Im Jahr 2023 wurden in Ahaus, Heek, Stadtlohn, Südlohn und Vreden so viele Menschen eingebürgert wie schon seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. In den sechs Kommunen wurden insgesamt 347 Menschen eingebürgert, mehr als dreimal so viele wie in den Jahren zuvor.
Das Statische Landesamt hat am Dienstag (28. Mai) die aktuellen Einbürgerungszahlen des Jahre 2023 veröffentlicht (in Klammern die Zahlen des Vorjahres):
- Ahaus: 120 Einbürgerungen (51)
- Heek: 44 Einbürgerungen (4)
- Legden: 10 Einbürgerungen (3)
- Stadtlohn: 50 Einbürgerungen (23)
- Südlohn: 18 Einbürgerungen (4)
- Vreden: 105 Einbürgerungen (13)
Seit 2000 wurden in Ahaus insgesamt 1135 Menschen eingebürgert, in Heek waren es 156, in Legden 137, in Stadtlohn 686, in Südlohn 183 und in Vreden 562. In den Jahren von 2007 bis 2022 lag die Zahl der Einbürgerungen aller sechs Kommunen insgesamt nur zwischen 30 und 100.

Auch in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Einbürgerungen sprunghaft angestiegen. Landesweit wurden 51.187 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert und erhielten damit die deutsche Staatsangehörigkeit. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das landesweit 25,4 Prozent mehr Einbürgerungen als ein Jahr zuvor (2022: 40.824).
Damit erreichte die landesweite Zahl der Einbürgerungen im Jahr 2023 den höchsten Stand seit 2001, als die Zahl der Einbürgerungen bei 60.566 lag. In den Städten und Gemeinden im Verbreitungsgebiet der Münsterland Zeitung wurde im vergangenen Jahr ein Höchststand seit 2000 erreicht. Damals wurden insgesamt 425 Menschen eingebürgert: Ahaus 142, Heek 2, Legden 22, Stadtlohn 152, Südlohn 47 und Vreden 60 .
Viele Syrer eingebürgert
Und woher stammen die eingebürgerten Menschen? Zahlen zur Herkunft nennt das Statistische Landesamt für die einzelnen Städte und Gemeinden nicht, wohl aber für das Land NRW. Danach ist der landesweite Anstieg der Einbürgerungszahlen im Jahr 2023 maßgeblich auf die Einbürgerungen von syrischen Staatsangehörigen zurückzuführen. Hintergrund: Immer mehr der zwischen 2014 und 2016 eingereisten syrischen Schutzsuchenden erfüllt die formellen Voraussetzungen für eine Einbürgerung.
Am zweithäufigsten in NRW wurden im Jahr 2023 Personen mit bisheriger irakischer Staatsangehörigkeit eingebürgert (4012), auf Platz drei folgten Einbürgerungen von Türkinnen und Türken (3452). Während die Einbürgerungszahlen von bisher irakischen Staatsangehörigen im Vergleich zum Vorjahr anstiegen (+63,1 Prozent), gingen die Einbürgerungen von türkischen Staatsangehörigen in 2023 zurück (−22,9 Prozent).
Sprachkenntnisse nötig
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums kann eingebürgert werden, wer seit acht Jahren dauerhaft und rechtmäßig in Deutschland lebt und weitere Voraussetzungen erfüllt.
Dazu gehören zum Beispiel die geklärte Identität und Staatsangehörigkeit, das Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes, grundsätzlich die Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit, deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau B 1 und ein Nachweis über Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Deutschland und die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts für sich und die unterhaltsberechtigten Angehörigen und keine Verurteilung wegen einer Straftat.