Die Hauptuntersuchung und die entsprechenden Reparaturen hätten über 2000 Euro gekostet. Geld, dass der 61-jährige Ahauser sparen wollte. Oder zumindest erst später ausgeben wollte. Er bestellte eine falsche Plakette im Internet. Urkundenfälschung.

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Geldsorgen: Ahauser Paar will mit falscher TÜV-Plakette Zeit gewinnen

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Das Auto musste längst zum TÜV, doch das Geld war knapp. Ein 61-jähriger Ahauser kam deswegen auf die Idee, einfach eine TÜV-Plakette im Internet zu bestellen. Keine gute Idee.

Ahaus

, 24.03.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die falsche TÜV-Plakette aus dem Internet war für nicht einmal 20 Euro schnell bestellt und auf das Kennzeichen geklebt. Dass er damit eine Urkundenfälschung begeht, will ein 61-jähriger Ahauser nicht gewusst haben. Das erklärte er zumindest am Dienstag dem Amtsrichter.

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Das Motiv hinter der Tat: Geldsorgen. Der Mann ist nach monatelanger Krankheit arbeitslos. Das Paar und die 18-jährige Tochter leben von den Einkünften der Frau, die in Nachtschicht arbeitet. Dann kam der TÜV. „Der war seit einem Jahr und neun Monaten überfällig“, hielt der Richter dem Paar vor.

„Ja, aber die Reparaturkosten lagen bei über 2000 Euro“, versuchte es der Mann mit einer Erklärung. Mit der falschen Plakette habe er etwas Zeit gewinnen wollen: Das Paar habe ein Erbe erwartet.

Frau will von nichts gewusst haben

„Mir ist klar, dass das mit der Plakette illegal war“, sagte der Mann. „Aber meine Frau hat damit nichts zu tun.“ Diese (59) stand mit vor Gericht. Denn bei der Polizei hatte der Mann noch angegeben, dass sie die Plakette aufgeklebt habe. Wohl ein Irrtum. Oder eine Notlüge: „Ich wusste nichts davon, dass mein Mann so eine Plakette gekauft hatte“, beteuerte die Frau.

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Am Ende stellte der Richter das Verfahren ein. Gegen die Frau ohne Auflagen, gegen den Mann gegen eine Auflage von 250 Euro. Die letzten Worte hatte das angeklagte Paar: „Ich will hoffen, dass mein Mann so etwas nie wieder tut“, sagte die Frau. „Nein, das war mir eine Lehre“, platzte es aus dem heraus.