Dritte Generation Karpaten Das machen Frederik Niemeier und Bernd Ellerkamp während der Party

Frederik Niemeier und Bernd Ellerkamp sind die dritte Generation Karpaten
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Im Jahr 1962 spielen die Radios „Let’s Twist Again“ von Chubby Checker rauf und runter, die Rolling Stones haben ihren ersten Auftritt in London – und die Familien Ellerkamp und Niemeier rufen „Karpaten“ ins Leben.

Was mit einer kleinen Party auf dem Feld begann, ist heute ein über 5000 Quadratmeter großes Zeltfestival, das an jeweils fünf Wochenenden im April und Mai rund 5000 Menschen nach Hörsteloe lockt – so auch am Samstag (15. April) zur „Nacht der Nächte“.

Was damals auf einer freien Wiese mit Musikverein und Bierwagen angefangen hat, ist heute – 61 Jahre später – in Ahaus nicht mehr wegzudenken. Dabei hat sich das Wesentliche eigentlich nicht groß verändert.

Noch heute ist Karpaten ein Familienbetrieb, nur dass nicht mehr Josef Niemeier und Heinrich Ellerkamp das große Festival organisieren, sondern ihre Enkelsöhne: Frederik Niemeier und Bernd Ellerkamp. Damit vertreten sie die dritte Generation der „Karpaten-Familie“.

Von Kind auf an bei Karpaten

Nachdem Hermann Niemeier und Martin Ellerkamp zum 60. Geburtstag von Karpaten ihre Organisationsrolle abgeben und damit mehr im Hintergrund agieren wollten, haben ihre Söhne die Positionen übernommen – und das ganz ohne Nervosität.

„Wir waren quasi schon von Kindesbeinen an immer mittendrin und so war uns mit 17 Jahren eigentlich schon klar, dass es irgendwann mal in diese Richtung gehen wird“, sagt Bernd Ellerkamp.

Während Frederik Niemeier und Bernd Ellerkamp im Hintergrund die Party organisieren, wurde vor den Bühnen von rund 5000 Menschen gefeiert.
Während Frederik Niemeier und Bernd Ellerkamp im Hintergrund die Party organisieren, wurde vor den Bühnen von rund 5000 Menschen gefeiert. © Jenny Kahlert

Angefangen hat es für beide als Helfer: bei den Aufbauarbeiten, beim Fegen der Halle und beim Thekendienst. „Es gibt eigentlich keinen Job hier, den wir nicht selber schonmal gemacht hätten“, so Bernd Ellerkamp.

Wo wird gerade Hilfe gebraucht?

Als Organisatoren sehen ihre Aufgaben nun anders aus, aber etwas zu tun gibt es immer. An einem Abend wie heute hat jeder seinen eigenen Schwerpunkt. „Bis gerade eben war ich im Live-Zelt, wo gerade noch der Maigang läuft. Da ist es dann einfach wichtig zu schauen, ob alles gut funktioniert oder ob irgendwo noch Hilfe gebraucht wird. So haben wir alles im Überblick und können schnell reagieren, wenn etwas nicht passt“, sagt Bernd Ellerkamp.

Die „Nacht der Nächte" bei Karpaten.
Der jährliche Besuch bei Karpaten ist für viele Münsterländer mittlerweile ein feststehender Termin im Kalender. © Jenny Kahlert

Egal ob an den Theken, der „Chipseria“ oder beim Abbau – Bernd Ellerkamp und Frederik Niemeier helfen mit. „Ganz am Anfang haben wir heute die Eintrittskarten gescannt, da war es cool zu sehen, wie die ganzen Leute in der Schlange sich freuen und dann keine halbe Stunde später auf den Tischen tanzen“, erzählt Bernd Ellerkamp.

Es steht und fällt mit der Familie

Doch es sind nicht nur Bernd Ellerkamp und Frederik Niemeier, die für Karpaten stehen. Vielmehr ist die ganze Sache ein großes Familienprojekt, bei dem jeder – egal ob Schwester oder Schwager – mit anpackt. „Es steht und fällt wirklich mit den Menschen, die hier alle mithelfen. So gibt es zum Beispiel kaum externe Dienstleister, auf die wir zurückgreifen müssen, weil wir alles in der Familie haben“, so Frederik Niemeier.

Das erklärt unter Umständen auch, warum das Team von Karpaten von den aktuellen Personalproblemen in der Veranstaltungsbranche verschont bleibt. „Neben unserer Familie sind wir generell darauf bedacht, Kontinuität in unserm Team zu halten. Und es kann daran liegen, dass unsere Termine schon weit im Voraus planbar sind“, so Frederik Niemeier.

Mittlerweile klingen im Hintergrund die letzten Lieder vom Maigang der „Nacht der Nächte“, Bernd Ellerkamp und Frederik Niemeier müssen wieder los, in der Live-Stage wird umgebaut. Der niederländische DJ „Wildstylez“ wird später nach seinem Auftritt die „Nacht der Nächte“ folgendermaßen beschreiben: „Es war ein toller Abend, die Leute hatten Lust zu Feiern und alle hatten jede Menge Spaß“.

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