Plastikmüll tummelt sich nicht nur in den Weltmeeren, sondern auch hier in Ahaus. Die Grundschüler der Gottfried-von-Kappenberg-Schule, der Burgschule und der Katharinenschule haben ihre Heimat zu einem saubereren Ort gemacht. In einer Ausstellung wollen sie jetzt auf die Verschmutzung in der Region aufmerksam machen.
Johann Greve (10) hat die Ausbildung zum Clean-River-Kid an der Burgschule erfolgreich gemeistert. Zusammen mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern und dem Clean-River-Project ist er einen Tag lang durch die Natur gelaufen und hat Plastikmüll gesammelt. „Wir haben sogar ein Bierfass gefunden, das noch voll war“, erzählt der Grundschüler empört.
Müll wird zu Kunst
Er verstehe nicht, wieso Menschen sogar Dinge, die augenscheinlich zu gebrauchen sind, wegwerfen. „Manche haben sogar noch Schokolade gefunden, die noch in Ordnung war. Sowas ist schade“, sagt er.
Durch das Clean-River-Project entstand eine ganze Projektwoche an den Schulen. Die Kinder haben sich den Müll genauer angeschaut und über die Problematik dahinter gesprochen. Um auf die Verschmutzung aufmerksam zu machen und sich intensiver damit zu beschäftigen, hat sich jedes Kind ein Stück des Mülls ausgesucht und künstlerisch umgesetzt.

Entstanden ist eine Menschenkette aus den Müll-Zeichnungen der Kinder. „Wir wollen den Kindern den Raum geben zu zeigen, wie sie den Müll verarbeitet haben“, erklärt der erste Vorsitzende des Projekts Stephan Horch. Er hat das Projekt vor zehn Jahren ins Leben gerufen und ist seit 2018 jedes Jahr an Schulen in Ahaus aktiv.
Johann sammelt weiter Müll
Johann hat sich für ein kaputtes Katzenauge entschieden, das seiner Müll-Figur als Körper dient. „Ich habe mir ein Katzenauge ausgesucht, weil das so einen schönen Hals hat“, erklärt der Viertklässler seine Entscheidung.
Ihm sei es wichtig, dass alle Menschen auf ihren Umgang mit Plastikmüll achten. Auch von seinen Eltern erwartet er einen bewussten Umgang: „Wir achten zu Hause schon viel drauf. Wir haben so oder so einen Soda-Stream und kaufen keine Plastikflaschen.“
Besonders viel Spaß hatte der 10-Jährige beim Müllsammeln. Das möchte er auch weiterhin tun: „Wenn ich eine Plastikflasche sehe, dann sammle ich sie auf.“

Am Freitag (26. Mai) haben die Grundschüler der Gottfried-von-Kappenberg-Schule, der Burgschule und der Katharinenschule die Ausstellung in der Stadthalle in Ahaus zusammen mit Bürgermeisterin Karola Voß und Stephan Horch eröffnet. Bis zum 15. Juni zeigen die Kunstwerke im Foyer der Stadthalle die Vermüllung der Natur und ihre Konsequenzen. Damit wollen sie zum Nachdenken anregen und zu einem umweltfreundlichen Verhalten auffordern.