Gnadenhochzeit in Wüllen Eka und Gerhard Fink feiern 70 glückliche Ehejahre

Gnadenhochzeit: Eka und Gerhard Fink feiern 70 glückliche Ehejahre
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70 Jahre ist es her, dass Gerhard Fink seine Eka geheiratet hat. Am 14. März 1953 war das. Und so verliebt wie am ersten Tag sitzt das Paar am Tag nach seiner Gnadenhochzeit auf seinem Sofa am Blickweg in Wüllen. „Selbst der Pastor hat gesagt, dass er das noch nicht erlebt hat“, sagt Gerhard Fink fröhlich.

Für ihn und seine Frau sei das aber gar nichts Außergewöhnliches. „Wo die Liebe eben hinfällt“, fasst er das Geheimnis hinter 70 Jahren Eheglück in knappen Worten zusammen. Der 92-Jährige stammt aus Ostpreußen, seine zwei Jahre jüngere Frau lernte er nach dem Krieg in Ostfriesland kennen.

„In Bunde bei Leer“, sagt sie. Auf einem Bauernhof haben beide dort gearbeitet. Und seit dem Tag, an dem sie sich kennenlernten, sind sie zusammen. Wer sich lieb hat, bleibe eben zusammen. So einfach ist das.

Das Ehepaar Fink ein Jahr nach ihrer Hochzeit im Jahr 1953. Die beiden Wüllener feiern jetzt ihre Gnadenhochzeit.
Das Ehepaar Fink ein Jahr nach ihrer Hochzeit im Jahr 1953. Die beiden Wüllener feiern jetzt ihre Gnadenhochzeit. © privat

Genau genommen ist das schon ein Jahr länger, als sie verheiratet sind, so. „Aber das ist ja nicht verboten, oder?“, sagt Gerhard Fink, zieht die Augenbraue hoch und grinst. Seine Frau lächelt da nur.

Auch nach der Hochzeit geht es damals schnell: Nach nur vier Wochen wird die erste Tochter geboren. Auch das wischt Gerhard Fink mit einer Handbewegung beiseite: „Die Finken brüten eben nicht lange“, sagt er und blickt schelmisch über den Rand seiner Brille. Von seiner Frau bekommt er dafür einen Knuff in die Rippen.

Während das Paar an diesem Mittag in ihrem Haus am Blickweg sitzt, halten sie sich an den Händen. „In guten wie in schlechten Zeiten“, sagt Eka Fink. Natürlich seien 70 Jahre eine lange Zeit. „Aber wir haben uns immer noch lieb“, macht sie deutlich.

Natürlich gebe es mal Wortwechsel, wie sie es nennen. Und natürlich seien sie auch einmal unterschiedlicher Meinung gewesen. „Aber wir waren uns nie böse“, betont sie. „Wenn es überall so friedlich wäre wie bei uns, wäre Frieden“, fügt sie dann noch hinzu.

Geduldete Gäste in Wüllen

Seit 1965 leben sie in Wüllen. Damals haben sie ihr Haus dort gebaut. Von Schleswig-Holstein waren sie über Ramsdorf und Ahle nach Wüllen gelangt. „Hier konnte man bauen“, erinnert sich Gerhard Fink. Es sei zwar nirgends so schön wie in ihrem Ostfriesland, aber auch in Wüllen habe sie sich immer sehr wohlgefühlt.

Auch wenn es nicht immer ganz einfach gewesen sei: „Wir sind ja evangelisch“, sagt Gerhard Fink. Rund um sie herum seien aber alle katholisch. Das habe es nicht leichter gemacht, dazwischen zu kommen.

Inzwischen seien sie aber geduldete Gäste in Wüllen. Wieder ein schelmischer Blick und wieder ein liebevoller Ellenbogenhaken in die Rippen. „Wir kommen sehr gut mit den Nachbarn aus. Und wir wohnen ja auch schon fast 60 Jahre hier“, sagt Eka Fink mit leicht tadelndem Unterton in der Stimme und einem Seitenblick auf ihren Mann.

Familie stand an erster Stelle

Der hat früher erst in der Landwirtschaft, unter anderem als Melker, gearbeitet. Später war er als Maurer und Fliesenleger angestellt. Seine Frau kümmerte sich um die Familie. Eine riesige Aufgabe: Sechs Kinder, 14 Enkel, 14 Urenkel und auch schon ein Ururenkel gehören zur Fink-Familie.

Während die Kinder im Umfeld von Ahaus geblieben sind, sind Enkel und Urenkel schon weiter über Deutschland verteilt. „Heilbronn, Berlin, Schleswig-Holstein, Witten“, zählt Gerhard Fink auf. Der Draht zu den (Ur(Ur-(Groß-)))Eltern sei immer kurz geblieben.

Beispielsweise als die Enkelkinder noch in der Ausbildung waren, haben sie in Wüllen gewohnt. „Und wurden natürlich auch hier versorgt“, sagt Eka Fink. Auch jetzt noch kämen sie selbstverständlich regelmäßig zu Besuch.

Und auch wenn der Alltag inzwischen etwas beschwerlicher ist, Rollstuhl und Rollator nie zu weit entfernt stehen dürfen, leben beide noch in ihrem Haus, unterstützt von ihren Kindern, die sich gemeinsam darum kümmern, dass es den Eltern gut geht.

Am Samstag soll das besondere Jubiläum der Finks groß gefeiert werden. Einen Blick auf die Namen kommender Ehejubiläen hat das Paar schon geworfen. Man müsse ja schließlich wissen, was auf einen zukommt.

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