Wer sind Sie eigentlich?
Ich bin Manuel Benning, 33 Jahre alt, verheiratet, komme aus Heek, bin dort aufgewachsen und in Ahaus zur Schule gegangen. Ich habe beim Kreis Borken meine Ausbildung gemacht, danach studiert und bin danach zurück in die Heimat zum Kreis Borken gegangen. Hier bin ich groß geworden. Da arbeite ich auch gerne. Zuletzt war ich Beigeordneter in Reken und freue mich jetzt, seit dem 1. Februar hier in Ahaus zu sein.
Sie wohnen in Coesfeld und bleiben dort auch erstmal, oder?
Genau. Ein Umzug ist nicht geplant.
Fühlen Sie sich an Ihrem neuen Schreibtisch schon angekommen?
Ja, auf jeden Fall. Der Kalender ist sehr voll, weil ich die Menschen hier ja noch kennenlernen muss. Die Gelegenheit nehme ich gerne wahr. Ich schaue natürlich dabei auch etwas über den Tellerrand hinaus, war bei den ersten Sitzungen dabei, um die Politiker kennenzulernen und in die Themen reinzukommen.
Wie erklären Sie Ihre Aufgabe einem völlig Unbekannten nach dem dritten Bier?
(muss lachen und denkt einen Moment nach) Ich würde voranstellen, dass ich Stellvertreter der Bürgermeisterin bin. Also stellvertretender Chef des Rathauses und verantwortlich, wenn die Bürgermeisterin zum Beispiel im Urlaub ist. Ansonsten liegen die Aufgaben in meinen Bereichen, für den ich verantwortlich bin: IT, Finanzen, Sicherheit und Ordnung und Feuerwehr.
In welchen Bereichen rund um Ahaus und seiner Verwaltung fühlen Sie sich noch nicht fit?
Auf meinem Schreibtisch liegen aktuell natürlich die großen Themen: Rund um das BZA muss ich mich natürlich kundig machen. Da bin ich gerade dabei. Daneben ist sicherlich die Fusion von Stadtwerken und SVS ein großes Thema, mit dem ich beschäftigt bin. Ansonsten geht es natürlich um ganz profane aber nicht minder wichtige Dinge wie zum Beispiel, sich die Namen zu merken. Das ist schon eine Herausforderung. Mit über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive auch aller Nebenstellen, sind wir schließlich eine durchaus größere Stadtverwaltung.

Was sind die größten Baustellen in Ahaus?
Das wird ja zum großen Teil durch die Politik und den Haushaltsplan vorgegeben, der hoffentlich bald verabschiedet wird. Daneben die beiden genannten Themen BZA und Fusion.
Wie empfinden sie das Team der Verwaltung?
Team ist das richtige Stichwort. Im Täglichen merkt man schon, dass man an einem Strang zieht. Alle Prozesse schauen wir uns daraufhin an, was es unterm Strich für die Bürgerinnen und Bürger bringt. Es muss immer das Ziel sein, dass wir wirklich einen Mehrwert schaffen. Wir schauen, wo wir Dinge einfacher und besser gestalten können. Man merkt von außen nicht immer, was dahinter steckt.
Und die Politik?
(denkt nach) Lösungsorientiert. Ich habe in den ersten Sitzungen mitgenommen, dass es viele Ideen gibt, die sachlich diskutiert werden.
Fühlen Sie sich mit Ihrem Vorgänger verglichen?
Nein, das habe ich so noch nicht wahrgenommen. Das mag natürlich in dem ein oder anderen Bereich sein und ist wohl auch ganz normal.
Sind die Querelen um Hans-Georg Althoff noch ein Thema?
Da muss ich Sie enttäuschen: Das ist kein Thema. Da bin ich auch froh drum. Allerdings habe ich mir da auch keine Sorgen gemacht. Ich habe mich vor meinem Dienstantritt auch mit Hans-Georg Althoff getroffen und über alles, was anliegt, ausgetauscht. Ich kann das ja nur von außen beurteilen, aber die Querelen schienen irgendwann im vergangenen Jahr abgeschlossen zu sein.
Sie haben sich knapp zwei Jahre nach der Wahl zum Ersten Beigeordneten in Reken und damit sechs Jahre vor dem Ende der Amtszeit auf die Stelle in Ahaus beworben. Wenn in einem Jahr Coesfeld oder Münster einen Ersten Beigeordneten suchen, zuckt es Ihnen in den Fingern?
Nein. Ich habe mich bewusst für die Bewerbung in Ahaus entschieden. Ich habe viele Bezüge zu Ahaus und habe mich hier nicht irgendwo irgendwie beworben. Vor der Ausschreibung habe ich nicht aktiv mit dem Gedanken gespielt, mich zu bewerben.
Und bei der nächsten Wahl der Bürgermeister-Posten in Heek vielleicht? Wäre das was für Sie?
Ich habe mich für Ahaus entschieden.
Kann man in Ihrer Position richtig gestalten oder ist alles von außen vorgegeben? Und führen Sie die Geschäfte so weiter, wie Ihr Vorgänger?
Es gibt genügend Möglichkeiten zu gestalten. Im Großen wie im Kleinen. Gerade zum Beispiel beim Haushalt. Politik gestaltet den Rahmen. Aufgabe der Verwaltung ist es, aktiv für eine weiterhin attraktive und lebenswerte Stadt Ahaus zu arbeiten. Mein erstes Ziel ist, dass wir die vielen freiwilligen Aufgaben, die also nicht gesetzlich vorgegeben sind, weiter vor Ort vorhalten und umsetzen können. Wir wollen beispielsweise auch weiterhin Bäder bereitstellen, wir wollen diese oder jene größeren wie kleinere Verschönerungen und Verbesserungen im Stadtgebiet umsetzen können. Um das zu gestalten, braucht man die passenden Voraussetzungen. Die waren in den vergangenen Jahren vorhanden und wir arbeiten daran, dass das so bleibt.
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