Mehrere Hundert Blutkonserven benötigt das St. Marien-Krankenhaus Ahaus in etwa jedes Jahr. Bis jetzt, Stand 29. September, wurden in Ahaus 1420,5 Liter Blut gespendet. Das sind 30,5 Liter weniger im Vergleich zum letzten September.
„Der höchste Bedarf an Blutkonserven fällt häufig in die Sommermonate“, sagt Tobias Rodig, Pressesprecher des Klinikums Westmünsterland. Blutkonserven kommen zum Beispiel bei schweren Verletzungen, großen Operationen, Notfällen, Unfällen oder Krebserkrankungen zum Einsatz. Sie sollen den akuten Blutverlust ausgleichen, den Körper mit Sauerstoff versorgen und lebenswichtige Funktionen sichern.
Das Problem: Immer wieder komme es zu Engpässen bei bestimmten Blutgruppen. Auch, weil das Blutspendeverhalten nicht konstant ist. Ein sogenanntes Patient Blood Management (PBM) soll die Lösung sein.
PBM-Programm gegen Engpässe
„Eine Transfusion ist im Grunde wie eine Mini-Transplantation“, erklärt der Pressesprecher. Das beansprucht das Immunsystem der Patienten nicht unerheblich. Deswegen gilt: Zur Transfusion wird nur gegriffen, wenn es absolut notwendig ist.
PBM soll helfen, unnötige Bluttransfusionen zu vermeiden. Und zwar, indem patienteneigenes Blut eingesetzt wird.
Und wie funktioniert das? Beispielsweise wird Blutarmut bereits vor geplanten Operationen behandelt, blutsparende Operationstechniken werden eingesetzt – um den Blutverlust zu reduzieren – und Wundblut wird während der Operation zum Patienten zurückgeführt. Das Programm soll auch die Patientensicherheit erhöhen.
Blutspendeverhalten in Ahaus
„Ahaus zählt zu den starken Blutspendeorten“, so Claudia Müller, Pressesprecherin des DRK-Blutspendediensts West. Trotzdem sei in den letzten Jahren ein Rückgang zu beobachten. „In den Sommerferien und gerade jetzt vor den Herbstferien besonders“, ergänzt sie. Bisher haben 2841 Menschen in Ahaus Blut gespendet – letztes Jahr waren es um diese Zeit 2902.
Das wirkt sich dann auch auf den Gesamtbestand der Blutkonserven im Ahauser Krankenhaus aus. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass man Blut spenden geht.“ Immer wieder versucht das DRK auf sich aufmerksam zu machen. Sei es durch unterschiedliche Kampagnen, Kanäle oder Aktionen. Jeder Spender zählt.
Wichtig: Blutgruppe 0 negativ
„Besonders gefragt ist Blutgruppe 0 negativ“, sagt Tobias Rodig. Denn: Hier handelt es sich um eine Universalspendergruppe. Das Blut kann jedem Patienten zugeführt werden. Optimal bei Notfällen. „Andere Blutgruppen wie AB positiv sind seltener und werden spezifisch eingesetzt.“ Trotzdem muss immer ein gewisser Vorrat an allen Blutgruppen gewährt sein.
Blutspenden in Ahaus
Über Voraussetzungen zum Spenden, Termine und Informationen rund ums Blutspenden in Ahaus informiert das DRK unter www.blutspendedienst-west.de.
