Viele Händler steckten an diesem Samstag ihre Köpfe aus den Geschäften der Ahauser Innenstadt. Vor dem Rathaus versammelten sich rund 80 Menschen, um gemeinsam zu demonstrieren. Musik tönt aus dem Lautsprecher und Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) „Kein Atommüll für Ahaus“ äußern laut Kritik an den geplanten 152 Castortransporten von Jülich nach Ahaus.
Eigentlich keine neue Aktion, denn der Spaziergang der BI durch die Innenstadt fand nicht zum ersten Mal statt. Neu ist allerdings der Tag. Zuvor wurde sonntags demonstriert. Durch den Wechsel auf den Samstag erhofft sich Matthias Eickhoff, Mitglied der Bürgerinitiative, nicht nur die Aufmerksamkeit der Ahauser Händler, die an diesem Tag neugierig zuschauten, zu ergattern. Es sollten auch mehr Passanten auf die Castortransporte aufmerksam gemacht werden.
Wetter spielt mit
„Ob Samstag oder Sonntag, jeder Tag hat seine Vor- und Nachteile“, sagt Matthias Eickhoff. „Sonntags kommen mehr Leute von außerhalb nach Ahaus, samstags ist die Innenstadt voller mit Ahausern“, sagt der Demonstrant, der sich schon mehrere Jahre gegen Atommüll einsetzt. Welcher Tag nun der bessere sei, um möglichst viele Menschen zu erreichen, müsse man jetzt einfach testen.

Ein anderer Faktor, der mehr Menschen in die Innenstadt zieht, sei das Wetter. „Im Winter spazieren natürlich weniger mit“, weiß Matthias Eickhoff. „Jetzt, wo die Sonne scheint und es langsam wärmer wird, versammeln sich hier mehr Menschen in der Innenstadt“, sagt er.
Der aktuelle Stand
Nach Informationen der Initiativen soll die NRW-Landesregierung bereits am 21. März gegenüber dem zuständigen Bundesamt BASE eine Stellungnahme zum seit Januar vorliegenden Entwurf einer Transportgenehmigung einreichen.
„Widerstand lohnt sich“
„Es ist nur unserem jahrzehntelangen Widerstand zu verdanken, dass die Atomkraftwerke in Deutschland abgeschafft worden sind“, sagt Matthias Eickhoff während seiner Rede vor dem Ahauser Rathaus am 15. März. Im selben Atemzug fordert er die Stilllegung der Brennelemente-Fabrik in Lingen.
Zuspruch bekommt er aus dem Publikum. Applaus, Trillerpfeifen und Jubel tönen über den Rathausplatz. Matthias Eickhoff ist optimistisch und motiviert, dass sich auch in Zukunft viel ändern kann. „Wir haben gezeigt, dass Widerstand sich lohnt“, sagt er.