Erster Büttabend in Ottenstein Die Burggeister lassen wieder die Feste wackeln

Büttabend in Ottenstein: Burggeister lassen wieder die Feste wackeln
Lesezeit

Was haben lila Laminat, Sprengstoffgürtel und Diskokugeln gemeinsam? Alle drei haben beim ersten Büttabend der Burggeister eine tragende Rolle gespielt! Unter der Regentschaft des aktuellen Prinzenpaars Ralf I. und Karin I. haben die Jecken in der Feste ein wahres Showfeuerwerk abgebrannt.

Zeremonienmeister Michael Schnell und sein junger Kollege Louis Berthues führten durch einen fantastischen Abend voller Luftschlangen und Lacher.

Karneval ist in Ottenstein Familiensache. So war schon der Vater des aktuellen Prinzen, Heinrich Beuting, 1988 Regent in der Feste. „Auch deine Frau Andrea, hat sich 1999 als Prinzessin gebührend feiern lassen“, erinnerte Michael Schnell den Prinzen, der silbernes Jubiläum im Elferrat feiert.

Bereits 1996 trat Prinzessin Karin I. in die Funkengarde ein. „Sie war dort eine große Bereicherung. Feiern und Stimmung machen liegen ihr bekanntlich im Blut“, so Louis Berthues. Ordentlich Stimmung machte auch der KFD-Theaterklub der Prinzessin und rührte so Ihre Lieblichkeit zu Lachtränen.

Der KFD-Theaterklub brachte das Publikum mit seiner Show zum Lachen.
Der KFD-Theaterklub brachte das Publikum mit seiner Show zum Lachen. © Anna-Lena Haget
Die roten Funken hatten zu ihrem Jubiläum eine tolle Choreographie einstudiert.
Die roten Funken hatten zu ihrem Jubiläum eine tolle Choreographie einstudiert. © Anna-Lena Haget

Die KFD-Frauen überlegten laut: „Was wäre das Prinzenpaar, wenn es jetzt nicht hier wäre?“ und beantworteten diese Frage mit einer Performance voller dadaistischer Anklänge, die bei Publikum und Tollitäten hervorragend ankam.

Als „attraktivste Wohngemeinschaft von ganz Köln“, kündigte Michael Schnell die beiden kölschen Originale „Die Henkelmännchen“ alias Sebastian Kock und Rainer Moll an. Im schönsten Domstadt-Dialekt und mit einer Ukulele erzählte das Duo vom Kampf ums letzte Billyregal und das Publikum beömmelte sich.

Komikerin Esther Münch alias Putzfee Waltraud Ehlert brachte das Publikum mit lustigen Anekdoten zum Lachen.
Komikerin Esther Münch alias Putzfee Waltraud Ehlert brachte das Publikum mit lustigen Anekdoten zum Lachen. © Anna-Lena Haget

Mit einer rockigen Zeitreise überraschte die FMO-Bigband die Gäste bei ihrem Mini-Konzert. Als Vokalisten überzeugten neben Stefan Abbing Kevin Böyer und Nadine Büning. Zu dritt brachten sie die närrische Stimmung zum Kochen.

Die Rasselbande ist seit Jahrzehnten in der Bütt zu Hause. Diesmal entführten die jungen Performer das Publikum auf eine Reise von Norderney nach Mallorca, bei der auch Prinzentochter Paula Beuting dabei war. Ohne eine Zugabe durfte der Narrennachwuchs dann auch nicht von der Bühne herunter.

„Sie sind hübsch, sie sind akrobatisch und sie haben tolle Kostüme“, stellte Louis Berthues dem Publikum die Burgspatzen vor. Neben der Kinderprinzessin Emily Schnell tanzte unter anderem Thea Beuting, Tochter von Prinz Ralf und Kinderprinzenfunke, für das jubelnde Publikum.

Mit einer tollen Choreographie warteten auch einige junge Damen auf, die traditionell das Prinzenpaar flankieren. „Sie können viel mehr als nur gut aussehen“, versprach Michael Schnell. Die rote Funkengarde war zur Feier ihres 60-jährigen Bestehens in glitzernde Kostüme geschlüpft und bewies, dass sie es genau so drauf hat wie ihre blauen Kolleginnen von der Tanzgarde.

Als sexy Bauarbeiter brachten die Wottelbrothers nicht nur das weibliche Publikum in Wallung.
Als sexy Bauarbeiter brachten die Wottelbrothers nicht nur das weibliche Publikum in Wallung. © Anna-Lena Haget

Comedian Amjad ist ein gern gesehener Comedy-Gast in der Feste. Der gebürtige Ochtruper gab einen witzigen Crashkurs in arabischer Kultur und nahm münsterländische Bräuche aufs Korn. „Kindpinkeln! Ich hab gedacht, wie sind die Deutschen eigentlich drauf? Bis ich das gegoogelt hab. Das ist einfach nur ein anderes Wort für Saufen!“, erklärte er.

Mit Herz und Schnauze eroberte Kabarettistin Esther Münch die Bütt. Als Ruhrpott-Putzfee Waltraud Ehlert holte sie das Publikum da ab, wo das Zwerchfell sitzt. „Mein Mann hatte eine Figur wie ein V, als ich ihn kennengelernt hab. Und jetzt hab ich zu Hause so‘n A rumrennen“, ulkte die Comedienne und traf damit ins Schwarze.

Das Finale bestritten die „Dancing Queens“ der Burgschwalben mit einem grandiosen Medley unter dem Motto „Disco Fever“. Bereits mit dem Gardetanz hatten sie die Jecken restlos begeistert. Nun setzten sie mit ihrer spritzigen Show-Choreografie noch eins drauf und ernteten frenetischen Applaus.

Ihre männlichen Kollegen von den Wottelbrothers ließen ebenfalls die Bütt beben. Ob als Homo-Wacholdicus-Horde oder sexy Bauarbeiter - sie nahmen den ewigen Kampf der Geschlechter auf die Schippe. Sehr zur Freude der Zuschauer, die sogar einen Auftritt zu sehen bekamen, den Popstar Beyoncé höchstpersönlich nicht besser hätte machen können.

Viele Fotos: So bunt war erste Büttabend der KG Üm Bütt un Pütt in Stadtlohn