Fünf Jahrzehnte Abenteuer Alstätter Ferienerholung auf Ameland feiert 50-jähriges Bestehen

Alstätter Ferienerholung auf Ameland feiert 50-jähriges Bestehen
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Seit 50 Jahren fahren die Alstätter jeden Sommer auf die niederländische Insel Ameland, fünf Jahrzehnte voller Abenteuer. Dies war ein Anlass zum Feiern. Verena Feldkamp, Wolfgang Ibing und Andre Olbring (der Vorsitzende vom Förderverein) saßen beim Treffen mit der Redaktion zusammen, um die organisatorischen Dinge für die Jubiläumsfeier zu besprechen.

Ungefähr 500 Einladungen wurden verschickt, und am Samstag (29.10.) war es so weit. Die Ferienerholung-Alstätte-Ameland feierte ihr fünfzigjähriges Bestehen. Quasi die „goldene Hochzeit“. Los ging es mit einem Gottesdienst um 17 Uhr unter musikalischer Begleitung des Chors „Young Voices“.

Anschließend geht es mit einem Busshuttle zur Gaststätte Gerwing Wulf, wo Heinrich Holters vom Heimatverein mit einer Präsentation auf die Gäste wartet. Fünfzig Jahre Abenteuer - aus historischen Bildern hat er die schönsten Momente der Ferienfreizeiten zusammengesucht. „Musikalisch begleitet wurde der Abend von einer Band aus ehemaligen Amelandkindern“, berichtet Andre Olbring mit sichtlicher Freude.

Mädchenlager am Strand ungefähr im Jahr 2000.
Mädchenlager am Strand ungefähr im Jahr 2000. © Historisches Archiv Heimatverein Alstätte

Genaugenommen gibt es schon 51 Jahre Ferienfreizeiten. Im ersten Jahr, 1971, fuhr die Gemeinde nach Innervillgraten in Österreich. „Doch die Busreise dorthin war so anstrengend, dass die Leitung damals beschlossen hat, die Fahrt nicht zu wiederholen“, berichtet Wolfgang Ibing.

Bei einem Thekenabend ist dann die neue Idee entstanden. Damals waren Hermann Wegmann, Hermann Gesenhues und Ulrich Boom die Initiatoren. So ging es im Jahr 1972 zum ersten Mal für die Mädchen und Jungen aus dem Handwerker Dorf für jeweils drei Wochen auf die schöne Insel Ameland.

Eine neue Ära war geboren. Die meisten Jungen und Mädchen, die einmal dabei waren, wollten wieder mit dabei sein. So kam es dazu, dass bei den Anmeldungen in den 90er-Jahren richtige Schlangen vor dem Pfarrheim entstanden sind. „Doch zu Hause bleiben musste selten jemand“, berichtet Verena Feldkamp.

Die Kochfrauen schmieren Butterbrote um 1973.
Die Kochfrauen schmieren Butterbrote um 1973. © Historisches Archiv Heimatverein Alstätte

Der Geruch von damals

Auf die Frage, was so besonders ist an der Ferienerholung Alstätte auf Ameland, antwortet Wolfgang Ibing: „Wir waren immer irgendwie ein bisschen anders als die anderen Lager auf Ameland. Bei den Lagerleitertreffen auf der Insel sind wir immer ein bisschen aufgefallen. Wir waren jünger als die meisten anderen Lagerleitungen. Und irgendwie auch ein bisschen lockerer“, schmunzelt er.

Er erinnert sich auch an den Geruch von damals. 1994 wurde der Hof Nagtegall umgebaut. Bis zu dem Zeitpunkt übernachteten die Kinder im Kuhstall. „Wie, die Kühe standen die Betten in der Reihe. Wenn man aus dem Bett gefallen ist, hat man sich immer den Kopf gestoßen an der Tränke“, erzählt Wolfgang Ibing. Und alle drei müssen lachen.

Viel Spaß beim Verkleiden im Mädchenlager. Das Lager hat einen Fundus an verrückten Kostümen für jeden Anlass in der Kleiderkiste immer dabei.
Viel Spaß beim Verkleiden im Mädchenlager. Das Lager hat einen Fundus an verrückten Kostümen für jeden Anlass in der Kleiderkiste immer dabei. © Historisches Archiv Heimatverein Alstätte

Let´s Dance

Coronabedingt ist die Fahrt im Jahr 2020 ausgefallen, 2021 gab es ein verkürztes Programm in den Herbstferien und dieses Jahr konnte wieder alles seinen gewohnten Gang gehen. Schon im Bus auf dem Weg zur Fähre ist die Stimmung immer bombastisch, berichtet das Team.

Das Programm habe sich natürlich ein bisschen geändert in den letzten Jahren. „Aus der Mini Play Back Show ist nun Let’s Dance oder auch Schlag den Betreuer geworden“, erzählt Verena Feldkamp. Aber die Treckerfahrt am Strand und die Deicholympiade sind nach wie vor fester Bestandteil in beiden Lagern.

Lange Wanderungen, Brote schmieren, Liederabende und ganz viel Verrücktes gehört dazu, wenn die Lager mit rund 60 Kindern auf die Insel fahren.

Hier gibt es was zu Feiern. Die Gruppe hat vermutlich gerade den ersten Platz gemacht bei einem der Themenabende im Lager.
Hier gibt es was zu Feiern. Die Gruppe hat vermutlich gerade den ersten Platz gemacht bei einem der Themenabende im Lager. © Historisches Archiv Heimatverein Alstätte

Einer der Songtext, den die Mädchen und Jungen aus Alsätte im Ferienlager auf Ameland gern vor sich hin trällern, spricht Bände: „Und plötzlich erklingt ganz leise beim Wandern dieser Weise der Traveller Song. Mein Bett ist die Erde, der Himmel mein Zelt. Um glücklich zu werden, da braucht man kein Geld. Die Berge sind mir Brüder, die Mutter ist das Meer, ich komme immer wieder, immer wieder her. Und tue nur, was mir auf Erden gefällt, meine Heimat heißt Ameland“.

Vermutlich ist es eher die Zweitheimat, aber für die meisten Alstätter trifft das tatsächlich zu, berichtet Andre Olbring im Gespräch mit der Redaktion amüsiert.

Gruppenfoto vor dem Betreuerraum im Jungenlager um 1980.
Gruppenfoto vor dem Betreuerraum im Jungenlager um 1980. © Historisches Archiv Heimatverein Alstätte
Die berühmte Treckerfahrt um Strand in den späten 90er-Jahren.
Die berühmte Treckerfahrt um Strand in den späten 90er-Jahren © Historisches Archiv Heimatverein Alstätte
DAs Jungenlager im Jahr 1980.
Das Jungenlager im Jahr 1980 © Historisches Archiv Heimatverein Alstätte