Gebäude sollen höher werden CDU will in Ahaus sparsamer mit Grundstücken planen

Gebäude sollen höher werden: CDU will sparsamer mit Flächen planen
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Geht das Gewerbe in Ahaus und den Ortsteilen künftig hoch hinaus? Die CDU in Ahaus möchte, dass es zukünftig für Unternehmer einfacher werden soll, mehrgeschossig zu bauen. Beispielsweise für Verwaltungsgebäude oder auch mehrstöckige Produktionen.

In künftigen Bebauungsplänen für Industrie- und Gewerbegebiete sollen die zulässigen Bauhöhen für Gebäude offener oder flexibler nach Gegebenheiten ausgestaltet werden und mehr Höhe als bisher zulassen. Für bestehende Industrie- und Gewerbegebiete soll bei Anfragen größtmögliche Offenheit für Befreiungen gewährt werden. So lautete der Antrag der CDU in der Sitzung des Finanzausschusses am Dienstagabend (4. Februar).

Nur so sei eine effiziente Flächennutzung in Zukunft überhaupt noch möglich, machte Dr. Michael Räckers, CDU-Fraktionsvorsitzender, deutlich.

Bei Dietmar Eisele (Grüne) rannte er damit offene Türen ein. Mehr noch: Ihm ging die Idee nicht weit genug. „Das könnten wir nicht nur für die Gewerbe-, sondern auch für die Wohngebiete denken“, sagte er. Statt dort in Zukunft bei zwei oder zweieinhalb Geschossen Schluss zu machen, könne man auf vier oder gar fünf Geschosse gehen. Ohnehin gebe es gar keine andere Möglichkeit, um zügig für mehr Wohnungen zu sorgen, die dringend benötigt würden.

Von Ludwig Niestegge und Hubert Kersting (beide UWG) und im Ratssaal ein paar Plätze weiter kam da nur noch ein spontanes und besorgtes „Oh, oh“. Doch Dietmar Eisele wischte Bedenken beiseite: Sowohl unter dem Stichwort Schwammstadt (also dem Konzept, Regenwasser lokal zu speichern und versickern zu lassen) als auch beim Blick auf die Wohnungsnot sei das die einzige sinnvolle Alternative. „Ich halte es nicht für problematisch“, betonte er. Auch wenn es schwierige Beispiele gebe. Etwa in Wüllen.

Separat diskutieren

Reinhard Horst (WLA) warnte davor, Wohn- und Gewerbegebiete durcheinander zu werfen. Aber: „Andere Kommunen machen uns vor, wie es gehen kann“, sagte er mit Blick auf die Verwaltungsgebäude der Software-Unternehmen shopware in Schöppingen und dvelop in Gescher.

Auf jeden Fall sollte die Stadt Ahaus zumindest in den Gewerbegebieten dazu übergehen. Nur so könne man den knappen Grund und Boden vernünftig nutzen. Das sei ein absolut notwendiger Antrag und müsse viel mehr als nur die Ausnahme werden.

Eigentlich stand zu diesem Punkt die Beratung über den Haushaltsentwurf an. Und deswegen würgte der Ausschussvorsitzende Klaus Lambers (SPD) die Diskussion dann auch ab. Sie wird im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen weitergeführt. Dorthin verwiesen die Politiker das Thema einstimmig.