Mehr als eine Woche ist es mittlerweile her, dass in großen Teilen der Türkei und Syrien die Erde gebebt hat. Seit den schweren Beben am 6. Februar sind über 35.000 Todesopfer geborgen worden. Millionen Menschen haben ihr Zuhause verloren. Darum ist die Hilfsbereitschaft groß – auch in Ahaus.
So hatten beispielsweise ehrenamtliche Helfer des Bildungs- und Integrationszentrums Ahaus am Sonntag (12.2.) türkische Speisen auf dem Marktplatz verkauft. Der Erlös wird an die Erdbebenopfer gehen. Rund 13.000 Euro kamen zusammen.
Erste Spenden in der Türkei angekommen
Materielle und finanzielle Spenden hat auch die Türkisch Islamische Kulturgemeinde Ahaus gesammelt. Zwischenzeitlich musste sogar ein Annahmestopp ausgesprochen werden. Inzwischen seien am Sonntag (12.2.) mehrere Lkw-Ladungen voller Kisten mit warmer Kleidung, Decken und anderen Hilfsgütern in der Türkei angekommen, sagt Mehmet Gürbuz von der Gemeinde.

Von Ahaus aus seien die Spenden zunächst zu einer Sammelstelle des türkischen Konsulats in Düsseldorf gefahren worden, ehe sie weiter in Richtung Erdbebengebiet verfrachtet wurden.
Und weitere Hilfslieferungen aus Ahaus werden folgen. Denn über ihre Facebook-Seite hatte die Gemeinde von Sonntag (12.2.) bis Dienstag (14.2.) zu einer zweiten Sammelaktion aufgerufen. Diesmal hätten Privatleute vor allem Hygieneartikel wie Duschgel, Deos und Windeln für Babys gespendet. „Wir haben zusätzlich von einigen Unternehmen aus der Region nagelneue Kissen und Decken zur Verfügung gestellt bekommen“, fügt Gürbuz hinzu.
Mehr als 38.000 Euro kamen zusammen
Hinzu kommen Geldspenden. Mehr als 38.000 Euro seien bislang auf dem Spendenkonto der Gemeinde eingegangen und durch den Verkauf vom Lahmacun nach dem Freitagsgebet (10.2.) zusammengekommen, sagt Gürbuz. Er berichtet: „Bis 16 Uhr haben viele unserer Frauen Lahmacun verkauft, bis es kein Fleisch mehr gab. Viele Leute haben aber nicht nur den Kaufpreis gezahlt, sondern noch aufgerundet.“ Das Ziel der Gemeinde für die kommenden Tage: 50.000 Euro. Die ersten 30.000 Euro seien bereits an den Dachverband DITIP geflossen, der das Geld dann weiterreicht.
Gürbuz ist stolz auf das, was die Gemeindemitglieder, die Freiwilligen sowie alle Spenderinnen und Spender auf die Beine gestellt haben. Vor allem, weil sich die Spendenaufrufe überwiegend über die Sozialen Medien verbreitet haben. „Da sieht man mal, wie groß die digitale Kraft ist“, sagt er.
Ausruhen möchte sich die Türkisch Islamische Kulturgemeinde auf dem bisher Erreichten allerdings nicht. Bereits für den kommenden Samstag (18.2.) sei eine neue Aktion geplant, verrät Gürbuz. „Zwischen 9 und 15 Uhr wird es auf der Marktstraße in der Innenstadt einen Infostand geben“, erzählt er. Verteilt werden dann erneut Flyer, auf denen die Daten des Spendenkontos aufgedruckt sind.
Spendenaktion am Wochenende geplant
Außerdem solle es eine Spendenbox geben. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch die 60.000-Euro-Marke knacken“, sagt Gürbuz. Um so viel wie möglich zu sammeln, hat die Gemeinde zusätzlich ihre Internetseite reaktiviert. Dort sind ebenfalls noch einmal alle Daten – darunter auch die IBAN-Nummer – zum Spendenkonto zu finden. Fest steht: Die schweren Beben in der Türkei und Syrien werden die Türkisch Islamische Kulturgemeinde auch noch in einigen Wochen beschäftigen.
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