Wer am Wochenende durch Graes gefahren ist, konnte es schon von Weitem sehen. Der Platz um das Heimatshaus war gut besucht und vor allem auch gut beleuchtet. Nicht nur mit Glühbirnen und LEDs, sondern auch mit viel Kerzenschein. 17 Vereine aus Graes haben sich der Idee von Marina Kemper und Anke Aagten angeschlossen und gestalteten gemeinsam ein stimmungsvolles Lichterfest.
Die beiden Vorsitzenden der KFD (Katholische Frauengemeinschaft Deutschland) planten das Lichterfest der Vereine bereits seit Anfang September und waren am Samstag sichtlich zufrieden mit der Veranstaltung. Genau genommen kam ihnen die Idee vor zwei Jahren auf dem Weihnachtsbasar im Pfarrheim. Dort hatten sich die Frauen der KFD überlegt, es wäre schön, den Markt mal etwas größer aufzuziehen. „Und auch mit ein bisschen Atmosphäre“, berichtet Marina Kemper im Gespräch mit der Redaktion.

Die KFD hatte in den vergangenen Jahren immer einen Weihnachtsbasar im Pfarrheim organisiert. „So eine Art Do-it-yourself-Markt“, berichtet Anke Aagten. „Vom Prinzip her, wie bei eine Kleiderbörse. Jeder bringt seine Sachen vorbei mit Nummer und Preisschild, und wir stellen die Sachen aus. Genauso ist es jetzt auch im Heimathaus. Aber alles ein bisschen schöner und größer“, sagt sie und Marina Kemper stimmt ihr lachend zu.
Marina Kemper und Anke Aagten sind mit der eines Idee Lichterfestsauf die anderen Vereine in Graes zugegangen und alle waren sofort dabei. „Das ist hier auf dem Land einfach, meist ein richtiger Selbstläufer. Jeder packt gerne mit an und jeder bringt sich gern ein. Und es macht einfach Spaß, sowas gemeinsam mit Jung und Alt vorzubereiten“, sagt Marina Kemper stolz.

So war beispielweise die Kolpingsfamilie für den Grill zuständig und die Gemeinschaft aus Sport-, Tennis- und Schützenverein sorgt für den Getränke-Service. Die Sportschützen kümmerten sich mit eigenen Stehtischen mit eingebautem Ofen um die Wärme und die Theaterfrauen hatten zusammen mit der Alten- und Rentnergemeinschaft 200 Flaschen Liköre für den Markt gemacht.
Es kam gemütliche Stimmung auf, vor allem bei all den Lichtern. Natürlich haben sich die beiden in den letzten Wochen auch gefragt, ob es aktuell wohl der richtige Zeitpunkt sei für so ein Fest. „Ukraine-Krieg und die Energiekrise. Da haben wir uns schon gefragt, ob wir das noch machen können. Aber wir haben uns gedacht, man muss auch ein positives Zeichen setzen. Und ein Licht in dunklen Tagen, das ist das, was die Menschen gerade jetzt am meisten brauchen“, sagt Anke Aagten.

Bis am Sonntagabend wurde in Graes getrunken, gefeiert und gelacht. „In 14 Tagen wollen wir uns mal zusammensetzen und schauen wie es gelaufen ist. Wenn alle zufrieden sind werden wir die Veranstaltung im nächsten wiederholen denke ich“, sagt Marina Kemper mit einem zuversichtlichen Grinsen im Gesicht.
