Elternvertreterin der Josefschule "Sanierung geht seit Jahren nicht voran"

Elternvertreterin der Josefschule: „Sanierung geht seit Jahren nicht voran“"
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Seit 2019 sind die Sanierung und der Ausbau der Josefschule an der Kampstraße vorgesehen. Neue Räume werden für die aktuell fast 270 Kinder in elf Klassen an diesem Schulstandort dringend benötigt. Doch die Planungen ziehen sich hin.

Manuela Majert macht ihrem Ärger Luft: Die 44-jährige Ahauserin und Mutter von drei Kindern ist im sechsten Jahr Mitglied der Schulpflegschaft der Josefschule.

Seit dem Schuljahr 2017/18 als stellvertretende Vorsitzende, seit 2018/2019 als Vorsitzende. „Ich kann also wirklich sagen, dass ich das ganze Projekt bisher begleitet habe“, erklärt sie.

Und ihr Eindruck sei, dass es überhaupt nicht vorwärts geht: Sie legt eine lange Liste von Besprechungen, E-Mail-Verkehr, Terminen und Telefonaten vor. Seit Januar 2019 reihen sich die Termine aneinander. Immer wieder seien Entscheidungen verschoben oder ein Baubeginn angekündigt worden. Passiert sei jedoch wenig bis nichts.

Immer wieder habe sie bei der Stadt nach dem aktuellen Stand gefragt. Immer wieder sei ihr gesagt worden, dass an den Plänen gearbeitet werde. „Aber es kommt einfach keine Information an“, sagt sie. Nach ihrem Stand werde aktuell noch mit zehn neuen Klassen geplant. „Das ist jetzt schon zu wenig“, sagt sie.

Mindestens elf, wenn nicht zwölf Klassenräume würden benötigt. Vom Ausbau der OGS-Räume mal ganz abgesehen. „Die sind aktuell anscheinend schon gar nicht mehr eingeplant“, macht sie deutlich. Unter dem Strich sei das alles nicht kommuniziert worden.

Neue Anläufe für Planung

Nachfrage bei der Stadt Ahaus: Es sei verständlich, dass nicht direkt an der Planung beteiligte Personen den langen Planungszeitraum kritisch sehen würden, heißt es in einer schriftlichen Antwort auf Fragen unserer Redaktion. Tatsächlich habe die Pandemie zu einer kurzen Planungspause und damit auch zu einer Verzögerung geführt. Deutlicher hätten sich allerdings mehrfach geänderte Rahmenbedingungen auf die Planungszeit ausgewirkt:

Die reine Sanierung des Schulgebäudes sei bereits vor 2019 vorgesehen gewesen. Bei den Planungen dafür habe die Schule aber weitere Bedarfe für Verwaltungsräume und Lehrerzimmer angemeldet. Doch auch neue Planungen wurden wieder zurückgestellt: weil sich der Raumbedarf wegen gesetzlicher Anforderungen noch einmal verändert hatte.

Seit Anfang 2019 wird an der Sanierung der Josefschule geplant. Im November und Dezember 2022 sollen neue Pläne in verschiedenen Ausschüssen diskutiert werden. Wenn es gut läuft, sollen noch 2023 die Bauarbeiten beginnen.
Unter anderem an der Josefschule werden Maßnahmen vorgenommen, um die Infrastruktur in Ahaus in Sachen Ganztag an Grundschulen zu optimieren. Ob Teile aus den Projekten aus dem aktuellen Investitionsprogramm von Bund und Ländern förderfähig sind, wird die Stadt kurzfristig prüfen. © Michael Schley

Umplanungen habe es aber auch noch aus anderen Gründen gegeben: Vorgaben der Bezirksregierung auf der einen Seite, veränderte Schulanmeldezahlen auf der anderen.

Dazu kommen noch Erfahrungen aus dem bisherigen Verlauf der Coronapandemie: „Während vorher überwiegend in Klassenräumen eine ausschließliche Fensterlüftung vorgesehen war, sind bei zukünftigen Planungen lüftungsunterstützende Systeme mit Wärmerückgewinnung einzuplanen“, heißt es dazu von der Pressestelle der Stadt.

Auch die aktuellen Auswirkungen der Energiekrise hätten noch einmal zu Anpassungen der Planung und damit verbunden zu Verzögerungen geführt.

Bau soll 2023 beginnen

Die Schulleitung sei von Anfang an bei den Planungen eng eingebunden. In regelmäßig stattfindenden Planungsbesprechungen wurden diese Planungen auch gemeinsam entwickelt. Hier wurde und wird sehr konstruktiv mit der Schule zusammengearbeitet. Von allen Beteiligten wurden die Planungen seit 2019 intensiv vorangetrieben, so die Stadt.

Die aktuellen Planungen für den ersten Bauabschnitt seien so weit abgeschlossen. Details veröffentlicht das Rathaus zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Denn: Es ist vorgesehen, diese im November im Schul- und Sportausschuss und im Dezember 2022 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen zu beraten. Vorausgesetzt, die politischen Gremien stimmen den Planungen zu, ist der Baubeginn für den ersten Bauabschnitt für 2023 geplant. Über die Kosten gebe es derzeit noch keine konkrete Aussage. „Zunächst sollen die politischen Gremien über die Kosten informiert werden“, heißt es von der Verwaltung.

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