Was wäre die Europameisterschaft ohne Public Viewings? Und was wäre ein Public Viewing, ohne das passende Outfit? Gemeint sind die zahlreichen schwarz-rot-goldenen Fanartikel, die langsam ihren Weg in die Schaufenster der Geschäfte finden. Aber wo kann man sich in Ahaus für das große Fußballspektakel einkleiden? Und wie weit kommt man mit 30 Euro?
Es ist ein Experiment, das es auch schon zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland gegeben hat. Damals hatte sich Victoria Garwer mit 25 Euro auf den Weg durch Ahaus gemacht. Jetzt – sechs Jahre später – wagt Praktikantin Sophie Scheffner erneut den Selbsttest. Ihre erste Anlaufstation: der Tedi an der Coesfelder Straße.
Viele Artikel schon vergriffen
Und tatsächlich: Ein ganzer Ständer ist voll mit Fanartikeln in Schwarz-Rot-Gold. Eine Verkäuferin verrät auf Nachfrage: „Eigentlich hatten wir die Sachen auf zwei Ständer verteilt, nach wenigen Wochen waren aber schon so viele verkauft, dass wir die Sachen mit den Sonnenbrillen zusammenlegen mussten.“

Sophie Scheffner überlegt nicht lange. Sie kauft einen Schminkstift für 1,55 Euro, einen LED-Leuchtstab für 2,55 Euro, zwei Armbänder für 65 Cent und eine Hawaiikette für 1 Euro. Dazu nimmt sie zwei Hüte mit, der aus Stoff kostet 6 Euro und der andere, der vor Sonne oder Regen schützen soll, 2,55 Euro.
Nach diesem Erfolg gerät die Suche erstmal ins Stocken. Direkt nebenan bei Kik gibt es keine Fanartikel und auch in der Innenstadt bei Kodi ist nichts zu finden. Erst nach ein Anruf bei Intersport Sandberg am Adenauerring 2 geht es weiter.
Dort steht schon im Eingangsbereich eine Schaufensterfigur mit Deutschlandtrikot und bunten Fanartikeln.

Neben den offiziellen Deutschlandtrikots gibt es hier auch noch eine kleine Auswahl an Deutschland T-Shirts für 4,99 Euro. Sophie entscheidet sich für eines dieser T-Shirts, dazu kommt noch eine Deutschlandflagge inklusive Stab für 5,95 Euro. Eine Sonnenbrille für 1 Euro macht das Outfit schließlich perfekt.
Pinke Trikots heißbegehrt
Eine Nachfrage im Geschäft macht aber deutlich, dass bislang eher wenig Fanartikel gekauft wurden. „Vereinzelt gab es mal Käufe, aber nicht besonders viele“, erklärt eine Verkäuferin.
Anders sieht es aus mit den originalen Deutschlandtrikots, oder besser gesagt, mit dem pinken Auswärtstrikot. „Die sind so gefragt, da haben wir sogar schon eine Liste angefertigt, mit Kunden, die wir anrufen müssen, sobald wir wieder welche verkaufen können.“

Aber wie sieht es mit dem Budget aus? Alles zusammengerechnet kommt Sophie auf 26,24 Euro. Der teuerste Artikel ist der Stoffhut mit 6 Euro, dicht gefolgt von der Flagge für 5,95 und dem T-Shirt für 4,99 Euro. Ein Vergleich zu 2018: Damals hatte ein ähnlicher Stoffhut von Kodi nur 3,99 Euro gekostet.
Aber Sophie ist zufrieden: „Wenn wir mit dem Outfit nicht Europameister werden, dann weiß ich auch nicht weiter. Das T-Shirt gefällt mir am besten, von dem Leuchtstab bin ich etwas enttäuscht. Insgesamt bin ich aber sehr glücklich mit dem Ergebnis.“