Die Ziele waren hoch gesteckt: Als Gonda Nobbe-Elsing und Berthold „Else“ Elsing mit der Jam-Musikschule und dem Musikgeschäft Gentle Music an die Van-Delden-Straße gezogen sind, hatten sie große Pläne für das Obergeschoss der alten Villa. Im ersten Stock wollten sie das „Città“ eröffnen, einen Club für kleine Konzerte mit 50 oder 80 Zuhörern.
Über ein Jahr ist das jetzt her. Und wieder stehen Baugerüste, Werkzeug und Farbeimer in den Räumen im Erdgeschoss. Denn mittlerweile hat das Paar Gewissheit: So einfach wie gedacht, lässt sich ein Club eben doch nicht im ersten Stock einer Villa einrichten.
Club scheiterte am Brandschutz
Das Problem ist der Brandschutz: So, wie das Gebäude aktuell dasteht, sind zwischen 25 und 30 Zuhörer für ein Konzert im ersten Stock denkbar. „Wollen wir wie geplant 60 oder 80 Leute da unterbringen, brauchen wir einen zweiten Fluchtweg“, sagt Berthold Elsing. Der lässt sich in dem historischen Gebäude aber nur über eine Stahltreppe außen am Gebäude umsetzen.
Er hat einmal vorsichtig nachgefragt: Zwischen 15.000 und 20.000 Euro würde allein das Material kosten. Dazu komme dann noch die Arbeit. „Das muss ja einer bauen“, sagt er.
Kaum vorstellbar, diese Mehrkosten durch Konzerte so wieder einzuspielen. „Im Moment ist das so einfach nicht drin“, macht Berthold Elsing deutlich. Denn bei aller Liebe zu Clubleben und Konzerten müsse das Paar wirtschaftlich einfach aufpassen. Immer habe es ja drei Standbeine gegeben: Jam-Musikschule, das Geschäft Gentle Music und eben den Club.
Deswegen nun erst einmal die kleinere Lösung für den Club – eben den „Smallclub“. Im Erdgeschoss sind beide gerade dabei, die Räume noch einmal neu aufzuteilen. Etwas weniger Platz für den Laden, dafür eine kleine Tanzfläche und ein Musikcafé. „Hier unten haben wir zwei Ausgänge“, sagt Berthold Elsing und deutet auf die Türen zur Straße und zum Innenhof auf dem Gelände von Lensing Media.

Der Smallclub soll eine Adresse für kleine Konzerte oder ein Feierabendbier bei cooler Musik werden. „Zum Dancen“, sagt Berthold Elsing. Allerdings nicht bis in den Morgen: Von 19 bis 0 Uhr soll der Club öffnen. „Viel mehr geht ja schon wegen der Lautstärke nicht“, sagt er. Das Gebäude könne man ja nicht einfach so schalldicht isolieren. In jedem Fall soll der neue Club zu einem festen Termin werden. Jede Woche.
Größerer Club noch nicht begraben
Und trotzdem wollen sich beide erstmal noch alle Optionen für die Zukunft offen halten. Denn: „Das heißt ja nicht, dass wir das große Città im ersten Stock abgeschrieben haben“, fügt Gonda Nobbe-Elsing hinzu. Aber jetzt müsse es eben auch erstmal eine Zeit ohne Umbau, ohne Baustelle und ohne zusätzlichen Aufwand geben.
Den Start für den neuen, kleinen Club planen beide aktuell für Dezember, spätestens aber Januar. Die erste Resonanz im Freundes- und Bekanntenkreis sei riesig. „Es ist schön zu hören, dass wir den Leuten fehlen“, sagt sie.
„Die fehlen uns ja auch“, fügt sie in Erinnerung an den Musikclub Attic, den das Paar bis 2022 betrieben hat, hinzu. Und auch erste Tests mit Licht und Ton hat es schon gegeben.
Noch bleibt aber – wieder einmal – noch eine Menge zu tun. Ist das Projekt abgeschlossen, wollen beide aber eine Weile nichts mehr mit Renovierung oder Umbau zu tun haben.
Dass Musik und Konzerte auch an der neuen Adresse gut ankommen, hätten zwei Open-Air-Veranstaltungen gezeigt: „Zum Stadtfest und zu Ahaus live war es brechend voll“, schwärmt Gonda Nobbe-Elsing. Rund 250 Besucher hätten da im Innenhof gefeiert. Ein riesiger Erfolg. An den beide anknüpfen wollen.
Sprung über Kreisverkehr: Keine Strafe für Fahrer, der mit über 100 durch Ahaus raste
Darum gibt es keinen Italiener in der Ahauser Innenstadt: Fazit nach einem Jahr Zentrenmanagement
Wachtmeister sichern das Amtsgericht: Thomas Stadtmann (56) hat seine Entscheidung nie bereut