Nachrichten von einer angeblichen versuchten Kindesentführung verbreiten sich seit einigen Tagen unter Eltern in Ahaus wie ein Lauffeuer. Laut den Nachrichten sollen Unbekannte versucht haben, in der Straße Windhuk ein Kind anzusprechen. Mal heißt es auch, dass der oder die Unbekannten das Kind in einen weißen Transporter zerren wollten und sich das Kind erst in letzter Sekunde losreißen und wegrennen konnte.
„Das stimmt so nicht“, sagt Müzeyyen Sürmeli von der Pressestelle der Polizei im Kreis Borken im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Polizei habe schnell aufklären können, dass die Sorgen unbegründet sind: Beamte haben das betreffende Fahrzeug vor Ort angetroffen und die Insassen überprüft.
Handwerker erschrecken Kind
„Es stellte sich heraus, dass es sich um Handwerker handelte, die seit mehreren Wochen dort arbeiten“, erklärt Müzeyyen Sürmeli. Ein Kind habe die Männer gesehen und habe den Eindruck gehabt, dass von ihnen eine Gefahr ausging. „Es lief schreiend weg, was auf Passanten alarmierend wirkte“, schildert sie weiter. Im Ergebnis bleibe festzustellen, dass keine Gefahr vorlag.
Gerade mit Blick auf die sozialen Medien sieht sie den Fall kritisch: Er zeige, dass die Verbreitung solcher Informationen ohne konkrete Hinweise Unruhe und Angst, sowohl bei den Eltern als auch bei den Minderjährigen verbreiten kann: Eltern reagieren sensibel, derartige Nachrichten werden in der Folge oftmals hundertfach geteilt und verbreitet.
Das ist für die Polizei nachvollziehbar und die auslösenden Meldungen werden in jedem Fall ernst genommen.
Polizei würde Meldung machen
Bei einer konkreten Gefährdung von Kindern fertige die Polizei proaktiv entsprechende Meldungen und treffe umgehende Maßnahmen eigenständig. Dennoch sei es immens wichtig, dass sich Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern unverzüglich an die Polizei wenden, wenn sich ihnen ein Kind anvertraut und derartige Hinweise gibt.