Hat Jens Spahn Chancen auf ein Ministeramt? Koalitionsverhandlung von Union und SPD

Hat Jens Spahn Chancen auf ein Ministeramt in der Bundesregierung?
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Jens Spahn, ehemaliger Gesundheitsminister, Mitglied des Bundestages und gebürtiger Ahauser, hat schon vor längerer Zeit sein Interesse bekundet, in einer möglichen unionsgeführten Bundesregierung erneut ein Ministeramt zu übernehmen. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal „Table.Briefings“ erklärte der 44-jährige CDU-Politiker: „Ich würde gerne mitmachen in dem Team, das da regieren könnte.“

Er betonte, dass es eine der größten Ehren sei, Bundesminister zu sein, und dass man in dieser Position einen bedeutenden Unterschied im jeweiligen Politikfeld machen könne. Doch welches Ministeramt soll es werden?

Spahn Gesundheitsminister?

Ein kurzer Blick zurück: Spahn führte das Bundesgesundheitsministerium von 2018 bis 2021, wobei seine Amtszeit maßgeblich von der Corona-Pandemie geprägt war. Derzeit ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und zuständig für die Bereiche Wirtschaft, Klima, Energie, Mittelstand und Tourismus. Vor seiner Tätigkeit als Gesundheitsminister war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.

Seine derzeitige Rolle innerhalb der CDU könnte ihn zu einem wichtigen Akteur in den laufenden Koalitionsverhandlungen machen. In diesen Gesprächen führt Spahn der Arbeitsgruppe „Wirtschaft, Industrie und Tourismus“, in der er gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (SPD) verhandelt. (welt.de)

Die Koalitionsgespräche sind in verschiedene Arbeitsgruppen unterteilt, darunter:

  • Wirtschaft, Industrie, Tourismus (mit Jens Spahn)
  • Innen, Recht, Migration und Integration
  • Digitales
  • Verkehr und Infrastruktur, Bauen und Wohnen
  • Arbeit und Soziales
  • Gesundheit und Pflege
  • Klima und Energie
  • Haushalt, Finanzen und Steuern
  • Außen und Verteidigung, Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte

Chancen auf ein Ministeramt

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen könnten maßgeblich die Ressortverteilung in einer neuen Bundesregierung beeinflussen. Spahns Beteiligung an den Wirtschaftsverhandlungen könnte seine Chancen auf das Wirtschaftsministerium oder ein anderes wirtschaftsnahes Ressort erhöhen.

Auf die Frage nach einem konkreten Ressort äußerte Spahn sich im Interview vor der Bundestagswahl mit unserer Redaktion betont flexibel. Er erklärte, dass er das Gesundheitsministerium bereits gut kenne, aber offen für neue Herausforderungen sei. Sein Schwerpunkt in den aktuellen Koalitionsverhandlungen deutet darauf hin, dass er sich verstärkt für Wirtschafts- und Finanzthemen positioniert.

Ob Spahn am Ende tatsächlich ein Ministeramt übernehmen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die parteiinterne Ressortverteilung und die Entscheidung des designierten Kanzlers.

Julia Klöckner (l), Bundesschatzmeisterin der CDU, und Jens Spahn stehen an einem Geländer.
Julia Klöckner (l), Bundesschatzmeisterin der CDU, und Jens Spahn sind beide an den Koalitionsverhandlungen beteiligt. © Michael Kappeler/dpa