Kommt Zweirad Müller zurück in die Innenstadt? Zum Ostermarkt hatte das Unternehmen in den ehemaligen Räumen von Foto Erhardt an der Marienkirche unter anderem E-Bikes, Kinderräder und diverses Zubehör ausgestellt. Als Pop-Up-Store sollte das Ladenlokal Kunden beim Ostermarkt anziehen.
Das habe ganz gut funktioniert. Auch wenn es für Peter Müller, Geschäftsführer von Zweirad Müller, nur eine Notlösung ist. „Ich kämpfe seit Jahren dafür, dass ich mein Geschäft an der Coesfelder Straße an verkaufsoffenen Sonntagen öffnen kann“, sagt er. Für ihn ein Kampf gegen Windmühlen.
Denn die Grundlage für die Sonntagsöffnung ist im Einzelhandelskonzept der Stadt festgeschrieben: Eine relativ eng umrissene Zone rund um die Fußgängerzone. Nur so sei die Sonntagsöffnung überhaupt rechtlich noch möglich: Einerseits als Begleitprogramm zu einem besonderen Anlass – in diesem Fall eben dem Ostermarkt. Andererseits in einem Gebiet, das in direktem Bezug zur Veranstaltung steht.
Mit seinem Standort an der Coesfelder Straße ist Peter Müller davon zu weit entfernt. „Das kann man doch niemandem erklären“, schimpft er. Schließlich würden die Besucher vor seinem Geschäft parken, um dann in die Innenstadt zum Ostermarkt zu laufen. „Und genau hier ist das Geschäft dann zu“, sagt er kopfschüttelnd.
Mobiler Auftritt ist sehr aufwändig
Unabhängig davon habe sich die Nutzung der ehemaligen Foto-Erhardt-Räume in diesem Jahr glücklich ergeben. „Das war für uns eine gute Möglichkeit“, sagt er.
Denn ein mobiler Stand sei vor und nach einem verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt immer ein enormer Aufwand: „Weil wir ja auf den Punkt alle Räder und alle Artikel, Stände, Plakate und alles Material in der Innenstadt haben müssen. Und sie dann abends auch wieder abtransportieren müssen.“

Das sei durch die Pop-up-Store-Variante deutlich entzerrter. Mehr als ein Schaufenster in der Innenstadt könne die Fläche hinter der Marienkirche aber nicht sein. Dafür habe er gar kein Personal. Wann er die dekorierten Schaufenster dort wieder räumt, mag er aktuell noch nicht abschätzen. Damit habe er ja erst einmal keine große Eile.
Der Erfolg so eines verkaufsoffenen Sonntags bleibe für ihn nur schwer messbar. Aufmerksamkeit könne er dadurch erzeugen. Klar. Dass er tatsächlich ein Rad verkaufe, komme aber so gut wie nie vor. „Einfach weil uns ja das ganze Drumherum fehlt“, erklärt er. Weder könne er mal eben schnell einen Sattel oder die Lenkergriffe tauschen, noch könne er auf ein anderes Modell oder eine andere Rahmengröße verweisen. „Wir karren ja nicht das komplette Sortiment hin und her“, stellt er klar. Nicht nur wegen des Aufwands. „Bei jedem Transport können die Räder ja auch beschädigt werden“, fügt er hinzu.
Keine langfristige Vermietung
Er hält Aktionen in der Innenstadt für unbedingt notwendig. Und würde sich mit seinem Unternehmen auch in Zukunft mit einem Auftritt in der Innenstadt beteiligen, falls er sein Geschäft öffnen dürfte.
Sobald es einen neuen Mieter gebe, sei er mit seinen Fahrrädern dort sofort wieder verschwunden, fügt er noch hinzu. „Im Zweifel noch heute Abend“, sagt er am Telefon. So lange seien die Schaufenster so ja immer noch besser dekoriert, als wenn sie leer stünden.
Einen potenziellen Mieter gibt es aktuell noch nicht, oder? Nachfrage beim Vermieter der Fläche: Heinz Engelmann schüttelt mit dem Kopf. Nein, eine langfristige Vermietung stehe aktuell nicht in Aussicht. „In Ahaus bleibt es insgesamt schwierig“, erklärt er. Langfristig sei auch die Fahrradausstellung dort nicht geplant. Über freundschaftliche Verbindungen sei das aktuelle Projekt zustande gekommen.