
© Markus Gehring
Fahrradparkplätze am Ahauser Krankenhaus wegen vieler Diebstähle quasi halbiert
Rentnerin ärgert sich
Aus zwei mach eins: Die blauen, öffentlichen Fahrradständer vor dem Ahauser Krankenhaus wurden halbiert. Eine Ahauserin nennt diesen Zustand „miserabel“. Doch es gibt gute Gründe.
Die Parkplatzsituation am Ahauser Krankenhaus ist seit Jahren ein Streitthema (wir berichteten mehrfach). Doch nicht nur Autofahrer haben offenbar Probleme, einen passenden Platz für ihr Fahrzeug zu finden. Eine 76-jährige Ahauserin klagt: „Die Situation ist für Fahrradfahrer mittlerweile genauso schlimm. Der Zustand ist miserabel.“
Hintergrund: Vor kurzer Zeit gab es Umbaumaßnahmen an den Fahrradständern des Ahauser Krankenhauses. Eine der beiden Boxen wurde umzäunt und mit einem Schloss versehen. Zugang zu dieser Fahrradstation haben nur Mitarbeiter des Klinikums und Mieter des Campusgeländes. Faktisch haben sich an dieser Stelle die öffentlichen Fahrrad-Parkplätze halbiert. Für die 76-jährige Ahauserin eine unbefriedigende Situation. „Da weicht man schon auf das Rad aus und steht trotzdem dumm da.“
Überfüllte Fahrradständer vor dem Krankenhaus
Die Rentnerin muss zweimal in der Woche zum Rehasport, verzichtet wegen der schwierigen Parkplatzsituation schon lange auf das Auto. „Schon vorher waren die Fahrradständer knapp bemessen, jetzt hat man fast gar keine Möglichkeit mehr, einen Platz zu finden. Als ich in der vergangenen Woche ankam, standen schon circa 15 Fahrräder rund um den Ständer verteilt“, berichtet sie und fügt hinzu: „Wie soll das erst werden, wenn die Fahrrad-Saison beginnt?“
Einen alternativen Standort für ihr Zweirad hat sie bisher vergeblich gesucht: „Man will ja nicht irgendwelche Wege zustellen. Das wäre ja auch nicht im Sinne der Fahrradfahrer.“ Ihre Hoffnung ist nun, dass das Klinikum Westmünsterland zeitnah weitere Stellplätze für Fahrräder anbietet. „Wenn man ein paar Schritte mehr laufen muss, wäre das auch kein Problem“, sagt die Ahauserin.
Sprecher des Klinikums: „War ein Wunsch der Mitarbeiter.“
Dirk Terbahl, beim Klinikum Westmünsterland zuständig für die Unternehmenskommunikation, erklärte auf Anfrage: „Da es leider in der Vergangenheit immer wieder zu Fahrraddiebstählen an der Radstation gekommen ist, wurde diese Maßnahme auf vielfachen Wunsch der Mitarbeiter umgesetzt.“ Der Bereich sei bewusst von dem öffentlichen Abstellplatz durch einen Zaun und ein mechanisches Schließsystem abgetrennt worden.
Dass dadurch eine akute Knappheit an Fahrrad-Parkplätzen entstanden sei, sieht Terbahl nicht: „In unmittelbarer Nähe der abschließbaren Fahrradstation befinden sich ausreichend öffentlich zugängliche Fahrradständer. Außerdem besteht für Besucher die Möglichkeit, ihr Fahrrad vor und links neben dem Ärztehaus I abzustellen.“
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
