveau für Außenanlagen der Kindergärten in der Stadt insgesamt hochgeschraubt werde.
Der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner wollte da beruhigen: Natürlich sei das viel Geld, aber gleichzeitig auch nicht der höchste Standard. Und auf keinen Fall werde bei der neuen Kita in Alstätte ein höherer Maßstab angelegt, als an vergleichbaren Einrichtungen: Insgesamt verfolge die Stadt eine hohe Qualität bei Neubauten. „Aber natürlich ist die jeweils neueste Kita auch immer die Schönste“, sagte er.
Blick auf die Kosten
Das reichte Hubert Kersting (UWG) jedoch noch nicht. Er wollte es genauer wissen und fragte nach, wie denn die Kosten überhaupt zusammengesetzt seien. Abgesehen von den Spielgeräten steckt ein Großteil in den anstehenden Pflasterarbeiten: Sie allein werden mit rund 200.000 Euro eingeplant.
Noch einmal 100.000 Euro werden für allgemeine Konstruktionsarbeiten vorgesehen. Für Erdbau stehen 75.000 Euro und für die Vegetation 50.000 Euro im Plan.
Soweit zumindest die größten Punkte. „Die Bepflanzung ist für die Quadratmeter-Kosten nicht maßgeblich“, machte Georg Ubbenhorst deutlich. Aber allein die runde Erschließung sei ja teurer als eine übliche.
Schon die Baukosten selbst hatten bei der Vorstellung der Pläne im August 2023 für Kritik gesorgt: Die sechs Gruppen große, vollständig rund geplante neue Kita soll rund 4,93 Millionen Euro kosten.
Wie kommen Kinder zur Kita?
Josef Terhalle sah noch ein ganz anderes Problem: Er stieß sich an den Dimensionen von PKW-Vorfahrt und Stellplätzen. 50 Prozent der Eltern würden ihre Kinder sicherlich mit dem Auto zur Kita bringen.
Mit Blick auf die sechs geplanten Gruppen seien die Parkbuchten ja sehr überschaubar dimensioniert. Dietmar Eisele (Grüne) argumentierte genau in die Gegenrichtung: Kreisverkehr und Kiss-and-Ride-Zone hielt er für völlig überdimensioniert. „Ich glaube nicht, dass die Eltern mit dem Pkw zur Kita fahren“, sagte er. Schließlich sei die Kita ja in erster Linie für Familien in Alstätte gedacht.
Thomas Hammwöhner warb für die Planung: Er hoffe, dass die meisten Kinder mit dem Rad oder zu Fuß zur Kita gebracht werden.
Der Ausschuss stimmte schließlich der Planung zu – allerdings unter Enthaltung der Mitglieder von WGW, UWG und Dietmar Eisele. Der Rat muss die Planungen am 14. November noch bestätigen.
