Neuer Plan für Dorfgemeinschaftshaus Wüllen Dreierprojekt lässt sich nicht umsetzen

Neuer Plan: Dorfgemeinschaftshaus Wüllen entsteht an neuer Adresse
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Das Dorfgemeinschaftshaus in Wüllen wird nicht an der ehemaligen Feuerwehr und nicht in einem Projekt mit den neuen Räumen des Musikvereins und den OGS-Räumen der Andreasschule gebaut. Das lange geplante Dreierprojekt ist so nicht umsetzbar.

Rückblick: Im März 2021 stimmte der Rat einstimmig für eine gemeinsame Lösung für Musikverein, Erweiterung der Andreasschule und den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses. Am alten Feuerwehrgerätehaus. Im Sommer 2022 bekam ein Dortmunder Architekturbüro den Zuschlag für das Projekt – und machte sich an die Detailplanung. Doch die geriet immer wieder ins Stocken. Noch im vergangenen Sommer hatte unsere Redaktion bei der Stadt Ahaus nach einem Stand der Dinge gefragt. Einzige Antwort damals: Nach den Sommerferien wolle die Stadt gemeinsam mit den Beteiligten aktuelle Informationen mitteilen.

Publikum beim Bürgerinformationsabend
Volles Haus: Der Einladung zum Bürgerinformationsabend waren rund 120 Einwohner von Wüllen gefolgt. Im neuen Gerätehaus des Löschzugs Wüllen ging es unter anderem um das neue Dorfgemeinschaftshaus, aber auch um weitere Projekte in und um Wüllen. © privat

Das geschah jetzt – Mitte November – beim Bürgerinformationsabend im Gerätehaus des Löschzugs Wüllen. Vor gut 120 Wüllerinnen und Wüllenern sprachen Bürgermeisterin Karola Voß, die Beigeordneten Manuel Benning, Werner Leuker und Thomas Hammwöhner über aktuelle Themen. Auch Ortsvorsteher Manfred Verweyen und Tobias Böing vom Verein zur Förderung der Dorfgemeinschaft saßen dort auf dem Podium.

In einer längeren Mitteilung zu dem Abend erklärt Tobias Böing, unter anderem: „Der Treffpunkt St. Andreas (Jugendheim) an der Langen Straße soll zukünftig als Dorfgemeinschaftshaus genutzt werden. Details stimmt die Stadt mit der Kirchengemeinde und der Dorfgemeinschaft ab.“ Nachfrage bei Tobias Böing: Geht es da nur um eine Übergangslösung, bis das Dorfgemeinschaftshaus fertiggestellt ist?

Dreierprojekt nicht machbar

„Nein, das Dreierprojekt wird so nicht gebaut“, sagt er unserer Redaktion. Im Zuge der Planungen habe sich gezeigt, dass die drei Projektteile Dorfgemeinschaftshaus, Räume für den Musikverein und Räume für die Andreasschule so nicht umsetzbar seien. „Schon baulich, wegen der Deckenhöhen etwa für den Probenraum“, nennt er ein Argument.

Zugunsten des Musikvereins weiche das Dorfgemeinschaftshaus aus. „Dass die Erweiterung der Grundschule schon wegen der Nähe zu dem bestehenden Schulgebäude nur dort möglich ist, ist ja klar“, sagt er. In der Erweiterung sollen dann auch neue Räume für den Musikverein entstehen.

Diese Änderungen in den Planungen habe Verein und Verwaltung tatsächlich jetzt erst öffentlich vorgestellt, macht er deutlich. Im Vorfeld habe es dazu ja schon viele Diskussionen gegeben.

Das Projekt Dorfgemeinschaftshaus an der neuen Adresse sei jetzt gestartet. Abstimmungen zwischen Stadt und Kirchengemeinde würden gerade noch laufen. „Sie machen auch die Planung für das Projekt“, sagt Tobias Böing. Erst in einem zweiten Schritt soll dann auch die Bauzeitenplanung klar werden. Noch mag er über einen Zeitrahmen nicht spekulieren. Auch zu Kosten sagte er erst einmal nichts. Vom Publikum sei das durchweg positiv aufgenommen worden, erklärte Tobias Böing.

Schneller Überblick über Projekte

Weitere Punkte an dem Abend im Wüllen: Ein schneller Überblick über Bauprojekte in Wüllen – ein neuer Dorfspielplatz, der Ausbau des Wohngebiets Wüllen Nord 2 oder den Einstieg in die Planung für Wüllen Nord 3. Aktuell leben in Wüllen 5722 Einwohner, erklärte Bürgermeisterin Karola Voß. Der Erste Beigeordnete Manuel Benning warf einen Blick auf die anstehenden Investitionen im Ort: Rund 7,6 Millionen Euro sollen dort investiert werden: vor allem für den Umbau der Andreasschule, die Modernisierung des Gewerbegebiets Harmate sowie neue Wohnbauflächen.

Beigeordneter Werner Leuker betonte die Herausforderungen der Kinderbetreuung. Während zwar insgesamt in Ahaus ausreichende Kita-Plätze vorhanden seien, bleibe die Fachkräftesituation angespannt. Die Andreasschule wurde erfolgreich in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt und wird nun für eine bedarfsorientierte Offene Ganztagsbetreuung (OGS) weiter ausgebaut.