E-Scooter in Ahaus Beliebtes Geschenk unter dem Weihnachtsbaum, aber kein Kinderspielzeug

Beliebtes Geschenk unter dem Weihnachtsbaum, aber kein Kinderspielzeug
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Sie sind lautlos und schnell – und inzwischen immer häufiger in Ahaus anzutreffen. E-Scooter waren zum vergangenen Weihnachtsfest ein beliebtes Geschenk. Schon ab Mitte November verzeichnete der Elektronikhändler Expert an der Wüllener Straße eine erhöhte Nachfrage bei den Elektro-Flitzern, berichtet Hendrik Epping, stellvertretender Filialleiter, auf Nachfrage der Redaktion.

Die batteriebetriebenen Tretroller sind seit knapp fünf Jahren in Deutschland erlaubt und bislang vor allem in größeren Städten verbreitet. In Münster etwa sorgen wild auf dem Bürgersteig abgestellte Roller und betrunkene Fahrer immer wieder für Ärger. In ländlichen Regionen, wo keine kommerziellen Verleiher aktiv sind, sind die Geräte seltener anzutreffen – und dann vor allem in Privatbesitz.

Vericherungskennzeichen Pflicht

Entsprechend unbedarft gehen viele Interessenten aus der Region an das Thema heran. „Viele Interessenten wollen einen E-Scooter für ihre Kinder kaufen“, sagt Hendrik Epping. Die Eltern schreckten dann aber zurück, wenn sie erfahren, dass die Roller auf dem Fahrradweg oder auf der Straße gefahren werden müssten.

Nicht zuletzt ist die Höchstgeschwindigkeit auf 20 Stundenkilometer gedeckelt. Eine Helmpflicht besteht nicht. Dafür müssen die Roller über ein Versicherungskennzeichen verfügen.

Geschenk zu Weihnachten

Nach der Erfahrung von Hendrik Epping kaufen Eltern mit Kindern zwischen 16 und 17 Jahren die Elektro-Roller als Geschenk für den Nachwuchs. Außerdem beschenkten sich jüngere Männer zwischen 20 und 35 Jahren selbst mit einem E-Scooter. „Sie wollen die für den Arbeitsweg nutzen“, so Hendrik Epping weiter. Das seien dann Distanzen zwischen zwei und fünf Kilometern.

Die Roller haben nach seiner Einschätzung eine Reichweite von 25 Kilometer pro Batterieladung, die Herstellerangaben von bis zu 40 Kilometern seien eher ein Laborwert.

Preis schreckt viele ab

Was auf viele Interessenten abschreckend wirkt, ist nach der Einschätzung des Experten der Preis. Die Geräte auf der Webseite des Händlers bewegen sich zwischen 400 und 900 Euro.

Auch bei der Polizei sind die E-Scooter ein Thema. Hier fallen die Fahrer nicht etwa wegen ihres Verhaltens im Straßenverkehr auf. Manche Fahrzeuge sind schlicht nicht versichert, obwohl hier eine Versicherungspflicht besteht. Und die Übeltäter fallen schnell auf, wenn am Fahrzeug kein Versicherungskennzeichen angebracht ist.

Mindestalter 14 Jahre

Eine Fahrerlaubnis, darauf machte die Kreispolizei aus Steinfurt jetzt aufmerksam, ist für E-Scooter nicht erforderlich. Für die Fahrer gilt ein Mindestalter von 14 Jahren – bei den schweren Geräten handelt es sich um ein richtiges Fahrzeug, nicht um ein Kinderspielzeug. Übrigens: Bei Alkohol gelten die gleichen Grenzwerte wie bei Autofahrern.