Es tut sich etwas an der Marktstraße 28. Jenem ehemaligen Friseurgeschäft am nördlichen Ende der Fußgängerzone, das seit Jahren leer steht und lediglich mit mehr oder weniger kreativer Schaufensterdeko von sich reden macht.
Oder es soll sich zumindest etwas tun: Seit einigen Tagen steht das gesamte Haus in zentraler Innenstadtlage zum Verkauf. Nach Jahren des immobilen Stillstands.
Das Unternehmen McMakler mit Sitz in Berlin hat eine entsprechende Anzeige online gestellt und auf einschlägigen Immobilienportalen verbreitet: Zwei Wohneinheiten, ein Ladenlokal, 320 Quadratmeter Wohnfläche im ersten und zweiten Obergeschoss, 155 Quadratmeter Nutzfläche im Gewerbebereich im Erdgeschoss. Verfügbar ab sofort.
Das gesamte 1986 errichtete Gebäude sei bezugsfrei, Modernisierungen und Instandhaltungen hätten regelmäßig stattgefunden. 980.000 Euro soll das gesamte Gebäude kosten.
Das Friseurgeschäft ist schon seit Jahren geschlossen. Lediglich die Schaufenster direkt an der Marktstraße wurden immer mal wieder mit Postern und Bildern neu beklebt oder mit allerlei Dachbodenfunden gefüllt. Die Räume selbst blieben dunkel.
Seit einigen Tagen läuft direkt im Eingangsbereich eine Art Flohmarkt: Keller- und Dachbodenfunde, Trödel und Krimskrams wird dort per Pappschild angeboten. Die Bezahlung soll über den Briefkasten erfolgen.
Keine Reaktion auf Anfrage
Die Makler in Berlin reagieren nicht auf mehrere Anfragen unserer Redaktion, loben aber die Vorzüge der Innenstadtlage von Ahaus. Ein üblicher Maklertext.
Dazu kommen Rechenbeispiele: Etwa eine Jahresnettokaltmiete von 39.300 Euro, falls alle drei Einheiten vermietet werden. Laut Anzeige steht das komplette Gebäude leer.
Auch der Versuch einer Kontaktaufnahme zu den Eigentümern schlägt fehl: Eine aktuelle Telefonnummer gibt es nicht, die alte des Friseursalons ist natürlich längst abgeklemmt. Der Versuch, einfach an der Tür zu klingeln, verhallt ungehört.

Nachfrage bei der Wirtschaftsförderung in Ahaus: Katrin Damme liegt die Entwicklung der Innenstadt natürlich schon berufsbedingt am Herzen. „Natürlich habe ich wahrgenommen, dass das Gebäude verkauft werden soll“, sagt sie. Mehr wisse sie aber auch nicht. Einen direkten Kontakt zu den Eigentümern habe sie nicht. Immer wieder hatte sie beklagt, dass das Gebäude zu einem jener Leerstände in der Innenstadt gehöre, an dem sich kaum etwas machen lasse.
Auch könne sie nicht sagen, wer sich bisher für das Gebäude interessiere. „Wir können nur hoffen, dass derjenige einen Bezug zu Ahaus hat“, sagt sie. Dafür gelte es, die Daumen zu drücken. „Aber das haben wir natürlich nicht in der Hand“, macht sie deutlich.
Volksbank überlegt nicht neu
Die Volksbank Gronau-Ahaus jedenfalls hat kein Interesse an Immobilie und Grundstück. Natürlich sei auch dort das Angebot bekannt. Das erklärt Kristin Schepers, Marketing und Unternehmenskommunikation der Volksbank Gronau-Ahaus auf Nachfrage unserer Redaktion. Auch sollen die Planungen für die ehemalige Volksbankfiliale nebenan und das daran angrenzende ehemalige Modehaus Haverkamp nicht überarbeitet werden. Entsprechende Überlegungen gebe es nicht, macht sie deutlich.
Noch ein Sprung ans andere Ende der Fußgängerzone: Auch für die ehemalige C&A-Filiale am Rathausplatz gibt es aktuell noch keinen neuen Stand. Die Anträge liegen bei der Stadt Ahaus, die Beratungen ziehen sich noch hin. „Ich bin aber zuversichtlich“, sagt Wirtschaftsförderin Katrin Damme.
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