Investitionen in Kita und Grundschule in Alstätte „Da ist schon Druck im Kessel“

Investitionen in Kita und Grundschule in Alstätte: „Da ist schon Druck im Kessel“
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„Da ist schon Druck im Kessel.“ Als Moderator Bernd Schlusemann (Münsterland Zeitung) die Planzahlen zu Kita und Grundschule für die kommenden Jahre aufgenommen hatte, da war der Boden für die Diskussion zur Kita „Wilde Wiese“ und zur künftigen Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Ahaus (Katharinenschule) genährt. Und was den Rundbau für den Kindergarten angeht, da nannte der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner auf dem Politischen Abend von Heimat- und Gewerbeverein auch ein Datum, an dem die Kinder in die neue „Wilde Wiese“ einziehen sollen.

Satte fünfeinhalb Millionen Euro – dabei Zuschüsse von rund 1,5 Millionen Euro, mit denen die Stadt Ahaus rechnet: Diese Zahlen des Kämmerers Manuel Benning wirkten. Damit belegt der neue Kita-Rundbau ungefähr die Hälfte der geplanten Investitionsauszahlungen für den Ortsteil Alstätte für die kommenden Jahre. Den Knoten hatte der Rat jüngst durchgeschlagen, nun geht es an die Bauleitplanung. Warum besteht „Druck“?

Immer mehr U3-Kinder

Aktuell sind in Alstätte 236 Kinder in einer Kindertageseinrichtung unterbracht, dazu kommen noch einmal 23 in der Tagespflege. Im Bereich Ü3 erreicht die Quote mittlerweile fast 100 Prozent – und immer mehr Kinder gehen schon in den U3-Bereich.

Und dem müssen sich die Träger stellen. „Meine Kinder sind noch regulär zwei Jahre in den Kindergarten gegangen, heute haben sich die Zeiten geändert“, fasste Bürgermeisterin Karola Voß die Entwicklung in Worte: „Die Planung ist heute eine andere Herausforderung als noch vor 20 Jahren.“ „Noch können wir jedem Kind in Ahaus einen Kita-Platz anbieten“, sagte Werner Leuker. Betonung auf „noch“.

Mit den provisorischen Containern an der Kita „Wilde Wiese“ sei man aktuell gut aufgestellt, so der Beigeordnete. Die Optik sei natürlich nicht schön, die Container seien aber gut ausgestattet. Das spiegelte auch das Erzieherteam wider.

Aber: „Container braucht kein Mensch“, wusste auch Thomas Hammwöhner. Er habe sich zwar zunächst „erstaunt“ über die Rundbauweise gezeigt. „Ich glaube aber, alle anderen wollen bald auch eine runde Kita“, erklärte der Technische Beigeordnete. Allein, weil in diesem das pädagogische Konzept optimal umgesetzt werden könne. „Darauf darf sich Alstätte freuen“, ergänzte Werner Leuker.

Bernd Schlusemann fragte, ob die Stadt angesichts der sich abzeichnenden Zahlen nicht zu spät mit den Planungen angefangen sei. „Die Übergangslösung war nicht zu umgehen. Wichtig war uns auch, dass wir das Kita-Team mit ins Boot nehmen“, so Leuker. Und das sei gelungen. Eine „fundierte Planung“ sei wichtiger, „das Ergebnis zählt“, betonte Thomas Hammwöhner: „Wir bauen immer für die kommenden 30, 40 Jahre.“

Schulplanung im Anschluss

Zum Zeitplan: Ob denn schon ein Bauantrag gestellt sei, fragte ein Zuhörer. „Nein, wir wollen aber bis Jahresende genehmigungsfähig sein“, antwortete Hammwöhner. Viele Prozesse liefen aktuell parallel.

Mit Beginn des Kindergartenjahrs 2025/26 zum 1. August 2025 soll der Bau aber fertig sein. „Die Alstätter werden Sie beim Wort nehmen“, meinte Bernd Schlusemann. In Alstätte sei das Gefühl spürbar, es sei an der Zeit, „Tempo zu machen“.

Und wenn die Einschätzung von Thomas Hammwöhner eintreffen wird, dann werde man sich umgehend der Grundschule widmen. Stichwort: Provisorium OGS.

„Alstätte fängt erst an“, so sein Hinweis. Grundsätzlich bestehe an allen Grundschulen Bedarf.

In Alstätte machen auch hier die Zahlen „Druck“: Derzeit werden 184 Schüler unterrichtet. „Wir rechnen bis 2027 mit über 227“, berichtete Werner Leuker. Auch eine Dreizügigkeit kann in den kommenden Jahren nicht mehr ausgeschlossen werden. „Das ist schon eine enorme Entwicklung“, betonte der Beigeordnete. Wobei er beim Thema Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz noch „abwarten“ wolle.

  • 40 Jahre nach dem Bau mit viel Eigenleistung soll auch der Löschzug Alstätte bekanntlich eine neue Heimat erhalten. „Der Bedarf ist da“, betonte Manuel Benning. Und die Vorgaben des Brandschutzbedarfsplans.
  • Froh sei die Stadt, dass sie ein passendes Grundstück an der Haaksbergener Straße gefunden hat. In einem nächsten Schritt gehe es ins Bauleitverfahren. Hinsichtlich der Gebäudeplanung würden intensive Gespräche mit dem Löschzug geführt.
  • Wie ein Vertreter der Feuerwehr bestätigte, wurde am 11. September der Verfahrensablauf besprochen: „Wir sind auf einem ganz guten Weg, auf 3, 4 Jahre kommt es nun auch nicht mehr an“, hieß es.
  • Die Stadt Ahaus habe in den vergangenen Jahren enorm in die Feuerwehr investiert, meinte Bürgermeisterin Karola Voß auf die Frage, warum nach rund zehn Jahren Planung in Alstätte nicht viel passiert sei. „Alstätte und die Hauptwache in Ahaus sind nun dran“, erklärte Voß.