Helga Feldhaus macht Schluss Ausverkauf bei Eleganz-Moden beginnt im Oktober

Helga Feldhaus macht Schluss: Ausverkauf bei Eleganz-Moden beginnt
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Jetzt also doch: Helga Feldhaus schließt ihr Geschäft Eleganz-Moden. Anfang Oktober beginnt der Ausverkauf. Anfang 2025 soll Schluss sein.

Nein, verändert habe sich in den vergangenen eineinhalb Jahren eigentlich nichts. Damals stemmte sie sich noch vehement gegen Gerüchte, sie würde schließen. Lediglich mit der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger habe sie damals begonnen. Doch der oder die fand sich nicht. Vielversprechende Gespräche hatten sich – teils erst kurz vor knapp – zerschlagen. Vor gut einem Jahr, im September 2023, hatte Helga Feldhaus noch ganz klargestellt, dass sie weiter machen werde.

Die schnelle Änderung von Kleidern ist und war ein großer Trumpf bei Eleganz-Moden: Ganze Throne von Schützenvereinen wurden unmittelbar nach dem Königsschuss von Helga Feldhaus und ihren Mitarbeiterinnen passend eingekleidet. Nun schließt sie ihr Geschäft schweren Herzens.
Die schnelle Änderung von Kleidern ist und war ein großer Trumpf bei Eleganz-Moden: Ganze Throne von Schützenvereinen wurden unmittelbar nach dem Königsschuss von Helga Feldhaus und ihren Mitarbeiterinnen passend eingekleidet. Nun schließt sie ihr Geschäft schweren Herzens. © Stephan Rape (Archiv)

Jetzt hat sie die Reißleine gezogen. „Im Frühjahr/Sommer 2024 war das für mich eigentlich klar“, sagt sie. Da habe sie die langfristigen Verträge gekündigt.

„Es hat mir immer Spaß gemacht“, sagt sie. Aber es gehe jetzt einfach nicht mehr. Familiäre Gründe hätten sie noch einmal gründlich über die Zukunft nachdenken lassen. Die Hintergründe möchte sie nicht öffentlich breit treten. Ihr sei aber ganz klar geworden, dass es noch etwas anderes gebe als zu arbeiten.

Abgesehen davon sei es aber auch eine Altersfrage: „Ich werde nächstes Jahr 70“, sagt sie. Da sei es auch einfach mal gut. Sie gesteht: „Mir geht langsam einfach die Puste aus.“ Auch ihre Teilnahme an den Traumhochzeitstagen in Ahaus habe sie abgesagt.

Gerücht sickerte durch

Bei einigen Stammkunden sei über die vergangenen Wochen schon durchgesickert, dass sie ihren Laden aufgeben will. „Einige potenzielle Throne haben sich jetzt schon ein Kleid für die Schützenfest-Saison 2025/2026 gesichert“, sagt sie und muss lachen. Dabei wüssten die ja noch gar nicht, wer den Vogel abschießt. Die hätten aber unbedingt noch Kleider von ihr haben wollen.

Ab Anfang Oktober will sie Preise reduzieren. Wie schnell die Regale und Kleiderständer dann leer sind, mag sie nicht abschätzen. Anfang 2025 will sie weitersehen. „Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie sich das weiterentwickelt“, sagt sie. Entsprechend offen hält sie sich auch noch, wann sie den Schlüssel das letzte Mal umdrehen wird.

Geschäft 1998 eröffnet

Kein einfacher Schritt: 1998 hat sie ihr Geschäft für Braut- und Festmode gegründet. Hat sich mit festlicher Kleidung weit über die Grenzen von Ahaus hinaus einen Ruf erarbeitet. Die Anekdoten, die sie mit Brautpaaren, Schützenköniginnen und -königen oder Kommunionkindern erlebt hat, könnten Romane füllen.

Schon kurz vor der Pandemie habe sie darüber nachgedacht, das Geschäft weiterzugeben. Dann kam Corona. „Und da mochte ich das niemandem zumuten“, erinnert sie sich. Schließlich seien damals sämtliche Umsätze zusammengebrochen.

„Es war immer meine Herzensangelegenheit, das Beste für die Kunden anzubieten“, sagt sie. Doch jetzt müsse sie einfach einen Schlussstrich ziehen. Ein Abschied, der ihr nicht leicht fällt. Insgesamt sei es der schönste Beruf, den sie sich denken könne, hatte sie im Gespräch mit unserer Redaktion einmal gesagt. Denn: „Wir haben es nur mit glücklichen Menschen zu tun, die sich auf ein schönes Fest freuen.“ Es vergehe kein Tag, an dem sie nicht in strahlende Gesichter blicke.

Sie erhält sich den Optimismus: Denn auch wenn sich bisher noch niemand als möglicher Nachfolger gefunden hat, will sie die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht würde ja doch noch jemand den Namen Eleganz-Moden weiterführen. „Es ist ja denkbar, dass noch jemand das Geschäft weiterführen will, wenn die Regale leerer werden“, sagt sie.

Ihre sieben Mitarbeiterinnen jedenfalls wollen ihr bis zum Schluss die Treue halten. „Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt sie.