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Elke Lensker wurde mit Astrazeneca geimpft: „Würde es wieder machen“
Corona-Impfung
Bis auf Weiteres wird niemand mehr mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft. Elke Lensker hat die Spritze aber schon bekommen. Sie ist zwar grundsätzlich entspannt, hat aber doch Fragen.
Die Bundesregierung hat Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca vorerst ausgesetzt. Grund sind Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung. Wie fühlt sich so eine Nachricht für jemanden an, der gerade erst diesen Impfstoff bekommen hat?
Das haben wir Elke Lensker aus Vreden gefragt. Sie arbeitet ehrenamtlich als Hospizbegleiterin und hat deswegen vor 14 Tagen die Impfung bekommen. „Ich bin eigentlich ganz entspannt“, sagt sie am Montagnachmittag, einige Stunden nach der Meldung zum Impfstopp.
Dass der Vakzine von Astrazeneca mehr Impfreaktionen mit sich bringe, sei ihr vorher klar gewesen. Einige Tage nach der Impfung sei ihr leicht übel gewesen – eine 3 auf einer Skala von 1 bis 10, wie sie sagt. Auch die Muskelschmerzen im Arm seien auszuhalten gewesen.
Was ist mit der Folgeimpfung?
Dass jetzt die Impfungen mit dieser Vakzine komplett gestoppt werden, verunsichere sie schon ein wenig. Aber nicht so sehr, dass sie gesundheitliche Folgen befürchtet. „Die Zahl der Personen, bei denen Probleme aufgetreten sind, ist im Vergleich zu denen, die geimpft wurden, ja sehr gering“, sagt sie.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprach bei einer Pressekonferenz am Montag von sieben berichteten Fällen von Thrombosen der Hirnvenen bei mehr als 1,6 Millionen Astrazeneca-Impfungen in Deutschland. Der Impfstopp sei eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Darauf vertraut Elke Lensker. Sie fragt sich aber, was jetzt mit ihrer Folgeimpfung ist. Denn auch diese finden vorerst nicht statt. Der Termin für Elke Lensker steht eigentlich fest, Ende April sollte sie die zweite Spritze bekommen. „Bekomme ich die dann später? Geht das überhaupt? Einen anderen Impfstoff kann ich ja wohl nicht bekommen. Ich erwarte, dass da zügig Informationen kommen“, sagt die Vredenerin.
Kreis Borken wartet ebenfalls auf weitere Informationen
Am Montag kann der Kreis Borken da noch nicht weiterhelfen. Nach Angaben von Kreispressesprecher Karlheinz Gördes warte man ebenfalls auf weitere Informationen. Er bestätigt aber, dass keine Erst- und Zweitimpfungen mit Astrazeneca durchgeführt werden.
„Bis auf Weiteres finden auch keine Impfungen von Personen, die in Kitas und in der Kindertagespflege, in Grund- und Förderschulen sowie in besonderen Jugendhilfeeinrichtungen tätig sind, statt“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Termine mit dem Impfstoff von Biontech seien nicht betroffen. Das Impfzentrum in Velen bleibe also grundsätzlich geöffnet.
Elke Lensker hofft, dass diese neue Entwicklung nicht dazu führt, dass die Grundstimmung gegen Corona-Impfungen kippt. Denn die hält sie grundsätzlich für sehr wichtig. Sie sagt: „Wenn ich heute entscheiden müsste, würde ich es genauso wieder machen.“
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
