Am Tag der Deutschen Einheit steigt im Kombibad Aquahaus das Aquadog-Festival. Schon zum neunten Mal öffnet das Aquahaus dann für tierische Besucher seine Tore. Nur zu diesem Zeitpunkt ist das überhaupt möglich: Die Umwälzpumpen für die Filter sind längst abgestellt. Das Wasser bleibt bis zur großen Reinigungsaktion vor der nächsten Freibadsaison nur im Becken, um Frostschäden an den Kacheln zu verhindern. „Im Frühjahr wird es abgelassen. Dann werden die kompletten Becken gereinigt und mit frischem Wasser neu befüllt“, sagt Franz-Josef Bülter.
Das Gleiche gelte für die Grünflächen um die Becken: Zunächst einmal sollen alle Hundhalter natürlich persönlich mögliche Hinterlassenschaften ihrer Tiere beseitigen. Sollte aber tatsächlich etwas liegen bleiben, laufe kein Freibadbesucher in der kommenden Saison Gefahr, auf Reste davon zu stoßen. „Bis dahin werden die Flächen ja noch mehrfach abgefahren und gemäht. Da bleibt nichts liegen“, sagt Franz-Josef Bülter.

Allerdings gibt es in diesem Jahr striktere Regeln, was Leinenpflicht angeht: „Freilaufflächen gibt es nicht mehr“, sagt Franz-Josef Bülter. Die hatte es mehrere Jahre beim Aquadog-Festival gegeben. Das hatte aber immer wieder für Ärger zwischen einzelnen Tieren und entsprechenden Stress zwischen deren Haltern gesorgt. Deswegen gilt jetzt Leinenpflicht, bis die Tiere im Wasser sind.
Dass die Pumpen nicht aus Versehen noch einmal eingeschaltet werden, muss unbedingt verhindert werden. Würden die Tierhaare in die Filter gelangen, müsste schon aus hygienischen Gründen das komplette Filtermaterial getauscht werden. Ein Aufwand von mehreren zehntausend Euro. Umgekehrt dürfen Menschen nur höchstens bis zu den Knien ins Wasser zu ihren Hunden.
Kein Spaß bei der Hygiene
Auch wenn es bundesweit andere Bäder gebe, die das bei vergleichbaren Veranstaltungen lockerer sehen würden: Franz-Josef Bülter will da kein Risiko eingehen. „Die ganzen Hygienevorschriften, die gelten, damit sich hier niemand etwas wegholt, sind ja für das Hundeschwimmen praktisch aufgehoben“, sagt er. Da wolle er auf keinen Fall etwas riskieren.
Bei der schwächsten Auflage – und andauerndem Regen – waren vor einigen Jahren 200 Besucher gekommen. Rekord waren bisher um die 600 Besucher. Den Erfolg an diesem 3. Oktober mag Franz-Josef Bülter noch nicht abschätzen. Das Wetter soll ja ganz gut mitspielen. „65 Karten sind bisher schon verkauft“, sagt er.
Großer Aufwand
Den Eintrittspreis unterstreicht er: „Wir betreiben ja schon einen erheblichen Aufwand.“ Gleichzeitig solle am Ende etwas mehr stehen als eine schwarze Null. Abseits der Schwimmbecken warten verschiedene Verkaufs- und Infostände auf Besucher.
Da muss die Sauna-Aktion noch hinkommen. Vor zwei Wochen wurden im Aquahaus über ein Wochenende mehrere Fasssaunen eingeheizt. Die Resonanz habe sich gegenüber dem Vorjahr zwar etwas verbessert, sei aber noch nicht da angekommen, wo sie geplant landen sollte. „Wir werden das aber nochmal machen“, verspricht der Bäderleiter. „Die, die da waren, waren begeistert“, sagt er. Insgesamt sei das eine tolle Aktion, der er noch eine Chance geben will.
Die Freibadsaison sei insgesamt etwas besser gewesen als im Vorjahr. Gerade die Sommerferien seien wegen des Wetters aber eher bescheiden gelaufen. „Und das ist ja unsere Hauptzeit“, sagt er. Positiv sei, dass die Niederländer 14 Tage später Ferien hatten als NRW. „Das hat einiges rausgeholt“, erklärt er. Insgesamt sei diese Saison aber auch besser gelaufen, weil es sich personell besser organisieren ließ.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
- Für das Aquadog-Festival öffnen sich die Türen des Aquahauses am 3. Oktober von 11 bis 18 Uhr.
- Hunde haben kostenlos Zutritt zu Wellen-, Erlebnis- und Planschbecken. Einmal pro Stunde wird der Wellenbetrieb eingeschaltet. Erwachsene zahlen acht Euro, Kinder und Jugendliche fünf Euro Eintritt. Es gibt vergünstigte Familientickets für zwei Erwachsene und bis zu zwei Kinder. Sie kosten 24 Euro.