„Das macht schon irgendwie süchtig.“ Christian Theuring steht der Schweiß auf der Stirn, er strahlt. Nach seinen ersten Versuchen im Padel-Tennis zieht er ein durchweg positives Fazit: „Ich hätte nie gedacht, dass es so viel Spaß macht.“
Der erfahrene Fußballer hat den Tag der offenen Tür der Indoor-Padelanlage am Samstag (29.3.) genutzt, um mit Stephan Gerick ein paar erste Bälle zu schlagen. Es werden gewiss nicht die letzten sein, schiebt er gleich hinterher.

Ein Blick ins Buchungsportal Playtomic zeigt: Schon am Sonntag sind die ersten Courts im „Chiquita Padel Club“ gebucht. Fürs Team um Ludwig Groten, Laki Papadopoulos und Fabian Herbers ein erster Lohn für so manche Herausforderung in der Vorbereitung.
Auch wenn noch nicht alles komplett rund ist – für das Trio und Projektleiter Jan Klas war genau jetzt der Zeitpunkt gekommen, ihren „Chiquita Padel Club“ zu eröffnen. Die erste Indoor-Padelanlage im Westmünsterland übrigens.
Gute Resonanz zum Start
„Die Plätze stehen seit Anfang Februar, wir wollten jetzt auch loslegen“, erklärt Ludwig Groten stellvertretend. Duschen, Umkleiden – an weiteren Stellschrauben wird noch gedreht. Dass das Angebot passt, darauf deutet die erste Resonanz hin: „Die ersten standen schon vor 10 Uhr vor der Tür“, meint der Ahauser und lacht.
Es wird aber nicht nur gespielt: Manche setzen sich auch einfach nur auf die Tribüne, um etwas Atmosphäre zu genießen, ein Getränk zu nehmen. Es werden auch schon mal Tipps ausgetauscht zur Vorbeugung von Tennisarmen oder auch zu Griffbändern.

In den drei „Käfigen“ geht es teils schon richtig zur Sache: Johannes Schmittmann organisiert in Münster bereits eine Padel-Liga. Mit der nun ersten Padel-Halle im Gewerbegebiet an der von-Braun-Straße werde nun eine wichtige Lücke in der Region geschlossen. „Mittlerweile sind wir hier fast schon besser aufgestellt als in Münster“, berichtet er in einer Spielpause.
Schon etwas Padel-Erfahrung bringt auch Lynn Schreiber mit. „Wir haben beim VfL oder in Schöppingen outdoor gespielt“, erzählt sie. So richtig sei das Feuer beim Training auf Cran Canaria bei ihr entfacht worden. Warum? „Beim Padel kommst du recht schnell in einen Spielflow“, nennt sie einen Vorteil dieser rasant wachsenden Sportart im Grunde für alle Altersklassen. Und der Funke scheint „weiterzuspringen“. „Meine Arbeitskollegen haben schon angefragt, in der Halle mal ne Runde zu zocken“, schmunzelt sie.

Stephan Gerick und Christian Theuring haben ihre Einheit vorerst beendet. Anders als sein Spielpartner ist Gerick schon etwas länger am Ball. Obwohl: auch erst seit ein paar Wochen. Der Wüllener ist bekannt für seine Challenges, hat nun eine weitere angenommen. Binnen eines Jahres will er Mitglied der deutschen Padel-Nationalmannschaft werden: „Man muss sich auch mal unmögliche Ziele setzen.“
Besondere Atmosphäre
Das besondere Ambiente begeistert beide. Nichts erinnert mehr an eine ehemalige Industriehalle. Das freut auch Ludwig Groten: „Wir haben schon viel Arbeit in das Projekt investiert, konnten dabei auf große Unterstützung aus dem Freundeskreis bauen.“ Die erste Resonanz beim „Kaltstart“ am Samstag sei eine erste Bestätigung, dass es richtig sei, an einer ursprünglich zunächst kühnen Idee festzuhalten.

Der Ahauser holt sein Smartphone hervor, erklärt kurz das Buchungssystem. Per Code erhalten die Spieler zum Beispiel Zutritt zur Halle. Schläger können bei Bedarf geliehen, Bälle vor Ort erworben werden. Ebenso Getränke. Im Grunde alles autark.
Ja, es habe sich schon eine echte kleine Padel-Community gebildet. Vielen von diesen biete man nun eine Alternative für weitere Wege zum Beispiel zu Hallen in Enschede oder auch Münster.
Dabei sehen sich die drei Initiatoren als Ergänzung und nicht als Konkurrenz zum Outdoor-Angebot in der Region. „Wir haben alle doch das gleiche Ziel: diese tolle Sportart weiter nach vorne zu bringen“, betont Ludwig Groten. Mehr noch: Man unterstütze sich, wo man könne.
Die Plätze können online in der App Playtomic (Chiquita Padel) gebucht werden. Weitere Impressionen gibt es online (www.muensterlandzeitung.de).
