Alarm für die Feuerwehr mitten in Ahaus: Als am Dienstagmittag die Melder der Feuerwehr anschlagen, ist das Treppenhaus des Mehrfamilienhauses an der Kreuzung Domhof/Königstraße schon komplett verraucht. Bewohner stehen an ihren Fenstern in den Obergeschossen. Der Fluchtweg über die Treppe ist ihnen zu dem Zeitpunkt schon versperrt. Es brennt im Keller.
Ein Handwerker hat gerade an der Elektroverteilung gearbeitet, als dort das Feuer ausbricht. Der Rauch hat sich aus dem Keller binnen weniger Augenblicke im ganzen Haus verteilt. Auch an der frischen Luft auf der Straße ist der beißende Gestank des Qualms noch zu riechen, der tiefschwarz aus der Haustür auf die Straße zieht.

Die Feuerwehr eilt gegen 11.20 Uhr aus verschiedenen Richtungen und mit mehreren Zügen zum Einsatz: Die hauptamtlichen Kräfte der Feuer- und Rettungswache sowie die freiwilligen Feuerwehrleute der Löschzüge Ahaus und Wüllen kommen zum Einsatz.
Insgesamt über 50 Einsatzkräfte stehen vor Ort bereit. Einsatzleiter Henning Hofmann behält den Überblick: Während mehrere Trupps in den Keller vorgehen, um die Flammen zu bekämpfen, beginnt gleichzeitig die Suche nach den Eingeschlossenen.

Acht Bewohner rettet die Feuerwehr schließlich aus den Obergeschossen. Auch über Dreh- und Steckleitern durch die Fenster. Der Handwerker aus dem Keller konnte sich selbst in Sicherheit bringen. „So wie es aussieht, haben alle Beteiligten viel Glück gehabt“, sagt Henning Hofmann später, als die Aufräumarbeiten noch laufen.
Ausdrücklich spricht er nur von Betroffenen, nicht von Verletzten. Die Besatzungen der beiden alarmierten Rettungswagen sowie der Notarzt bekommen nicht viel zu tun. Die Anwohner sowie mehrere in Sicherheit gebrachte Haustiere kommen mit einem gehörigen Schrecken davon.

Hätten Anwohner ihre Wohnungstüren zum Treppenhaus geöffnet, wären die giftigen Brandgase sofort in ihre Wohnungen gezogen. Die Folgen davon möchte sich niemand ausmalen.
Das Feuer selbst ist schließlich schnell und Kontrolle und gelöscht. Die Aufräumarbeiten ziehen sich aber noch bis in den frühen Nachmittag. Auch die benachbarten Gebäudeteile wurden zur Sicherheit komplett evakuiert. Selbst als die acht Bewohner in Sicherheit gebracht sind, geht die Suche nach möglichen weiteren Verletzen noch weiter. „Wir kontrollieren zur Sicherheit noch einmal alle Räume in dem Gebäude“, betont Henning Hofmann. Das passiert sowohl von außen über die Leitern als auch von innen.

Die Bahnhof- und Königstraße sowie der Domhof wurden während des Feuerwehreinsatzes komplett gesperrt. und der Verkehr weiträumig um die Einsatzstelle umgeleitet. Die Feuerwehr erklärte den Einsatz nach etwas über zweieinhalb Stunden schließlich für beendet.