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Hintergründe und Infos zur Karpaten-Verschiebung: „Anderer Aufbau, anderes Konzept.“
Coronavirus
Das Karpaten Zeltfestival wird wegen des Coronavirus verschoben. Das teilten die Organisatoren am Dienstag mit. Beim Nachholtermin wollen sie „einiges ausprobieren“.
Das Karpaten Zeltfestival, das jährlich Zehntausende Besucher nach Ottenstein-Hörsteloe lockt, wurde abgesagt. Zumindest für den traditionellen Termin im Frühjahr. Die beiden Organisatoren, Hermann Niemeier und Stefan Herbers, haben aber bereits seit Wochen an einem Plan B geschmiedet.
Nachdem am Dienstagnachmittag alle Veranstaltungen, bei denen über 1000 Besucher erwartet werden, von der Landesregierung wegen des sich ausbreitenden Coronavirus abgesagt wurden, greift nun der Ausweichplan.
„Dieses Szenario hatte sich ja bereits abgezeichnet, von daher trifft es uns nicht ganz unvorbereitet“, erklärte Hermann Niemeier im Gespräch mit der Redaktion. Er begrüßt die klaren Ansagen von Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Nun besteht endlich Klarheit.“
Gespräche mit den örtlichen Behörden wurden schon geführt, die zahlreichen gebuchten Künstler kontaktiert. Nun steht fest: Das Karpaten-Zeltfestival findet in diesem Jahr erstmals im Herbst statt. Start ist voraussichtlich am Samstag, 19. September. Die Abschlussparty soll am 10. Oktober steigen. Auch das geplante Darts-Event mit Raymond van Barneveld wird wohl nachgeholt. Ein paar bürokratische Hürden müssen allerdings noch überwunden werden, bevor der Rahmen auch offiziell steht.
Hermann Niemeier: „Glück im Unglück.“
„Unsere Planung im vergangenen Jahr waren zwar weitgehend umsonst, allerdings muss man als Eventplaner immer mit etwas Unvorhersehbarem rechnen“, sagt Niemeier. Er spricht von „Glück im Unglück“, denn die finanzielle Katastrophe habe man durch die frühzeitige Reaktion auf das sich ausbreitende Coronavirus abwenden können.
„Das hätte ganz anders ausgesehen, wenn wir schon mit dem Aufbau begonnen hätten“, so Niemeier. Trotz aller Vorkehrungen gibt es aber finanzielle Einbußen. „Wir haben internationale Top-DJs, die ihre Gagen vorab erhalten. Auch das sehr komplexe Marketing kostet viel Geld“, berichtet Hermann Niemeier.
Verschiebung stand schon länger im Raum
Der Karpaten-Organisator deutet aber an, dass es auch ohne Ansage der Landesregierung eine Verschiebung des Events gegeben hätte: „5000 Besucher pro Event bergen in der aktuellen Situation ein großes Gefahrenpotenzial für die Region.“
Auch viele Unternehmen hätten sich in den vergangenen Tagen bei ihm gemeldet. „Die Betriebe hatten die Sorge, dass sich ihre Mitarbeiter bei einer der Partys infizieren“, so Niemeier. Da habe man als Veranstalter eines Zeltfestes auch eine gewisse Verantwortung der lokalen Wirtschaft gegenüber.

Schlager-Star Mickie Kraus gab sich bei Karpaten schon mehrfach die Ehre. Aber nicht nur wenn er kommt, platzen die Zelte aus allen Nähten. © Stefan Hubbeling
Bei der Suche nach dem neuen Termin habe man auch auf die andere Veranstaltungen in dieser Jahreszeit geschaut. „Wir wollten zum Beispiel nicht der Vredener Kirmes oder den Schützenfesten in die Quere kommen“, erklärt Hermann Niemeier. Auch eine andere Sache kündigte er an: „Im Vergleich zum Frühjahr werden wir einige Dinge ändern und ausprobieren. Wir planen mit einem anderen Konzept und einem anderen Aufbau.“
Sowohl die Party-Tickets als auch die Eintrittskarten für den sogenannten „Maigang“ behalten ihre Gültigkeit. „Sie können entweder im Herbst oder im nächsten Jahr eingelöst werden“, so der Karpaten-Organisator.
In den sozialen Medien bedauerten zwar viele die Verschiebung. Eine Userin zeigte sich aber auch hocherfreut. Sie kommentierte unter der Erstmeldung der Münsterland Zeitung: „Hoffentlich wird das (Festival, d. Red.) nachgeholt, dann bin ich auch 18.“
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
