Keine Frage: Grund zum Jubeln hatte die alte und neue Bürgermeisterin Karola Voß nach der Wahl in einer Tour: Sie gewann jeden einzelnen Bezirk. Trotzdem zeigen die Ergebnisse auch einige Unterschiede.

© Christian Bödding

Details zur Kommunalwahl 2020 in Ahaus in 13 interaktiven Karten

rnKommunalwahl 2020

Wer hat was wo gewählt? Die Daten der vergangenen Kommunalwahl lassen einige Rückschlüsse zu. Wir haben die Ergebnisse ausgewertet und zeigen sie in 13 interaktiven Karten von Ahaus.

Ahaus

, 18.09.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die Kommunalwahl liegt auch in Ahaus schon ein paar Tage zurück. Das gibt aber noch einmal die Gelegenheit, sich mit dem umfangreichen Zahlenmaterial näher auseinander zu setzen. In insgesamt 13 Karten haben wir das Verhalten der Wähler in Ahaus und den Ortsteilen genau unter die Lupe genommen.

Zunächst einmal die Wahlbeteiligung insgesamt: Mit einer Wahlbeteiligung bei der Ratswahl von rund 62,5 Prozent liegt Ahaus im Vergleich mit den anderen Kommunen im Kreis Borken auf einem Platz im vorderen Mittelfeld. Auch hier sticht ein deutliches Gefälle ins Auge: In den Außenbereichen und den Ortsteilen ist die Wahlbeteiligung deutlich höher als in der Innenstadt.

Die amtierende Bürgermeisterin Karola Voß ist die glasklare Gewinnerin der Wahl: Insgesamt 77,22 Prozent der Wähler wollten eine zweite Amtszeit der unabhängigen Bürgermeisterin.

Die unterschiedlichen Farben in der Grafik täuschen deswegen etwas: Sie zeigen lediglich die Unterschiede auf einem extrem hohen Niveau: Karola Voß‘ Zustimmung in der Bevölkerung pendelt in den Wahlbezirken zwischen 72 und 83 Prozent.

Schon Dr. Michael Räckers (CDU) lag da abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Seine Ergebnisse lagen zwischen 12,5 und 23,5 Prozent. Insgesamt kam er so auf ein Ergebnis von 18,79 Prozent.

Dietmar Eisele (Grüne) blieb chancenlos: Er brachte nur 3,99 Prozent der Wähler hinter sich. In den Bezirken lag sein Ergebnis zwischen 1,31 und 6,67 Prozent.

Nun zu den Parteien, die in den nächsten fünf Jahren den Ahauser Stadtrat bilden.

Im Vergleich zur Wahl 2014 hat die CDU ein leichtes Minus eingefahren, kommt aber wieder auf 20 Sitze. Bei insgesamt 42 Sitzen im Ahauser Rat ist sie also weiterhin stärkste Kraft, hat aber alleine keine absolute Mehrheit.

In den Außenbereichen traditionell stark, musste die CDU vor allem in der Innenstadt und in Wüllen Federn lassen. In Wüllen musste sie auch die einzigen beiden Bezirke an eine andere Partei abgeben: die WGW.

Über acht Prozent hat die SPD bei dieser Wahl gegenüber 2014 verloren. Das schlägt sich natürlich auch bei der Zahl der Ratssitze nieder: Statt acht Ratsmitgliedern stellt die SPD nur noch fünf Ratsmitglieder.

Die UWG kam mit leichten Verlusten durch die Wahl, musste aber auch einen Ratssitz abgeben und ist jetzt noch mit sieben Mitgliedern im Rat vertreten. Besonders stark schnitt sie in Alstätte ab. Auch das kein neues Phänomen.

Auch wenn der grüne Bürgermeisterkandidat Dietmar Eisele keine guten Werte für sich verbuchen konnte, die Fraktion der Grünen freut sich über große Zugewinne. Von sechs Prozent 2014 ist die Partei auf über zwölf Prozent geklettert. Das bedeutet fünf Sitze im neuen Rat.

Aus Wüllen für Wüllen: Die WGW tritt traditionell nur in den Wüllener Bezirken an. Zwei der drei Bezirke konnte die Partei um Ortsvorsteher Hermann-Josef Haveloh direkt gewinnen. Im dritten, Wahlbezirk 10, behielt die CDU die Nase vorn.

Die FDP verbesserte ihr Ergebnis von 2014 minimal: Statt 3,7 erreichten die Liberalen 3,91 Prozent.

Als Exot ist die WLA ins Rennen um die Sitze im Rat gestartet. Reinhard Horst (vormals FDP) hatte sie gegründet, nachdem er von der FDP nicht für eine Ratskandidatur aufgestellt wurde. Auf der Liste der WLA standen neben Gastronomen aus Ahaus auch Schlachter aus Ungarn, die seit langem in Ahaus leben. Sie alle kamen nicht in den Rat. Für Reinhard Horst reichten viele kleine Ergebnisse in allen Wahlbezirken, um in den Rat einzuziehen.

Die Linke war in Ahaus in acht der 21 Bezirke angetreten. Eine Rolle bei den Ergebnissen spielte sie jedoch nicht: Insgesamt kam die Partei nur auf 0,6 Prozent der Stimmen.

Auch die AfD hat es in Ahaus nicht in den Rat geschafft: Insgesamt 0,93 Prozent der Wähler gaben der Partei ihre Stimme. Sie war in fünf Bezirken angetreten, ergatterte aber keinen Ratssitz und will nun eigener Aussage nach als außerparlamentarische Opposition die Politik in Ahaus verfolgen.