Sturm-Tote in den Niederlanden 30 Feuerwehreinsätze im Kreis Borken bei Sturmtief „Poly“

Sturm im Schwerpunkt Münsterland: Experte warnt vor Gefahren
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Seit den frühen Morgenstunden des Mittwochs lag am Mittwoch (5. Juli) für den Kreis Borken eine Unwetterwarnung vor starken Sturmböen vor. Böen sollten eine Geschwindigkeit bis zu 100 Kilometer in der Stunde erreichen können, meldet der Deutsche Wetterdienst. „In exponierten Lagen muss mit orkanartigen Böen bis 110 km/h gerechnet werden“, führten sie weiter aus.

Am Nachmittag zieht die Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Borken Bilanz: Das Sommersturmtief „Poly“ habe sich von 11.30 bis 14 Uhr auch im Kreis Borken ausgewirkt, es sei zu 30 Einsätzen der hiesigen Feuerwehren gekommen. „Häufig ging es dabei um die Beseitigung von umgestürzten Bäumen und von Ast- und Zweigwerk auf Straßen und Grundstücken. Glücklicherweise kam es zu keinen Personenschäden“, heißt es aus Borken.

Münsterland im Zentrum

Frank Beranek ist Hobbymeteorologe aus Ahlen und betreibt Wettervorhersagen für das südliche Münsterland. Über die lokalen Veränderungen und Vorhersagen hält er die Menschen auf Facebook unter „Wetter Südmünsterland“ auf dem Laufenden.

Dort schrieb er am Mittwochmorgen: „Heute heißt es aufpassen!“ Der Experte warnt vor herabfallenden Dachziegeln und fliegenden Gegenständen. Gegen Mittwochmittag soll das Unwetter seinen Höhepunkt erreichen. Die Böen haben ihren Schwerpunkt im Münsterland, schreibt er.

Der neue Lauf sieht Böen von 100 km/h und mehr mit Schwerpunkt im Münsterland.
Der Verlauf sah am Morgen noch Böen von 100 km/h und mehr mit Schwerpunkt im Münsterland. © wxcharts.com

„Da werden wohl einige Bäume ihr Leben lassen! Passt bloß auf Euch auf, gerade weil die Bäume auch voll belaubt sind!“, warnte Beranek auf Facebook. Gegen Nachmittag soll das Wetter sich wieder beruhigen. Die Warnung galt bis 16 Uhr.

Bisher sei die stärkste Böe mit 74 km/h in Nottuln gemessen, schreibt Beranek. „Bis zum frühen Nachmittag kann der Wind noch etwas zulegen. Vor allem, wenn uns die Kaltfront erreicht, dann vor allem im nördlichen NRW teils schwere Sturmböen!“, führt der Hobbymeteorologe aus.

Umgestürzte Bäume in Ahaus und Heek

In Ahaus und Heek seien bis zum Mittag zwei Bäume umgestürzt, teilt die Leitstelle der Feuerwehr auf Anfrage am Mittag mit. Straßensperrungen seien deswegen nicht gemeldet.

Verwüstung in der Niederlande

Wegen des Unwetters gibt es in den Niederlanden zudem massive Verkehrsbehinderungen. Die Eisenbahnen stellten den Verkehr im Norden des Landes aufgrund eines schweren Sturms am Mittwochmorgen schrittweise ein, wie die Bahn mitteilte.

Bilder kursieren bereits im Internet, wie der Sturm zahlreiche Bäume in den Niederlanden entwurzelt und Bäume und Gebäude beschädigt. Besonders Haarlem, Ijmuiden und die Küstenregionen sind betroffen. In Haarlem fiel ein Baum auf ein Auto und tötete eine Frau, meldet De Gelderlander.