
© Anna-Lena Haget
Five Brothers Burger in Ahaus: Päckchen aus dem „Burgermeister-Amt“
Restaurantcheck
Das Burgerrestaurant „Five Brothers“ in Ahaus kombiniert amerikanisches Flair mit Qualität aus dem Münsterland. Wer mag, kann sich sein Essen liefern lassen oder es vor Ort abholen.
Wer Lust auf Hamburger hat, muss in Ahaus nicht zwangsläufig die „Goldene Möwe“ oder dessen „royale“ Konkurrenz aufsuchen. Mitten in der Innenstadt liegt das „Five Brothers“. In Vor-Corona-Zeiten haben meine Kollegen und ich dort gern hin und wieder die Mittagspause verbracht.
Das originelle Konzept im Stil eines amerikanischen Diners mit rot-weißen Polsterbänken und Wandgemälden von Hot Rods und Pin-Up-Girls gab es so noch nicht in Ahaus. Inzwischen ist das Mobiliar verwaist, der Gastraum liegt im Dunkeln. Aber die Betreiber des „Five Brothers“ weigern sich, eineinhalb Jahre nach der Eröffnung schon aufzugeben. Das Restaurant ist weiterhin geöffnet. Die Spezialitäten können sich Kunden nun liefern lassen oder – so wie wir – abholen.
Die Bestellung
Der Laden liegt etwas unscheinbar zwischen Geschäften. Auf der Speisekarte gibt es fast ausschließlich Burger, zwölf an der Zahl. Dazu fünf Beilagen, vier Salate und eine Auswahl alkoholfreier Getränke.

Ibrahim Khodr betreibt das "Five Brothers" in der Ahauser Innenstadt. © Markus Gehring
Kein Schnickschnack, und das ist auch gut so. Ein freundlicher Angestellter nimmt die Bestellung entgegen: Ein Barbecue-Burger, ein Double-Beef-Burger und einmal die Veggie-Version sollen es sein, alle im Menü mit Pommes und Getränk.
Positive Überraschung
Der junge Mann bittet uns, vor der Tür zu warten, bis das Essen fertig ist. Dort ist es zwar ungemütlich, aber was sein muss, muss sein. Draußen fällt mir auf, dass das Restaurant damit wirbt, „halal“ zu sein. Es gibt also kein Schweinefleisch und alle Tiere werden regelkonform zum Islam geschlachtet. Außerdem, so der Werbetext weiter, werde ausschließlich Black-Angus-Fleisch verwendet.
Wo das Fleisch herkommt, steht dort nicht. Bei meiner Recherche erlebe ich später jedoch eine positive Überraschung: Das Fleisch stammt offenbar von einem familiengeführten Hof bei Senden, der sich auf die Rinderrasse Black Angus spezialisiert hat. Keine anonyme Industriefrikadelle, sondern Qualität aus dem Münsterland.
Coronabeschränkungen spürbar
Eine Viertelstunde später ist unsere Bestellung soweit. Während der Angestellte unsere Tüte packt, plaudern wir. Ein Fahrer holt eine Kiste mit Bestellungen ab. Den Lieferdienst gebe es erst seit Corona, sagt der Kollege, der sich um den Grill kümmert.
Die Krise merke er vor allem am Umsatz, da vorher die Kunden, die im Restaurant gegessen haben, den Löwenanteil ausmachten. Nun ist alles anders. Aber: „Wir retten uns irgendwie“, ist er sich sicher.
Die Verpackung
Von der Frittentüte bis zur Burgerverpackung: Bei „Five Brothers“ ist alles aus Papier. Die Entscheidung, konsequent auf Plastik zu verzichten, verdient auf jeden Fall Respekt.

Das Restaurant verzichtet soweit wie möglich auf Plastikverpackungen und setzt auf Papier und recyclebare Dosen. © Anna-Lena Haget
Und die Getränkedosen sind immerhin recyclebar. „Ein Strohhalm wäre aber schön gewesen“, lautet ein kleiner Wunsch meiner Kollegin.
Der Double-Beef-Burger
Donnerwetter, mit dem Fleisch wird hier wirklich nicht gegeizt! Zwei ordentliche Buletten, Salat, zwei Soßen und warmer Käse stecken in dem Brötchen, welches das Ganze recht stabil zusammenhält. Mayo und die Five-Brothers-Spezialsoße runden das Ganze geschmacklich schön ab. So muss ein Burger schmecken.
Die Pommes erinnern mit ihrer breiten, eckigen Form eher an britische „Chips“ als an deutsche Fritten und sind auch sehr lecker. Ein Tütchen Ketchup gibt es im Menü dazu.
Der Barbecue-Burger
Der Barbecue-Burger schneidet bei meiner Kollegin insgesamt gut ab, bekommt allerdings Abzüge in der B-Note. „Die Barbecue-Soße ist superlecker und der Salat sogar noch knackig“, urteilt sie. Auch die Menge findet sie mit Pommes und Getränk in Ordnung.
Allerdings: „Das Brötchen ist nicht so der Bringer“. Zu pappig, zu nichtssagend ist für ihre Begriffe der Geschmack. „Bei dem Preis wäre noch ein besseres Brötchen drin gewesen“, lautet ihre Bewertung.
Der Veggie-Burger
In einer Welt, in der viele vegetarische Buletten eine fleischartige Konsistenz nachahmen, geht das „Five Brothers“ andere Wege. Pluspunkt: Das Burgerpatty enthält sichtlich Gemüse wie Karotten und Paprika. Dass die Bulette aus Pflanzen besteht, merkt meine Kollegin auch, denn das Patty fällt schon nach zwei Bissen auseinander.
„Es ist nicht stabil genug in sich. Das ist ja naturgemäß weicher, aber meins ist total vermatscht“, erklärt sie enttäuscht. Und obwohl der Veggie-Burger gut schmeckt: Ein Genuss fürs Auge sieht anders aus. In puncto Stabilität gibt es also noch Luft nach oben.
Die Preise
Für den Barbecue-Burger haben wir im Menü mit 0,33 Liter Limonade, Pommes und Mayonnaise 10,50 Euro (einzeln 6,50 Euro) bezahlt. Der Veggie-Burger kostet im Menü 9,40 Euro (einzeln 5,40 Euro), und der Double Beef 12,50 Euro (einzeln 8,50 Euro). Für die gute Fleischqualität lohnt sich der Preis.
Das Fazit
Das „Five Brothers“ ist auf dem richtigen Weg: Freundlicher Service, nachhaltige Verpackungen und frische Zutaten aus der Region machen das originelle Burgerrestaurant aus. Die Karte ist übersichtlich und Werbeversprechen werden tatsächlich eingehalten.
Bei Kleinigkeiten gibt es sicherlich noch Spielraum, aber alles in allem lohnt sich der Besuch in jedem Fall.
Bezahl- und Bestellmethoden
Neben der Möglichkeit, Bestellungen abzuholen, gibt es auf der Webseite einen Onlineshop mit allen gängigen Zahlungsmethoden wie Paypal, Gutschein oder Chayns ID.
Die Lieferung nach Hause dauert laut Webseite etwa eine Stunde, selber mitnehmen geht binnen 20 Minuten.
Restaurantinfos
Five Brothers, Markt 26 in Ahaus, Tel. (02561) 4478984;
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 11.30 bis 21.30 Uhr, Sonntag: 14 bis 21 Uhr