
© Angelika Hoof
Der Kampf für den verkaufsoffenen Sandhasensonntag in Alstätte
Verkaufsoffener Sonntag
Der Sandhasensonntag in Alstätte steht am 10. März vor der Tür. Nach einjähriger Pause wird es wieder einen Lauf durch den Ortskern geben. Und auch die Geschäfte dürfen öffnen.
Der Sandhasensonntag ist eine feste Institution in Alstätte. Bereits zum 14. Mal veranstaltet der Gewerbeverein das bunte Treiben rund um den Alstätter Ortskern. Beim Kinder- und Familienfest erwarten die Besucher zum Beispiel ein Streichelzoo, Kinderbelustigung und ein Malwettbewerb. „Es ist eine Möglichkeit, den Leuten zu zeigen, was der Ortsteil zu bieten hat“, sagt Dagmar Rundmund-Banken vom Alstätter Gewerbeverein.
Während das Programm bereits relativ früh abgesteckt war, zum Beispiel auch der Sandhasenlauf für Kinder und Erwachsene sein Revival feiern wird, stand hinter einem Punkt bis Ende Februar ein Fragezeichen. Lange war unklar, ob eine Ausnahmeregelung vom generellen Sonntagsöffnungsverbot für den Sandhasensonntag erteilt werden kann.
„Behördlicher Aufwand relativ hoch“
„Der behördliche Aufwand für eine Genehmigung eines verkaufsoffenen Sonntags ist relativ hoch“, erklärt Marc Frieler von der Stadt Ahaus. Denn der Gesetzgeber schreibt genau vor, welche Kriterien dafür erfüllt sein müssen. Der vielleicht wichtigste Punkt: die Veranstaltung muss nachweislich mehr Menschen anziehen als die geöffneten Geschäfte. Auch die traditionell an Sonn- und Feiertagen stattfindenden Märkte oder Messen dürfen unter der Öffnung nicht leiden.
„Jeder verkaufsoffene Sonntag wird zunächst im Einzelfall geprüft“, so Frieler. Anschließend muss der Rat entscheiden, ob eine ordnungsbehördliche Verordnung im konkreten Fall erlassen wird. „Insbesondere für den Einzelhandel sind die verkaufsoffenen Sonntag (...) sehr wichtige Termine, um neue Kunden zu gewinnen und alte Kunden zu halten“, erklärte der Alstätter Gewerbeverein in einer offiziellen Stellungnahme, die dem Ahauser Rat am 27. Februar vorgelegt wurde. Durch die Entscheidung der Stadt Enschede, seit Oktober 2018 jeden Sonntag die Geschäfte zu öffnen, stehe Alstätte mehr denn je unter Druck, sich als Einkaufsort zu präsentieren. „Die Leute können ihr Geld schließlich nur einmal ausgeben“, so Rundmund-Banken.
Weil unter anderem auch die Handwerkskammer Münster, das Kreisdekanat Borken und der Evangelische Kirchenkreis schriftlich ihr Okay gaben, entsprachen die Ratsmitglieder einstimmig dem Beschlussvorschlag von Ordnungsamtsleiter Fabian Wellers und erteilten damit die ordnungsbehördliche Verordnung. Allerdings dürfen nur Geschäfte öffnen, die in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsgeschehen liegen. „Wenn alles so reibungslos klappt, ist die Mühe nicht zu groß“, sagt Dagmar Rundmund-Banken.

Nur innerhalb der rot eingestrichelten Fläche ist die Öffnung am verkaufsoffenen Sandhasensonntag erlaubt. © Stadt Ahaus
Bereits vor einem halben Jahr gab es erste Kontakte zwischen Gewerbeverein und Stadt. Seitdem findet ein reger Austausch statt. „Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Gewerbeverein Alstätte ist eng und vertrauensvoll“, erklärt Marc Frieler.
Abwechslungsreiches Programm
Besonderes Highlight ist am Sandhasensonntag die Rückkehr des Sandhasenlaufes, der im letzten Jahr ausgesetzt wurde. Ab 12 Uhr starten die Läufe, zu denen fast 500 Teilnehmer angemeldet sind. Start und Ziel sind Mitten um Dorfkern. Angeboten werden ein 500-Meter-Lauf für Kinder, und Zwei-, Fünf-, und Zehn-Kilometerläufe für Jugendliche und Erwachsene.
Auf auf dem Kirchplatz findet am 11 Uhr ein Trödelmarkt statt. Rund um die Kirche sorgt der Alstätter Musikverein für die musikalische Unterhaltung. Die Veranstalter hoffen, dass die im letzten Jahr gezählte Besucherzahl von rund 4100 Menschen überschritten wird.
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
