Tausende Ehrenamtliche engagieren sich in Ahaus und den Ortsteilen in Vereinen. Nicht nur am Tag des Ehrenamts (5. Dezember 2024), sondern an allen 365 Tage im Jahr. Doch es gibt auch die, die sich noch orientieren wollen. Die ihr Ehrenamt noch nicht gefunden haben, die sich in der Freiwilligenagentur Handfest beraten lassen wollen.
Michael Ebbing ist einer von ihnen: Der 68-jährige gebürtige Raesfelder ist vor Kurzem nach Ahaus gezogen. Nach langen Jahren in Epe und Münster. Jetzt sucht er in Ahaus Anschluss. Aber: „Ich bin überhaupt kein Vereinsmeier“, sagt er. Kontakt über einen der vielen Vereine sei für ihn also nicht infrage gekommen. Auch um Geld gehe es ihm nicht. Ihm sei einfach an einer sinnvollen Beschäftigung und eben dem Kontakt zu anderen gelegen.

Entsprechend positiv empfindet er das Angebot der Freiwilligenagentur. Noch ist er sich zwar nicht hundertprozentig sicher, was er machen will. „Die Bereiche Krankenhaus und Pflege hatte ich meinem Leben lange genug“, sagt er. Knapp 225 Jahre war er Stationsleiter im Herz-Jesu-Krankenhaus in Münster-Hiltrup. Hatte sich auch dort nach seinem Renteneintritt noch ehrenamtlich engagiert. Jetzt, nach dem Umzug nach Ahaus, peilt er etwas anderes an. „Der Bereich ehrenamtliche Vormundschaft interessiert mich sehr“, sagt er. Das könne er sich gut vorstellen.
Die Beratung wollen Jutta Schulte und Ann-Kathrin Heming jetzt noch weiter vereinfachen. Sie setzen gerade ein Onlineportal auf, in der Arbeit und Freiwillige praktisch wie von selbst zueinander finden sollen: die sogenannte Engagement-Plattform. Darin können zum Beispiel Vereine seit einiger Zeit ihre offenen ehrenamtlichen Stellen eintragen. Genau wie in einer normalen Stellenbörse beschreiben sie darin Tätigkeiten, Umfang oder Dauer der benötigten Arbeit.
Portal für Ehrenamt
Mögliche Ehrenamtliche können sich direkt darauf bewerben oder die freien ehrenamtlichen Stellen nach ihren eigenen Wünschen filtern und durchsuchen (https://freiwilligenagentur-ahaus.de).
„Das Portal ersetzt natürlich kein persönliches Gespräch“, sagt Jutta Schulte, Leiterin der Freiwilligenagentur Handfest. Es soll einfach ein zusätzlicher Weg ins Ehrenamt werden. Ein Weg, für den sich die Freiwilligenagentur noch mehr Aufmerksamkeit wünscht.
Fünf bis sieben Beratungen für zukünftige Ehrenamtliche gebe es pro Monat bei Handfest. Mal seien es Menschen, die gerade in die Rente gehen würden. Oder jüngere Menschen, die neben dem Arbeitsalltag noch eine andere Beschäftigung suchen würden. Ganz unterschiedlich. Und es sollen mehr werden.