Drei Kater sind in weniger als einem halben Jahr verschwunden. Alle gehörten Inga Mengelkamp und ihrer Tochter Zoé, die gemeinsam am Asternweg in Ahaus wohnen. Die letzte Katze - ihr rötlich gefleckter Kater Ginger - tauchte allerdings wenige Tage, nachdem er verschwunden war, wieder auf. Allerdings nicht in Ahaus. Nicht einmal in der näheren Umgebung, sondern in Rosendahl.
Drei Kater sind verschwunden
Es begann alles bereits zur Ahauser Schützenfestsaison 2023. „Da haben wir unseren Fletcher verloren“, erinnert sich Inga Mengelkamp. Keine zwei Monate später verschwand auch Kater Eddi. „Alle drei Tiere waren gechippt“, erzählt Inga Mengelkamp. Sie seien zwar Freigänger gewesen, aber nie wirklich weit vom Haus der Familie entfernt. „Höchstens ein paar Hundert Meter“, betont die Familienmutter.
Die Nachbarschaft sei sehr ruhig, zwar führt eine Hauptstraße in der Nähe durch den Ort, aber so weit seien die Katzen nie gegangen, berichtet die Ahauserin. Somit glaube sie nicht an den Tod der Katzen. Nach dem Verschwinden von Eddi sei erst einmal Ruhe eingekehrt. Doch erneut rund zwei Monate später verschwand dann plötzlich der rot gestreifte Kater Ginger. Knapp eine Woche fehlte von ihm jede Spur.
Kater in Rosendahl gefunden
Doch plötzlich erhielt die „Katzen-Mama“ einen Anruf von der Tierschutzorganisation Tasso. „Die sagten mir dann, dass unser Ginger gefunden wurde“, berichtet Inga Mengelkamp. Diese werden informiert, wenn ein gechiptes und registriertes Haustier von jemanden gefunden wird. Doch die Tatsache, dass ihr vermisster Kater nicht in Ahaus oder der näheren Umgebung, sondern in Rosendahl gefunden wurde, beunruhigte die Mutter.
„So weit läuft eine Katze ja nicht aus freien Stücken“, sagt sie. „Das sind rund 20 Kilometer.“ Für sie liegt deshalb die Vermutung nahe, dass ihre Katze - wie vermutlich auch die beiden anderen Kater - verschleppt worden ist. „Anders kann ich mir das nicht erklären“, fügt sie hinzu.
Aus ihrer Verzweiflung startete sie einen Aufruf im Internet, bei dem sich Menschen melden sollten, denen womöglich ähnliches widerfahren ist. „Und relativ schnell meldeten sich gleich mehrere Frauen aus Ahaus“, berichtet Inga Mengelkamp. „Eine davon wohnt sogar in derselben Straße wie ich“, betont sie. „Das konnte ja nun wirklich kein Zufall mehr sein. Da hat jemand etwas gegen Katzen, die draußen herumlaufen.“
„Wer will uns was Böses?“
Doch die Unklarheit, um wen es sich dabei handelt, beunruhigt die Ahauserin. „Wer will uns hier was Böses?“, fragt sie sich. „Ich glaube, derjenige weiß gar nicht, was er uns als Familie damit antut.“ Für sie seien die Katzen nicht bloß Tiere, die bei ihnen zu Hause wohnen, sondern Familienmitglieder. „Wie kann man so ein Problem mit Katzen haben?“, fragt sich die verzweifelte Katzen-Halterin.
Vor allem ihrer Tochter Zoé, die besonders an den Katzen hängt, hat der Verlust der Tiere hart getroffen. „Ich war wirklich traurig, dass nach und nach unsere Katzen einfach nicht mehr wiedergekommen sind“, berichtet Zoé. Umso glücklicher sei sie jedoch gewesen, als einer der drei Kater wieder aufgetaucht ist.
Katzen bekommen Peilsender
Doch was für eine Konsequenz zieht die Familie aus diesem Fall? Sicher ist: Ab jetzt bekommen die Tiere einen Peilsender (Tracker) an ihr Halsband. „Den kann man natürlich abnehmen“, erklärt Inga Mengelkamp. „Aber dann weiß ich immerhin, wo sie zuletzt gewesen ist, als der Tracker entfernt wurde.“
Rauslassen möchte sie ihre Katzen ohne Aufsicht gar nicht mehr. „Aber das kann ja auch nicht ewig so gehen. Das sind Tiere, die raus müssen“, betont sie. Sie habe zwar nun eine Leine für Ginger gekauft, doch wie zu erwarten, läuft der Kater nur ungern mit Geschirr und Leine durch die Gegend.
Anzeige erstattet
Auch wenn die Ahauserin keinen hohen Erfolgschancen darin sieht, möchte sie den Vorfall nun zur Anzeige bringen. „Das bin ich meinen Kindern schuldig“, betont sie. „Ich will sicher sein, dass ich alles in meiner Macht Stehende getan habe.“